Weltklimakonferenz 2021 (COP 26)

Das Ende des fossilen Zeitalters hat begonnen

Die Weltklimakonferenz COP26 hat vollbracht, was viele nicht für möglich gehalten haben: Die gemeinsame Abschlusserklärung aller 197 Staaten beinhaltet eine Einigung auf eine beschleunigte globale Energiewende: weg von der Kohle und ein Abbau von Subventionen für fossile Energien. Neu ist an dieser global vereinbarten weltweiten Transformation der Energieversorgung, dass konkrete Maßnahmen beschrieben werden, wie das 1,5 Grad-Ziel erreicht werden soll. 

Die internationale Klimapolitik formuliert damit ein neues wirtschaftliches Leitbild: Für mehr und schnelleren Klimaschutz, mehr Anpassung an den Klimawandel und damit auch mehr Solidarität mit den heute schon am schwersten vom Klimawandel betroffenen Ländern. Auch deshalb werden die Staaten aufgefordert, bereits im nächsten Jahr ihre bestehenden Klimaziele für das Jahr 2030 zu verbessern und – soweit nicht bereits erfolgt – auch langfristziele einzureichen und diese regelmäßig zu aktualisieren. Eine Chance die Konsistenz zwischen den ambitionierten Langfristzielen (LTS) vieler Staaten und ihren mittelfristigen Zielen (NDCs) herzustellen. Diese Konsistenz ist bisher oftmals nicht gegeben. 

Die Hilfen für die Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels sollen bis 2025 verdoppelt werden. Künftig soll zudem nicht nur alle fünf Jahre, sondern jährlich weltweit überprüft werden, wie groß die Lücke zur Erreichung des 1,5 Grad-Ziels noch ist.

COP-26-Logo

 

 

Weltweiter Kohleausstieg

Globus und Hydroinstallation auf der COP 26

Deutschland hat für die Europäische Union die COP-26-Abschlusserklärung zum weltweiten Kohleausstieg verhandelt. Es hat zudem gemeinsam mit Partnern den Weg dafür bereitet, dass die Schwellenländer zu diesem Schritt bereit waren: Die neue Partnerschaft zur Unterstützung eines sozial gerechten Kohleausstiegs in Südafrika wurde von den Vereinten Nationen als Blaupause für weitere Partnerschaften in anderen Ländern bezeichnet. 

Das Bundesumweltministerium (BMU) ist mit seinen IKI-Projekten aktiver Partner dieser Allianz. Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) wird sich beim Vorantreiben dieses Ansatzes mit anderen Ländern einbringen. Zentraler Partner sollte hier die NDC Partnerschaft sein. 

Die neuen Verpflichtungen: Regelbuch und „Vorreiter-Erklärungen“ der COP 26

Gesicht mit blauer Weltkarte bemalt

In diesem Jahr ist es darüber hinaus gelungen, das wichtige Regelbuch für die globale Umsetzung des Pariser Abkommens zu verabschieden. Geregelt wurde zum Beispiel, dass künftige Klimaziele für fünf Jahre vorgelegt und nach einheitlichen Standards und Formaten berichtet werden. Gleichermaßen ist nun vereinbart, wie in Zukunft Emissionsminderungen zwischen Staaten gehandelt werden. Dabei haben sich die Staaten darauf verständigt, Schlupflöcher bei der Anrechnung von Emissionsminderungen auszuschließen. 

14 Vorreiter-Erklärungen sind das Ergebnis der COP 26 – dazu gehören 

  • das Global Coal to Clean Power Transition Statement, 
  • die Erklärung zum Ausstieg aus der internationalen Finanzierung von fossilen Energieträgern, 
  • der Global Forest Finance Pledge, 
  • die Leaders Declaration on Forest and Land Use, 
  • die Glasgow Breakthroughs zu mehr Klimaschutz bei Energie, Straßenverkehr, Stahl und Wasserstoff. 

Deutschland hat 13 davon unterzeichnet. Zudem hat sich Deutschland dem "Global Methane Pledge" angeschlossen, um die klimaschädliche Methanemissionen weltweit bis 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber 2020 zu senken. 

Wichtige Signale aus vielen Staaten und IKI-Schwerpunktländern

Die EU hatte ihr Klimaziel für 2030 bereits vor der COP 26 deutlich erhöht – dies bedeutet auch für Deutschland eine stärkere nationale Kraftanstrengung. 

Zahlreiche weitere große Volkswirtschaften haben ihre NDCs ebenfalls aktualisiert. China hatte am Rande der Konferenz ebenfalls eine Erhöhung seiner Klima-Ambitionen angedeutet. Indien hat sich erstmals überhaupt ein Ziel zur Klimaneutralität bis 2070 gesetzt. Das bedeutet eine weitere deutliche Beschleunigung des internationalen Klimaschutzes in den 2020er Jahren. 

Während Länder wie Costa Rica, Peru und Kolumbien bereits weit vor der Klimakonferenz ambitionierte nationale Klimaschutzziele (NDCs) vorgelegt hatten, haben Thailand und Vietnam während der COP26 das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050 kommuniziert. Ein wichtiges Signal, auch für die Weiterentwicklung der beiden NDCs. 

Die solidarische Finanzierung notwendiger Transformationsleistungen

Die Klimafinanzierung insgesamt galt lange als Feld, an dem die Konferenz scheitern könnte. Die für 2020 gelegte Messlatte von 100 Milliarden kann voraussichtlich erst 2023 erreicht werden. Der von Deutschland und Kanada vorgelegte „Climate Finance Delivery Plan“ hat hierfür die nötige Transparenz in das 100-Milliarden-Dollar-Versprechen gebracht. Demnach stellen die Industrieländer zwischen 2021 und 2025 im Durchschnitt 100 Milliarden Dollar zur Verfügung. 

Gleichzeitig ist die Finanzierung des Waldschutzes und Wiederaufbaus von Landschaften in den Vordergrund gerückt. Die Unterstützung zur Anpassung an den Klimawandel war bei dieser Konferenz so stark wie nie zuvor im Fokus: Die Forderung nach einer Verdopplung der Anpassungsfinanzierung ist nun in der Abschlusserklärung enthalten.

BMU-Themenseite

Alle Informationen des BMUV rund um die Weltklimakonferenz in Glasgow.

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Die Auswirkungen für die Internationale Klimaschutzinitiative

Mit der IKI hat das BMU ein Instrument an der Hand, das flexibel auf Ergebnisse globaler Konferenzen und auf wissenschaftliche Ergebnisse reagieren kann. 

Um die Ergebnisse der COP 26 sowie der CBD COP 15 einfließen lassen zu können, hatte die IKI deshalb den ursprünglich für November 2021 geplanten Themencall auf voraussichtlich im Mai oder Juni 2022 verschoben. Zurzeit wird geprüft, welche Ziele der neuen Bündnisse, Verabredungen und Erklärungen der COP26 Eingang in die Förderaufrufe, Finanzierungsbeteiligungen und die Strategie der IKI finden können. Ziel ist es, eine größtmögliche Wirksamkeit für die drängendsten Aufgaben im Rahmen der vier IKI-Fördersäulen zu erlangen Ein wichtiger Fokus wird in jedem Fall auf der Unterstützung von LTS und NDC-Weiterentwicklung sowie beim Ausrichten der Strategien liegen. 

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Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) kurz erklärt (mit Untertiteln)

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Alignment of NDCs and long-term targets for net-zero targets

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Climate Finance in Latin America

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