Umgang mit den Folgen des Klimawandels

Der Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wirkt sich bereits heute weltweit aus. Mit zahlreichen Projekten und Initiativen unterstützt die IKI Menschen in den betroffenen Regionen. Ein zentrales Element ist der Anpassungsfonds der Weltbankgruppe. 

Ein tiefroter Sonnenuntergang im Hintergrund. Vom Hintergrund in den Vordergrund läuft ein kleiner Kanal für die Feldbewässerung.

In immer mehr Regionen kommt es zu Extremwetterereignissen, ist die Ernährungssicherheit gefährdet und schwinden natürliche Süßwasservorkommen. Ganze Ökosysteme sind bedroht. Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels gewinnt deshalb an Bedeutung: Menschen sollen in die Lage gebracht werden, besser mit den veränderten klimatischen Bedingungen und ihren weitreichenden Folgen umzugehen. 

Mit dem Förderbereich „Anpassung an die Folgen des Klimawandels" unterstützt die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) Menschen in besonders verwundbaren Ländern und Regionen dabei, ihre Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu verbessern. Ein wesentlicher Bestandteil des Förderbereichs ist der deutsche Beitrag zum Anpassungsfonds (Adaptation Fund). 

Logo des Anpassungsfonds
Ein Mann pflanzt eine kleine Mangrove an den Strand. Im Hintergrund sieht man abgestorbene Mangrovenbäume im Meer.
Im indonesischen Pekalongan finanziert der Anpassungsfonds Aufforstungsmaßnahmen für Mangroven.
Ein Mann steht in einer trockenen Landschaft in Ägypten neben einem Wasserkanal.
Gefördert vom Anpassungsfonds verbessert das Projekt "Building Resilient Food Security Systems to Benefit the Southern Egypt Region" die Sicherheit, Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Nahrungsversorgung in einem Gebiet Ägyptens.

Der Anpassungsfonds wurde im Jahr 2007 ins Leben gerufen, um diejenigen Länder, die besonders anfällig für die negativen Auswirkungen der Klimakrise sind, bei der Finanzierung von konkreten Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Er nahm im Jahr 2010 seine Arbeit auf und finanziert unter anderem Frühwarnsysteme gegen Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen oder Waldbrände, effiziente Bewässerungssysteme in der Landwirtschaft, grenzübergreifendes Küsten- und Wassermanagement sowie eine klimaangepasste Land- und Fortwirtschaft. Der Anpassungsfonds wird gemeinsam von Entwicklungsländern und Industrieländern verwaltet und bietet als multilateraler Fonds Projektdurchführungsorganisationen in Partnerländern einen direkten Zugang zu Fördermitteln. 

Deutschland erhöht Beitrag um weitere 60 Millionen

Seit 2010 hat der Anpassungsfonds über 1 Milliarde US-Dollar bereitgestellt. Damit wurden unter anderem 150 Projekte in den am stärksten gefährdeten Gemeinschaften in Entwicklungsländern auf der ganzen Welt mit insgesamt mehr als 38 Millionen Begünstigten realisiert.

Deutschland ist der größte Beitragszahler und hat rund 500 Millionen Euro seit dem Gründungsjahr 2007 über die IKI eingezahlt – zuletzt 60 Millionen Euro im Jahr 2022 (Stand März 2023). 

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock:

Annalena Baerbock

„Länder, denen es nicht gelingt, sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen, werden buchstäblich untergehen. Der Klimawandel trifft ärmere Staaten, die nichts für den hohen CO2-Ausstoß der Industrienationen können, oft besonders heftig. Daher ist es nur fair, wenn die Kosten für die Anpassung an den Klimawandel auf mehrere Schultern verteilt werden und wohlhabende Staaten wie Deutschland mehr zahlen. Aus diesem Grund erhöhen wir den deutschen Beitrag für den internationalen Anpassungsfonds und leisten so einen Beitrag für mehr Klimagerechtigkeit." 

Bundesumweltministerin Steffi Lemke:

Steffi Lemke

„Wirbelstürme, Überschwemmungen und ausgedörrte Äcker zeigen immer öfter, wie unerbittlich sich die Klimakrise gerade in Entwicklungsländern auswirkt. Daher wollen wir unsere Partner ab diesem Jahr noch besser unterstützen, indem wir Deutschlands Beitrag für den Anpassungsfonds aufstocken. Daher fördern wir außerdem zahlreiche Projekte, die Klimaanpassung und Biodiversitätsschutz miteinander verbinden.“ 

Weitere Anpassungsmaßnahmen durch die IKI

keimende Mangroven
Die Wiederaufforstung von Mangroven ist eine wichtige EbA-Maßnahmen zum Schutz der Küsten vor Erosion und Sturmfluten. Gleichzeit sind sie die Kinderstube für viele Meerestiere.

Die IKI setzt im Förderbereich „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“ vor allem auf partizipative Projekte, die Partnerländer bei der Erarbeitung und Umsetzung von Nationalen Anpassungsplänen (National Adaptation Plans, NAPs) und somit der Etablierung von strukturierten Planungsprozessen unterstützen, die Klimarisiken und entsprechende Anpassungsmaßnahmen in allen politischen Handlungsfeldern und auf allen politischen Entscheidungsebenen berücksichtigen (Mainstreaming of Adaptation).  

Bei der Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen setzt die IKI einen Schwerpunkt auf Herangehensweisen, die einen ökosystembasierten Ansatz bei der Anpassung (Ecosystem-based Adaptation, EbA) verfolgen. EbA ist ein auf den Menschen ausgerichteter Ansatz, der natürliche Ressourcen ergänzend zu oder als Ersatz für andere Anpassungsmaßnahmen behandelt. EbA-Maßnahmen stärken die Widerstandsfähigkeit von Menschen und Ökosystemen gegenüber aktuellen und zukünftigen Klimaveränderungen. Oft ist EbA zudem eine sehr kosteneffiziente Option, denn die erforderlichen Mittel für die Wiederherstellung von Ökosystemen und die langfristigen Folgekosten sind häufig niedriger als für vergleichbare technische Lösungen, die die Anpassungsfähigkeit in gleichem Maße erhöhen würden.  

Seit 2008 hat die IKI im Bereich Anpassung insgesamt 157 Projekte in Höhe von 677 Millionen Euro finanziert; davon laufen aktuell 50 Projekte (355 Millionen Euro), die übrigen sind bereits abgeschlossen. Weitere 12 Projekte in Höhe von 168 Millionen Euro befinden sich aktuell in der Bewilligung. Die Mehrheit der Projekte in Bewilligung und Durchführung sind bilaterale und regionale Projekte mit einem Fokus auf Lateinamerika und Asien (Stand Ende 2022). 

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