Peru
Das wirtschaftliche Wachstum Perus beruht größtenteils auf der Nutzung der natürlichen und mineralischen Ressourcen. Die Entwicklung führt somit zum Verlust der biologischen Vielfalt und zu einem exponentiellen Anstieg der klimaschädlichen Emissionen. Die Auswirkungen des Klimawandels, Abholzung, Brandrodungen und illegaler Bergbau bedrohen schon heute den wirtschaftlichen und sozialen Wohlstand der Menschen in Peru. Steigende Temperaturen und Dürreperioden gefährden die Ernährungssicherung und die Wasserversorgung. Extreme Wetterereignisse wie El Niño werden häufiger und heftiger, sie treffen insbesondere die ländlichen und armen Teile der Bevölkerung. Angesichts dieser Herausforderungen hat das Land begonnen, einen inklusiven und nachhaltigen Entwicklungspfad einzuschlagen.
Die Klimapolitik Perus
Peru hat sich im Rahmen seiner zweiten NDC-Einreichung (Nationally Determined Contribution, NDC) im Dezember 2020 verpflichtet, sein Emissionsreduktionsziel bis 2030 von 20 auf 30 Prozent zu erhöhen - und im Falle internationaler Unterstützung auf 40 Prozent gegenüber dem festgelegten Business-as-usual-Szenario. Anpassungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Bereiche Wasser, Landwirtschaft, Fischerei, Wald und Gesundheit. Minderungsmaßnahmen konzentrieren sich auf die Bereiche Energie, Abfall, Industrie und Landwirtschaft. Die Ziele sollen unter Beteiligung aller Sektoren, Regierungsebenen und Interessensgruppen, des Privatsektors und der Zivilgesellschaft (insbesondere Indigene und Frauen) umgesetzt werden. Peru erarbeitet außerdem eine Langfriststrategie, die festschreibt, dass das Land bis 2050 CO2-Neutralität erreichen soll.
Arbeitsschwerpunkte der Internationalen Klimaschutzinitiative
Die Schwerpunkte der IKI-Projekte liegen in den Bereichen Minderung, Biodiversität und Waldschutz. Im Minderungsbereich liegt der Fokus auf der NDC-Umsetzung, nachhaltiger Mobilität und Infrastruktur sowie auf dem Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken. Eine Herausforderung ist die rasant steigende Nachfrage an Energie und Mobilität und die damit verbundenen Emissionen. Die biodiversitätsrelevanten Vorhaben konzentrieren sich insbesondere auf Schutzgebiete, nachhaltige Wald- und Landnutzung, sowie die Resilienzstärkung der Bevölkerung gegenüber dem Klimawandel. Hier liegt eine Herausforderung in der fortschreitenden Abholzung des Regenwaldes und dem Schutz der lokalen Biodiversität. Die besondere Berücksichtigung der indigenen Gemeinschaften ist über alle Bereiche hinweg ein übergreifendes Anliegen der IKI in Peru.
Gemeinsam mit der peruanischen Regierung hatte die IKI 2021 ein Ländercall begonnen. Die Förderschwerpunkte liegen auf der Umsetzung der NDC sowie der Umsetzung der Rio-Konventionen.
Peru ist seit 2017 Mitglied der NDC-Partnerschaft (NDC-P). Seitdem hat das Umweltministerium (MINAM) sechs Ad-Hoc-Unterstützungsanfragen an die NDC-Partnerschaft gerichtet, beispielsweise zur Unterstützung der Ausarbeitung des Nationalen Klimaschutzgesetzes. Über die IKI konnten drei der NDC-P Anfragen beantwortet werden.
Peru wird zudem im Rahmen des Partnership Action Fund (PAF) unterstützt. Für diesen Fonds hat die IKI eine Millionen Euro bereitgestellt. Außerdem ist Peru Partnerland im UNDP NDC Support Programme, das von der IKI gefördert wird und ebenfalls die Regierung bei der Implementierung des NDC unterstützt.
In Kürze
Region: Südamerika
Einwohnerzahl: 33,4 Millionen (Weltbank, 2021)
CO2eq-Emissionen gesamt (inkl. LULUCF): 172 Millionen Tonnen (Climate Action Tracker, 2014)
CO2-Emissionen pro Kopf: 1,7 Tonnen (Weltbank, 2019)
IKI-Projekte im Land (Stand: Juni 2022):
- bilateral: 8 laufend, 17 abgeschlossen
- regional: 10 laufend, 6 abgeschlossen
- global: 31 laufend, 26 abgeschlossen
IKI-Partnerministerien:
- Umweltministerium (MINAM)
Schnittstellenprojekt
In den meisten Schwerpunktländern der IKI gibt es sogenannte IKI-Schnittstellenprojekte, die feste Projektbüros in den Hauptstädten haben. Neben ihrem eigenen landesspezifischen Projektauftrag gehört es zu den Aufgaben der Schnittstellenprojekte, engen Kontakt zu den Umwelt- und Klimaministerien zu halten sowie die klima- und biodiversitätspolitische Vernetzung mit anderen relevanten Ministerien sicherzustellen. Darüber hinaus arbeiten die Schnittstellenprojekte daran, alle IKI-Projekte im Land und in der Region miteinander zu vernetzen und so Synergien zu fördern.
In Peru wird die Schnittstellenfunktion derzeit vom Projekt NDC Peru: Unterstützung bei der Umsetzung der nationalen Klimawandelstrategie übernommen.
Schwerpunkte des Projekts
- Unterstützung der NDC-Umsetzung in den Sektoren Energie und Wald;
- Aufbau eines übergreifendes Monitoringsystems;
- IKI-Schnittstelle: Förderung des Dialogs über Klima und Biodiversität zwischen den IKI-Projekten im Land sowie zwischen weiteren Akteur*innen (Vernetzungsangebote und Wissensmanagement)
Kontakt zum Projekt
Einblicke in die Projektarbeit
Partnerländer der IKI
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