Nachhaltige und klimafreundliche Palmölproduktion und -beschaffung

Der weltweite Bedarf an Palmöl ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Entsprechend hat in Ländern wie Indonesien oder Thailand der Anbau von Ölpalmen zugenommen, was häufig zu ökologischen Problemen und sozialer Ungerechtigkeit führt. Das Vorhaben unterstützt Stakeholder in den Partnerländern dabei, nachhaltige und klimafreundliche Anbaupraktiken unter Kleinbauern zu verbreiten, Flächenerträge zu steigern und Zertifizierung nach international anerkannten Standards zu erreichen. In beiden Ländern profitieren Kleinbauern, Ölmühlen und die Regierung von Schulungsprogrammen. In Indonesien erarbeiten Stakeholder einer Pilotregion einen Landnutzungsplan mit geschützten sowie potenziell für den Ölpalmanbau geeigneten Gebieten. Um die Nachfrage nach Produkten mit zertifiziertem Palmöl in Deutschland zu steigern, entwickelt das Projekt Beschaffungsrichtlinien für Pilot-Kommunen. Zudem werden Verbraucherplattformen adressiert, um das Bewusstsein für nachhaltig produziertes Palmöl zu erhöhen. /

Projektdaten

Länder
Indonesien, Thailand
IKI Förderung
5.200.000,00 €
Laufzeit
09/2018 bis 12/2022
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Politischer Partner
  • Ministry of Agriculture - Indonesia
  • Ministry of Agriculture and Cooperatives - Thailand
Durchführungspartner
  • Deutsche Umwelthilfe e.V.
  • Ministry of Agriculture and Cooperatives, Department of Agriculture - Thailand

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

    Indonesien:
    • Landwirtschaftsministerium und Planungsministerium begrüßen vom Projekt erarbeitete Schulungsmodule. Sie dienen zur Vorbereitung der Kleinbauern und -bäuerinnen auf die Zertifizierung nach dem indonesischen ISPO und dem internationalen RSPO Nachhaltigkeitsstandard.
    • Vier vom Projekt unterstützte Kooperativen (590 Landwirt*innen) erreichten bis Juli 2022 die RSPO- und ISPO-Zertifizierung.
    • Am 18. Mai 2022 unterzeichneten Vertreter*innen der Regierung von Ost-Kutai sowie relevante Akteur*innen – unter anderem fünf Ölpalmenplantagenkonzerne und zwei Banken – eine Erklärung, in der sie sich verpflichten bei der Umsetzung des Distriktplans für nachhaltige Plantagen 2021-2030 an der Erreichung von 12 Ergebnisindikatoren mitzuwirken. Einer dieser Indikatoren bezieht sich auf den Schutz von 48.900 ha an Gebieten mit hohem Erhaltungswert in der Planungszone des Distrikts. Der Distriktleiter von Ost-Kutai bestätigte die Teilnahme der Region an einer Pilotphase des Runden Tischs für Nachhaltiges Palmöl (The Roundtable on Sustainable Palm Oil (RSPO)) bezüglich eines Landschaftsansatzes.
    Thailand :
    • Das zweite Wirtschaftsforum zum Thema "Transformation des Marktes für nachhaltiges Palmöl" in Thailand wurde am 31. Mai 2022 mit dem Schwerpunkt auf Sensibilisierung der Palmölbranche für den Ansatz der "gemeinsamen Verantwortung" organisiert. Über 379 Personen nahmen an der Veranstaltung in Präsenz und digital teil.
    • Mittels des projekteigenen Trainingsprogramms TOPSA wurden kleinbäuerliche Plantagenbesitzer*innen im ökologisch nachhaltigen und klimafreundlichen Ölpalmanbau geschult. Bis August 2022 sind rund 22.000 Teilnahmen an den fünf Ausbildungsmodulen registriert. 47% der Teilnehmenden sind weiblich. Zusätzlich lernen sie mit der für Palmölerzeuger entwickelten App i-PALM, ihre Erträge zu steigern, Ressourcen zu schonen und Treibhausgase einzusparen. Ein lokales Unternehmen, welches das TOPSA-Programm nutzt, unterzeichnete im Juni 2022 eine Absichtserklärung zur Unterstützung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Palmölproduktion in Thailand.
    • Durch die Einrichtung von 15 Demonstrationsflächen in drei Provinzen durch das Department of Agriculture (DoA) konnte eine Steigerung der Ernteerträge (von 17,92 auf 18,88 t/ha/Jahr) und eine Senkung der Produktionskosten (von 39.000 auf 34.000 THB/ha/Jahr) verzeichnet werden. Dies führt zu einem höheren Einkommen der Kleinbäuer*innen.
    Deutschland:
    • Die DUH konnte insgesamt vier Kommunen gewinnen, die sich das Ziel setzen ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl bei der öffentlichen Beschaffung zu berücksichtigen. Hierzu gehören Hannover, das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sowie das Verpflegungsamt der Bundeswehr und der Markt Roßtal.
    • Bürger*innen werden seit September 2020 über den nachhaltigen Konsum von Palmöl-Produkten informiert.
    • Ende April 2021 veröffentlichte die DUH einen Leitfaden zur öffentlichen Beschaffung von nachhaltigem Palmöl.
    • Die DUH hat zudem eine Markterkundung zu nachhaltigem Palmöl in Wasch-, Pflege- und Reinigungsprodukten durchgeführt und erste Ergebnisse am 1. September 2021 bei einem DUH Marktdialog präsentiert und diskutiert.
    • Nach dem Runden Tisch „Nachhaltiges Palmöl in Futtermitteln“ im November 2020, veröffentlichte die DUH Ende Juli 2021 sowie im Januar 2022 und im Juli 2022 einen Futtermittel-Radar, um Unternehmen aufzufordern Palmöl und Soja zertifiziert zu beziehen.

Letzte Aktualisierung:
05/2024

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Meldungen zum Projekt

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