18.04.2019

Partizipative Entwicklung von Projekten für den Green Climate Fund

Die Küstenregion Senegals ist wichtig für die lokale Fischerei. Sie ist jedoch zunehmend starken Stürmen und einem steigenden Meeresspiegel ausgesetzt; Foto: GIZ
Die Küstenregion Senegals ist wichtig für die lokale Fischerei. Sie ist jedoch zunehmend starken Stürmen und einem steigenden Meeresspiegel ausgesetzt; Foto: GIZ

In Benin hat die erste regionale Schreibwerkstatt zur Entwicklung von Anpassungsprojekten für den Green Climate Fund stattgefunden. Dabei erarbeiteten die Teilnemenden aus drei Ländern erste Konzepte für Finanzierungsanträge.

Im Februar 2019 fand in Grand-Popo in Benin die erste regionale Schreibwerkstatt zur Entwicklung von Finanzierungsanträgen an den Green Climate Fund (GCF) statt. Während des fünftägigen Workshops feilten die Teilnehmenden aus Benin, Senegal und Burkina Faso an der Entwicklung von Konzepten für Projekte zur Anpassung an den Klimawandel und seine Folgen. Die Vertreterinnen und Vertreter der beim GCF akkreditierten nationalen Institutionen, Sektorministerien, der Zivilgesellschaft und nationale Focal Points für den GCF arbeiteten dabei gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie internationalen Expertinnen und Experten an fünf Projektideen. Organisiert wurde der Workshop vom beninischen Umweltministerium (MCVDD) und dem IKI-Projekt „Wissenschaftsbasierte Unterstützung nationaler Anpassungsplan (NAP)-Prozesse in frankophonen LDC in Subsahara-Afrika“.

Bereits heute spüren die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) des frankophonen Subsahara-Afrikas die Auswirkungen des globalen Klimawandels. Gerade die Landwirtschaft, einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige in diesen Ländern, sieht sich immer häufiger Dürren, Hitzewellen, Stürmen und Überschwemmungen durch Starkregen ausgesetzt. Aber auch andere Sektoren, wie der Gesundheitssektor oder die Fischerei, sind von diesen Auswirkungen merklich betroffen. Krankheiten wie Malaria oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen durch den Temperaturanstieg und die erhöhte Luftfeuchtigkeit zu. Insbesondere die Küstenzonen, ein wichtiger Bereich der lokalen Fischerei, sind durch den Meeresanstieg und Stürme gefährdet.

Landwirtschaft ist eine wichtige Einnahmequelle in den Ländern Subsahara Afrikas. Durch häufigere Starkregen und längere Dürrezeiten ist die Ernte jedoch immer häufiger zu gering; Foto: GIZUm mit den sich verändernden Umständen umgehen zu können, sind die Länder darauf angewiesen, effektive Anpassungsstrategien zu entwickeln. Jedoch fehlt für die Umsetzung von Maßnahmen häufig das Geld. Aus diesem Grund wurde 2010 der Green Climate Fund (GCF) erschaffen. Dieser internationale Fonds unterstützt Entwicklungsländer dabei, den Ausstoß von Klimagasen zu minimieren und sich an den Klimawandel anzupassen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den LDCs. Der GCF ist dabei einer der wenigen Finanzierungsmechanismen, auf den die Länder direkten Zugriff haben, in dem sie nationale, beim GCF akkreditierte Institutionen haben, die Projektvorschläge dort direkt zur Finanzierung vorschlagen können.

Um die finanzielle Unterstützung durch den GCF zu bekommen, müssen die Projekte bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Insbesondere ist es entscheidend, dass ein klarer Zusammenhang zwischen den zu bekämpfenden Herausforderungen und dem Klimawandel aufgezeigt werden kann, die sogenannte Climate Rationale. Hierfür ist es wichtig, eine ausreichende Grundlage an wissenschaftlichen Daten zu haben. In einer Präsentation durch den GCF zu Beginn des Workshops wurde dies noch einmal deutlich dargestellt und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten ihre Fragen direkt an die Vertreter des GCF richten.

Die Teilnehmenden der fünftägigen Schreibwerkstatt stellen sich für das „Photo de Famille“ auf; Foto: GIZ

Während der fünftägigen Schreibwerkstatt in Benin wurden die Vertreterinnen und Vertreter der drei Länder von internationalen und nationalen Experten für den GCF dabei unterstützt, die spezifischen Anforderungen bei der Erstellung von Finanzierungsanträgen zu erfüllen. Dabei lag der Fokus auf der Erarbeitung von Anpassungsprojekten, die unter dem Simplified Approval Process, einem vereinfachten Prozess des GCF, der es insbesondere LDCs ermöglichen soll, kostengünstiger und schneller Finanzierungsanträge stellen zu können, eingereicht werden sollen. Fünf Projektideen wurden dafür zuvor in den Ländern durch Ideenwettbewerbe und der Analyse von Finanzierungslücken identifiziert.

In Kleingruppen erarbeiten die Teilnehmenden die unterschiedlichen Teile des Finanzierungsantrages für den GCF; Foto: GIZDie Teilnehmenden erarbeiteten dabei in einem ersten Schritt die Climate Rationale und stellten die verschiedenen Maßnahmen, die für eine erfolgreiche Anpassungsstrategie nötig sind, heraus. Eingeleitet wurden die jeweiligen Schritte stets durch Einführungsvorträge der Experten. Nachdem die Gruppen die jeweiligen Sektionen des Finanzierungsantrages ausgearbeitet hatten, wurden die Ergebnisse gemeinsam im Plenum diskutiert. So konnten die Teilnehmenden von den anderen Projekten lernen und Inspiration für ihre eigenen Projekte erhalten.

Am Ende des Workshops hielten die jeweiligen Projektgruppen die noch benötigten Informationen fest, um den Finanzierungsantrag fertig stellen zu können. In einem zweiten Workshop in Senegal im Mai 2019 werden die Konzepte der Projekte dann fertiggestellt.

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