Förderbereich: Schutz der biologischen Vielfalt

Biologische Vielfalt ist die Grundlage für die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen, ihre Ökosystemleistungen sind für die Menschen und andere Lebewesen überlebenswichtig: Sie sichern die Nahrungsmittelproduktion, regulieren den Wasserhaushalt und sorgen für saubere Luft. Die Natur hilft uns, das Klima zu schützen und bewahrt uns vor Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Erdrutschen. 

Auch für Gesundheit und Wohlergehen der Menschen spielt die biologische Vielfalt eine zentrale Rolle. Intakte Ökosysteme bieten eine Vielfalt an Heilmitteln und Erholungsmöglichkeiten. Zudem sind sie eine Grundvoraussetzung, um die Ausbreitung von Zoonosen wie COVID-19 vorzubeugen, denn: Wenn für Wildtiere ausreichend Lebensräume und Rückzugsgebiete zur Verfügung stehen, wird die Übertragung von Krankheitserregern vom Tier auf den Menschen minimiert. Die Ökosysteme fungieren dann als natürliche „Schutzbarriere“. 

Der Schutz der biologischen Vielfalt zählt deshalb zu den wichtigsten Aufgaben der heutigen Zeit. Der Arten-und Naturschutz ist mit dem Klimaschutz untrennbar verbunden. Die Bundesregierung arbeitet gemeinsam mit anderen Staaten auf internationaler Ebene an der Lösung dieser großen Herausforderung. Dazu hat sie sich zu der Biodiversitätskonvention (CBD) und der Agenda 2030 mit ihren ehrgeizigen 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verpflichtet.

Der im Mai 2019 veröffentlichte globale Bericht der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) über den Zustand der biologischen Vielfalt und der Ökosystemleistungen macht deutlich, dass mehr Engagement und Umsetzung erforderlich sind, um dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken. Mit dem neuen Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework (GBF) hat die internationale Gemeinschaft ein ehrgeiziges Rahmenwerk verabschiedet, das auf früheren Handlungszielen aufbaut und diese ersetzt (z.B. den ‘Aichi Biodiversity Targets’). Der GBF wurde auf der 15. Tagung der Konferenz der CBD-Vertragsparteien (COP 15) im Jahr 2022 verabschiedet. Er gibt einen ehrgeizigen Weg vor, um bis 2050 die globale Vision einer Welt zu erreichen, die im Einklang mit der Natur lebt und unterstützt die Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung. Zu den wichtigsten Zielen, die bis 2030 erreicht werden sollen, gehören die Unterschutzstellung von mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Anerkennung indigener und angestammter, traditioneller Gebiete sowie die Eindämmung und Umkehrung des Verlusts der biologischen Vielfalt. Um die Umsetzung des Rahmenwerks zu unterstützen und anzuleiten, wurde auf der COP 15 zusätzlich ein umfassendes Paket von Beschlüssen angenommen.

Ansätze der IKI  zum Schutz der Biodiversität

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) ist ein wichtiger Baustein des deutschen Beitrags zur internationalen Finanzierung von Klima- und Biodiversitätsschutz. Seit 2011 ist der Schutz der Biodiversität innerhalb der IKI ein eigener Förderbereich. Biodiversität ist dabei auch in anderen Förderbereichen mehr als nur ein Querschnittsthema, sodass auch in diesen eine Vielzahl von Projekten zu ihrem Schutz beitragen.

IKI-Projekte steigern mit Investitionen, Politikberatung, Technologietransfer und Forschungskooperationen die Leistungsfähigkeit der Regierungen und der Zivilgesellschaft in den Partnerländern, um die Biodiversitätskonvention umzusetzen. Sie unterstützen insbesondere die Entwicklung und Umsetzung nationaler Biodiversitätsstrategien und Aktionspläne (NBSAPs). Dabei wird auch oft die Verbreitung von Wissen sowie die Sensibilisierung und Partizipation wichtiger Akteurinnen und Akteure zum effektiven und nachhaltigen Schutz der Biodiversität gefördert.

Schwerpunkte des Förderbereichs liegen auf der Erhaltung, Ausweitung und Vernetzung von Schutzgebieten, der nachhaltigen Nutzung von Ökosystemen sowie der Reduktion von Degradierung, Fragmentierung und Inwertsetzung von Ökosystemen. Das Konzept ökosystembasierter Anpassung an den Klimawandel („Ecosystem-based Adaptation“) und die Themen nachhaltige Produktionsweisen, biodiversitätsfreundliche Landwirtschaft und nachhaltige Fischerei sind weitere wichtige Themen. Die Biodiversität in Städten – und damit die Wechselwirkungen zwischen Land und Stadt sowie die gegenseitige Abhängigkeit – gewinnt ebenfalls zunehmend an Bedeutung.

Auf einen Blick

Von 2008 bis Ende 2021 wurden mehr als 300 biodiversitätsrelevante Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund  1,5 Milliarden Euro bewilligt.

Broschüre „Committed to Biodiversity“

Themen im Förderbereich Biodiversität

Zusammenhang zwischen Biodiversität und Pandemien

Fledermaus

Finanzierung von Biodiversität

Blume

Schutzgebiete und Ökosystemleistungen

Chamäläon

Meere und Küsten

Korallen

Nachhaltige Landwirtschaft und Bestäuberschutz

Sandbiene

Biodiversität und Klimaschutz

Querschnittsthemen der IKI

Umsetzung von NDCs

Nachhaltige Finanzierung

Nachhaltige Stadtentwicklung

Ein Zug fährt über eine Brücke. Dahiter sind Wolkenkratzer zu sehen.

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