Ökosysteme erbringen wichtige Leistungen für den Menschen. Zum Beispiel erhalten sie die Bodenfruchtbarkeit, stellen sauberes Wasser bereit und schützen vor Hochwasser oder Erosion. Diese Ökosystemdienstleistungen können auch dazu beitragen, dass Menschen weniger stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Das EbA-Konzept befasst sich daher mit der Nutzung von biologischer Vielfalt, natürlichen Ressourcen und deren Ökosystemdienstleistungen, um die Anpassungsfähigkeit der Menschen an die Auswirkungen des Klimawandels zu erhöhen. EbA ist also ein auf den Menschen ausgerichteter Ansatz, der natürliche Ressourcen ergänzend zu oder als Ersatz für andere Anpassungsmaßnahmen behandelt. Im Unterschied zu klassischen Ansätzen im Bereich Management natürlicher Ressourcen und Biodiversität stellt EbA explizit aktuelle und zukünftige Klimaveränderungen und deren Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme ins Zentrum. EbA-Maßnahmen stellen oft vergleichsweise kosteneffiziente Anpassungsoptionen dar. So sind die Kosten für die Wiederherstellung von Ökosystemen häufig geringer als technische Lösungen, die die Anpassungsfähigkeit in gleichem Maße erhöhen.
In der Praxis ist EbA zumeist Teil einer umfassenderen Anpassungsstrategie und sollte proaktiv in bestehende Planungsprozesse, zum Beispiel im Bereich Landnutzung, integriert werden. Konkrete Maßnahmen sind unter anderem das verbesserte Management, der Schutz, oder die Wiederherstellung von Mangroven und Korallenriffen, die somit Küstenzonen vor stärker werdenden Stürmen und den Folgen des Meeresspiegelanstiegs schützen. EbA-Maßnahmen können auch weitreichende Entscheidungen erfordern, zum Beispiel, wenn Schutzgebiete die Nutzung von Ressourcen einschränken. Daher sollten Risikoeinschätzungen, Szenarioplanung und das Management von Anpassungsmaßnahmen Teil der Entscheidungsfindung sein, um mögliche Auswirkungen zu identifizieren und zu berücksichtigen.
Die IKI fördert Projekte, die konkrete EBA-Ansätze in der Praxis testen, Erfahrungen aufarbeiten und verbreiten. Das BMU speist die in den Projekten gewonnenen Erfahrungen in internationale Verhandlungsprozesse im Rahmen des Übereinkommens über die biologische Vielfalt sowie der Klimarahmenkonvention ein. Praktische Erfahrungen zur Wirkung von EbA-Maßnahmen und ihrem Kosten-Nutzen-Verhältnis im Vergleich zu anderen Anpassungsmaßnahmen tragen dazu bei, das EbA-Konzept weiterzuentwickeln.
Ausgewählte Projekte: