Beiträge von IKI-Projekten zur Treibhausgasminderung zwischen 2015 und 2021

Im Jahr 2022 werden die Treibhausminderungen durch IKI-Projekte über zwei Indikatoren erhoben: Laufende IKI-Projekte, die schon vor 2022 einen Zwischenbericht eingereicht haben und nicht freiwillig auf die neuen Standardindikatoren umsteuern, berichten zu dem alten Indikator „Minderung“ (Action Mitigation, AM). Alle neueren Projekte berichten zu dem „Standardindikator 1 Minderung“ (SI 1 - Minderung).

 

Definition AM: „Im Projektgebiet reduzierte Treibhausgasemissionen oder erhöhte Kohlenstoffvorräte (in Tonnen CO2-Äquivalenten (t CO2eq))“

Definition „SI 1 - Minderung“: „Direkt oder indirekt durch das Projekt reduzierte Treibhausgasemissionen oder verbesserte Kohlenstoffbestände (in Tonnen CO2-Äquivalenten (t CO2eq))“

 

Mit der Einführung von „SI 1 - Minderung“ beginnt die IKI, die Treibhausgasminderung differenziert auf drei Ebenen zu erfassen. Die Ebenen umfassen dann nicht nur unmittelbare Minderungen, sondern zusätzlich auch mittelbare Minderungsbeiträge, welche über technische Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen aber auch über Politikberatung zu Gesetzen, Politiken und Strategien auf nationaler oder sub-nationaler Ebene das Minderungspotenzial in den Partnerländern stärken wollen. Bei Letzteren wird der IKI-Beitrag zur Minderung nicht in CO2-Äquivalenten quantifiziert, da er zu weit in der Zukunft liegt und vom Grad und der Qualität der Umsetzung der unterstützten Rahmenwerke abhängig ist. Dennoch bilden ambitionierte und realistische Politiken, Gesetze und Strategien einen wichtigen Grundstein für einen Wandel hin zur Treibhausgasneutralität. Die IKI misst ihren Beitrag in der Anzahl der Projekte, die in diesem Themenfeld arbeiten.

Im Zeitraum 2015-2021 sparten IKI-Projekte laut eigenen Angaben 8,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente direkt ein. Zum Vergleich: Der jährliche CO2-Fußabdruck pro Kopf in Deutschland liegt bei 10,8 Tonnen CO2-Äquivalenten (Quelle: BMUV). Die IKI-Minderung entspricht daher ca. dem jährlichen Verbrauch von rund 761.834 Menschen in Deutschland oder anders gesagt: nahezu der Bevölkerung von Frankfurt (764.104). Im Ländervergleich liegt der IKI-Beitrag auf dem Niveau des Jahresverbrauchs von Costa Rica oder Paraguay.

Noch wenig Daten zum neuen Indikator „SI 1 - Minderung“

Bisher berichtete Minderungseffekte zu Treibhausgasemissionen stammen nahezu ausschließlich aus Berichten zum Standardindikator AM. Der größte Anteil liegt dabei bei Projekten des Förderbereichs „Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken“. Projekte aus dem Förderbereich „Schutz der biologischen Vielfalt“ legten dagegen die höchsten Zielwerte fest.

Plausible Ziel- und Ist-Werte zum Standardindikator Minderung (Action Mitigation)

Datenquelle: IKI-Monitoringdaten 2015 bis 2021

Ingesamt berichteten 43 Projekte zum Standardindikator Minderung (Action Mitigtion).

Zu dem neuen Indikator „SI 1 - Minderung“ liegen bisher nur wenige Daten vor. Im ersten Berichtsjahr des neuen Standardindikators haben insgesamt nur acht Projekte plausible Werte kommuniziert. Dabei reichten sie zumeist Zielwerte und noch keine Ist-Werte ein.

Plausible Ziel- und Ist-Werte zu „SI 1 - Minderung“ Direkte Minderung

Datenquelle: IKI-Monitoringdaten 2015 bis 2021

Ingesamt berichteten 5 Projekte zu Direkter Minderung in den Daten zum Standardindikator „SI 1 - Minderung“.

Plausible Ziel- und Ist-Werte zu „SI 1 - Minderung“ Indirekte Minderung

Datenquelle: IKI-Monitoringdaten 2015 bis 2021

Ingesamt berichteten 5 Projekte zu Indirekter Minderung in den Daten zum Standardindikator „SI 1 - Minderung“.

Angenommene Gründe sind zum einen, dass Emissionsminderungen meist der nach einigen Projektjahren auftreten. Da „SI 1 - Minderung“ erst zum Ende des Jahres Jahr 2021 eingeführt wurde, sind die jüngeren Projekte in ihrer Umsetzung meist noch nicht soweit.  Zum anderen, steigen weiter fortgeschrittene IKI-Projekte selten freiwillig auf den neuen Indikator um und berichten weiterhin zu AM.

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