IKI-Zahlen 2021

Bilanz des Jahres 2021: Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) konnte auch im zweiten Corona-Jahr ihre ambitionierten Ziele erreichen.

Nach den erheblichen Einschränkungen des Jahres 2020 stellte die fortwährende Corona-Pandemie die IKI und die von ihr geförderten Projekte auch im Jahr 2021 vor große Herausforderungen. Trotz der andauernden Auswirkungen schöpfte die IKI ihren Haushaltsansatz in Höhe von 596 Millionen Euro beinahe voll aus. Die tatsächlichen Ausgaben lagen 2021 für circa 400 laufende und neue Projekte bei 573 Millionen Euro. Für Förderungen im Jahr 2021 und geplante Ausgaben in den Folgejahren wurden 539 Millionen Euro zugesagt. Darin enthalten sind auch Einzahlungen in internationale Klima- und Biodiversitätsfonds sowie Zusagen für die IKI Medium Grants unter der Federführung der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbh, für die IKI Small Grants in der Verantwortlichkeit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) und für die NAMA-Fazilität (Nationally Appropriate Mitigation Action).

IKI-Haushaltsmittel 2008 bis 2021

Grafik IKI-Haushaltsmittel von 2008 bis 2021
Quelle: BMWK

Die Zusagen verteilen sich auf folgende Bereiche (Rundungsdifferenzen möglich):

  • 281 Millionen Euro: „Minderung von Treibhausgasen“,
  • 92 Millionen Euro: „Anpassung an die Folgen des Klimawandels“,
  • 40 Millionen Euro: „Erhalt natürlicher Kohlenstoffsenken, mit Schwerpunkt auf Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (REDD+)“,
  • 89 Millionen Euro: „Schutz der biologischen Vielfalt“
  • 37 Millionen Euro: Unterstützungsvorhaben und Projektträgerkosten

Dabei gilt es zu beachten, dass alle Fördermittel der IKI ausschließlich den deutschen Finanzzusagen für Treibhausgasminderung und Klimafolgenanpassung zugerechnet werden. Förderungen der beiden entsprechenden IKI-Bereiche werden jeweils zu 100 Prozent auf die jeweiligen Zusagen angerechnet. Die anderen Förderbereiche werden auf die beiden Zusagenkategorien aufgeteilt.

Förderzusagen 2021 nach Regionen

Thematische und länderspezifische Ideenwettbewerbe: zwei neue Calls und fast 1.000 Projektideen

Im Rahmen der thematischen Auswahlverfahren starteten im Jahr 2021 zwei neue Ideenwettbewerbe bei den Kleinprojekteprogrammen IKI Small Grants und IKI Medium Grants. Bei den IKI Medium Grants (bis 800.000 Euro Fördervolumen) wurden Projektideen zu den Themenschwerpunkten „COVID-19 & Anpassung an den Klimawandel – Förderung der Widerstandsfähigkeit von lokaler Bevölkerung und Kommunen“ und „Entwicklung, Begleitung und Stärkung von partizipativen Prozessen und Methoden für ambitionierten und inklusiven Klimaschutz“ gesucht.

Von den eingereichten Projektskizzen wurden neun aufgefordert, einen Projektvorschlag einzureichen, auf dessen Basis über die Projektförderung entschieden wird. Bei den IKI Small Grants (bis 200.000 Euro Fördervolumen) wurde beim im Dezember 2021 gestarteten Ideenwettbewerb (Einreichungsfrist bis Februar 2022) das gesamte Themenspektrum der IKI-Förderbereiche abgedeckt. Weiterführende Informationen zu den IKI Small Grants gibt es seit 2021 auf einer eigenen Website (www.iki-small-grants.de).

Neben den neuen Ideenwettbewerben wurden auch bereits zuvor gestartete Auswahlverfahren weiter vorangetrieben.

Grafik IKI-Kennzahlen 2021

Im Jahr 2021 endeten vier Calls, in denen insgesamt 999 Projektideen eingereicht wurden. Aus den in den Jahren 2018 bis 2020 durchgeführten Calls befinden sich Stand 2021 52 Projekte in der Vorbereitung und 36 wurden gestartet. Zudem werden bei den IKI Small Grants in der Förderkomponente „Funding institutions“ sechs nationale und regionale Institutionen gefördert, um eigene Ideenwettbewerbe für lokale Projekte umzusetzen.

Neben den Auswahlverfahren fördert die IKI den Schutz des Klimas und der Biodiversität mit weiteren Mitteln, zum Beispiel über die Einzahlung in unterschiedliche Fonds. Fasst man alle Förderungen zusammen, wurden im Jahr 2021 133 Projekte in Partnerländern neu gestartet oder noch einmal finanziell aufgestockt.

Die Förderschwerpunkte reichten in den vergangenen Jahren von klima- und umweltfreundlichen Finanzierungsströmen über Digitalisierung im Verkehr und nachhaltigen Konsum bis hin zum Insektenschutz. Besondere Akzente setzte die IKI als Reaktion auf die Corona-Pandemie auf den nachhaltigen Wiederaufbau.

Bei der Auswahl der Förderschwerpunkte tauscht sich die IKI im Vorfeld eng mit ihren Partnerländern aus. Die Themen der Calls und die Zahl der Bewerbungen sind deshalb auch ein Seismograf für die weltweiten Unterstützungsbedarfe.

Das ursprünglich für November 2021 geplante thematische Auswahlverfahren wurde verschoben, um die Förderschwerpunkte optimal auf die Ergebnisse der internationalen Verhandlungen auszurichten. Die IKI kann so gezielt auf die daraus resultierenden Bedürfnisse der Partnerländer eingehen und damit einen wirksameren Klima- und Biodiversitätsschutz schaffen. Der nächste Themencall fand im Herbst 2022 statt.

Pflanzenskulptur

Die IKI auf der 26. Weltklimakonferenz

Die IKI war zudem auf der 26. Weltklimakonferenz in Glasgow mit einer Vielzahl von Projekten vertreten. Auf der hochrangigen Veranstaltung mit dem Titel „Alignment of NDC and long-term targets to reach net-zero targets“ brachte die IKI verschiedene Partner*innen zusammen, um sich über Perspektiven zur konsistenten Ausgestaltung von langfristigen Strategien (Long Term Strategies, LTS) und national festgelegten Klimaschutzbeiträgen (Nationally Determined Contributions, NDCs) auszutauschen. Im IKI World Café konnten zudem Vertretende von IKI-Durchführungsorganisationen über Themen wie die Beteiligung des Privatsektors, Upscaling von Projekten und die IKI-Genderstrategie diskutieren. Insgesamt nahmen über 100 IKI-Projekte an Veranstaltungen im Rahmen der Weltklimakonferenz teil.

Andauernde Herausforderungen durch die Covid-19-Pandemie

Leider bestimmten die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auch im Jahr 2021 die Arbeit vieler IKI-Projekte. Je nach regionaler Betroffenheit in den unterschiedlichen Infektionswellen standen und stehen Infektionsschutz und Gesundheit weiterhin im Vordergrund. Zwar haben sich vor allem digitale Veranstaltungsformate mittlerweile etabliert, dennoch stellt die Pandemie die Menschen und auch die IKI-Projekte weltweit vor Schwierigkeiten. Die IKI ist deshalb bemüht, Lösungen für die unterschiedlichen Problemstellungen in der weltweiten Zusammenarbeit zu finden und umzusetzen.

Neue IKI-Safeguards-Policy

Von ihren Durchführungsorganisationen erwartet die IKI seit ihrer Gründung die Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialstandards, um negative Auswirkungen auf Mensch und Umwelt weitestgehend zu mindern oder im besten Fall zu verhindern. Im Jahr 2021 entwickelte die IKI mit der Safeguards-Policy Leitprinzipien und Verfahren, wie die Standards in IKI-Projekten während des gesamten Projektzyklus – von Antragstellung bis zum Projektabschluss – sichergestellt werden können. Die Safeguards-Policy gilt für alle Projekte, die mit Mitteln der IKI gefördert werden, und trat im Laufe des Jahres 2022 in Kraft. Im Dezember 2021 begann deshalb eine Konsultation der geplanten Policy, um im Dialog mit den IKI-Stakeholdern auf Änderungsvorschläge und Kommentare eingehen zu können.

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Unabhängier Beschwerdemechanismus

Im Jahr 2020 begann die IKI mit dem Aufbau eines unabhängigen Beschwerdemechanismus, um mögliche negative soziale und ökologische Auswirkungen sowie den Missbrauch von Geldern und Korruption durch IKI-Projekte aufzudecken und abzustellen. Der unabhängige Beschwerdemechanismus der IKI (IKI UBM) orientiert sich an der bewährten Praxis anderer internationaler Rechenschaftsmechanismen, die im Independent Accountability Mechanism Network zusammengeschlossen sind. Im Oktober und November 2021 fand eine Konsultation der geplanten Policy statt. Über 20 Teilnehmende aus allen Weltregionen gaben ZUG und BMU in drei Online-Seminaren mündlich und in Form von schriftlichen Kommentierungen wertvolle Anregungen. Der IKI UBM wird 2022 seine Arbeit aufnehmen.

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