29.08.2019

Chinesische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister diskutieren die soziale Ausgestaltung der grünen Transformation in Städten

Teilnehmende des Deutsch-Chinesischen-Bürgermeistergipfels in Essen; Foto: Yunqing Bi/GIZ
Teilnehmende des Deutsch-Chinesischen-Bürgermeistergipfels in Essen; Foto: Yunqing Bi/GIZ

Beim Deutsch-Chinesischen Bürgermeisterprogramm ging es dieses Jahr um die Frage, wie der Strukturwandel hin zu mehr Umwelt und Klimaverträglichkeit nicht nur wirtschaftlich und verwaltungstechnisch, sondern auch sozial ausgestaltet werden kann.

Im Rahmen des Deutsch-Chinesischen Bürgermeisterprogramms 2019 besuchten 17 Vertreterinnen und Vertreter der kommunalen Verwaltung und Wirtschaft der regierungsunmittelbaren Stadt Tianjin im Juli für zwei Wochen das Ruhrgebiet und München. Thema war die “Transformative Stadt” und speziell die Frage des nachhaltigen und sozial ausgeglichenen Strukturwandels.

Das Deutsch-Chinesische Bürgermeisterprogramm wird von der Deutsch-Chinesischen Urbanisierungspartnerschaft zusammen mit der Chinesischen Bürgermeisterallianz organisiert. Das Programm trägt seit 37 Jahren zum Austausch über eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung zwischen beiden Ländern bei und wurde 2016 in die Deutsch-Chinesische Urbanisierungspartnerschaft integriert.

In diesem Rahmen fand auch wieder das Deutsch-Chinesische Bürgermeisterforum statt, das dieses Jahr in Essen zu Gast war und von Oberbürgermeister Kufen eröffnet wurde. Der wichtigste Diskussionspunkt zwischen den anwesenden deutschen und chinesischen Kommunalvertreterinnen und –vertreter war, wie die Transformation hin zur post-industriellen Stadt, auf einem Weg zu mehr Nachhaltigkeit genutzt werden kann, und wie dies in einem sozialverträglichen Rahmen geschehen kann. Die Transformation der Stadt Essen vom Kohle- und Stahlstandort zur Grünen Hauptstadt Europa 2017 wurde von den chinesischen Teilnehmenden als beispielhaft bezeichnet. Die Stadt Tianjin stellte aber auch ihre eigenen Anstrengungen bei der Rückgewinnung funktionierender Flusssysteme vor und diskutierte mit der deutschen Seite die Herausforderungen und Erfolge der Emscher Renaturierung, wie Abwasserklärung, Beseitigung von verschmutztem Erdreich und die Wiederansiedlung von Flora und Fauna.  

Besichtigung des Logport-Hafens in Duisburg an der Stelle des alten Stahlwerks Rheinhausen; Foto: Daniel Krahl/GIZ

Nach dem Aufenthalt im Ruhrgebiet setzte die Delegation ihren Besuch in München fort. Dort präsentierte das Baureferat der bayrischen Landeshauptstadt die Renaturierung der Isar als ein Beispiel für gelungene Renaturierung. Der Schwerpunkt der Vorortbegehungen lag aber auf anderen Nachnutzungen umgewidmeter Gebiete; hierbei ging es besonders um die Dekontamination von Industrieflächen, ein Thema, das gerade für chinesische Städte zentral bei der Nachnutzung ist. Besichtigt wurden hierzu das ehemalige Flughafengelände Riem, der Stadteil Aubing, sowie die Neugestaltung des Pfanni-Geländes am Ostbahnhof.

Ein weiterer wichtiger Punkt war der Umstieg von kohlenstoffbasierter Energieversorgung auf 100% erneuerbare Energie im städtischen Kontext. Hierzu informierte sich die Delegation in einem langen Gespräch mit dem Oberbürgermeister der Stadt Bottrop, Bernd Tischler, sowie bei der Gesellschaft Innovation City, die die städtische Transformation in Bottrop vorantreibt. Besichtigt wurden hierzu Wohngebäude und Industriebetriebe.

Empfang der Delegation durch Bottrops Oberbürgermeister Tischler; Foto: Yunqing Bi/GIZ

Das nächste Deutsch-Chinesische Bürgermeisterprogramm wird wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte 2020 in Süddeutschland stattfinden und den Auftakt für das Deutsch-Chinesische Urbanisierungsforum am 30 Oktober 2020 in China bilden.

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