Alternativen für klimaschädliche F-Gase

Industrielle Klimaanlage

Fluorierte Treibhausgase (F-Gase) werden trotz ihrer sehr hohen Klimawirkung weiterhin häufig als Kälte- oder Treibmittel in Klimaanlagen, Kühlgeräten, Schäumen und Dämmmaterialien eingesetzt. Der klimaschädliche Effekt ist je nach Substanz 100 bis 24.000 Mal höher als bei Kohlendioxid. Um die Emissionen dieser Stoffe zu vermindern, ist es notwendig, die F-Gase gezielt durch umweltfreundliche Alternativen zu ersetzen oder auf alternative Technologien umzustellen.

Der Kälte- und Klimasektor ist weltweit ein enormer Wachstumsmarkt und gewinnt insbesondere aufgrund der rasant steigenden Anzahl an Kälte- und Klimaanlagen in Schwellen- und Entwicklungsländern immer weiter an klimapolitischer Relevanz. Klimaschädlich sind dabei nicht nur direkte F-Gas-Emissionen, die durch Leckagen oder unsachgemäße Außerbetriebnahme der Anlagen auftreten, sondern auch die indirekten CO2-Emissionen, die mit dem Energieverbrauch der Kälte- und Klimaanlagen verbunden sind. 

Minderung der Emissionen von fluorierten Treibhausgasen ist völkerrechtlich verbindlich 

Maßnahmen zur Minderung von Emissionen fluorierter Treibhausgase sind unabdingbar und leisten einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz. Die Dringlichkeit dieser Minderungen wurde auch von der internationalen Politik erkannt. Mit dem Kigali Amendment, einer Erweiterung des Montrealer Protokolls, wurde dies im Jahr 2016 völkerrechtlich verbindlich verankert.

Der Beschluss von Kigali verpflichtet Industrie- und Entwicklungsländer in unterschiedlichem Maße, die Produktion und die Verwendung von teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (einer bestimmten Stoffgruppe innerhalb der F-Gase) zunächst einzufrieren und in den Folgejahren stufenweise zu vermindern. 

Schätzungen zufolge könnte alleine die Umsetzung der Kigali-Beschlüsse eine weitere globale Erderwärmung um bis zu 0,5 Grad Celsius bis ins Jahr 2100 vermeiden. 

IKI fördert klimafreundliche Kühltechnologien

F-Gase sind anthropogenen Ursprungs und können durch vorhandene natürliche Kältemittel wie Ammoniak, Kohlenwasserstoffe oder auch CO2 ersetzt werden. Klimafreundliche Kühltechnologien, die mit natürlichen Kältemitteln arbeiten, sind besonders umweltfreundlich und werden von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) weltweit gefördert. Damit werden die internationale und die bilaterale Zusammenarbeit in der Klima- und Ozonschutzpolitik sowie eine nachhaltige Transformation des Kältesektors unterstützt. 

Ziel ist es, den Einsatz natürlicher Kältemittel international zu etablieren und die Einführung energieeffizienter Kälte- und Klimaanlagen in Verbindung mit erneuerbaren Energien zu unterstützen. Dafür bedarf es einer soliden Datengrundlage, internationaler Standards, unterstützender gesetzlicher Rahmenbedingungen, Wissenstransfer und Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten. Hierzu werden im Rahmen der IKI institutionelle und technische Kapazitäten in den Partnerländern gestärkt sowie Finanzierungsmöglichkeiten gesucht.

Durch technische Kooperationen und pilothafte Demonstrationsprojekte werden in den Partnerländern sowohl die ökonomischen als auch die ökologischen Vorteile eines nachhaltigen Technologiewechsels aufgezeigt.

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Klimaanlagentechniker auf Grenada; Foto: DW

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