13.03.2013

Die letzten Bergnebelwälder in Äthiopien erhalten und nachhaltig nutzen

Zwei ausgetreckte Hände, auf denen rote Kaffeebohnen liegen
Quelle: Bruno D'Amicis

Kafa ist eine der letzten Bergwaldregionen Äthiopiens. Das Kafa-Biosphärenreservat ist größtenteils mit Bergnebelwäldern bedeckt, in denen der wilde Arabica-Kaffee wächst. Ein durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) finanziertes Projekt setzt sich dafür ein, die Wildkaffeewälder und ihre biologische Vielfalt zu schützen, wiederaufzuforsten und nachhaltig zu nutzen.

Kafa ist eine der letzten Bergwaldregionen Äthiopiens. Das Kafa-Biosphärenreservat ist rund 760.000 Hektar groß und zu einem Großteil mit Bergnebelwäldern bedeckt, in denen der wilde Arabica-Kaffee wächst. Doch schleichende Abholzung und Ausbreitung der Landwirtschaft gefährden das Reservat. Schon jetzt ist von der Waldfläche Äthiopiens, die ehemals zirka 40 Prozent des Landes bedeckte, nur noch ein kleiner Bruchteil übrig. Die Abholzung und Zerstörung der tropischen Wälder ist eine Hauptquelle klimaschädlicher Treibhausgase des Landes und gefährden die Rückzugsgebiete für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. 

Wildkaffeewälder und ihre biologische Vielfalt schützen

Ein durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) finanziertes Projekt setzt sich dafür ein, die Wildkaffeewälder und ihre biologische Vielfalt zu schützen, wiederaufzuforsten und nachhaltig zu nutzen. Es arbeitet dabei eng mit der Lokalregierung, der ansässigen Bevölkerung, äthiopischen und internationalen Experten sowie der Zivilgesellschaft zusammen. Bisher sind rund 1500 Gemeindemitglieder in Waldnutzergruppen organisiert, die in das Management von sechs Waldgebieten mit insgesamt fast 4000 Hektar mit einbezogen und dafür geschult wurden.

Nachhaltig betriebene Gemeindeplantagen sollen die lokale Bevölkerung dauerhaft mit schnellwachsendem Brennholz versorgen und schützen dadurch die Naturwälder. Um den Holzverbrauch generell zu verringern, wurden bisher rund 11.200 energiesparende Öfen vor Ort produziert, die im Projektgebiet verteilt werden. Es wurden 53 Baumschulen eingerichtet und darin bislang zirka 175.000 Setzlinge für Wiederaufforstung und Renaturierung mit heimischen Wild- und Nutzarten herangezogen. Zudem stärkt das Projekt die Schutzgebietsverwaltung durch Finanzierung und Ausbildung von Rangern und bildet die Bevölkerung durch Umweltbildungsprogramme weiter.

Nachhaltiger Tourismus dient der Regionalentwicklung

Regionalentwicklung im Kafa-Biosphärenreservat spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Touristische Infrastruktur wie beispielsweise Wildkaffee-Erlebnispfade, Wildtier- und Vogelbeobachtungstürme mit Wander- und Zufahrtswegenetz, ein historisches Freiluftmuseum, Weiterbildungsseminare und eine Modell-Lodge sollen Einkommen schaffen. So unterstützt das Projekt die äthiopische Regierung dabei, langfristig den Tourismussektor in Äthiopien aufzubauen. Durch ein Klima- und Waldmonitoring werden der Zustand des Waldes und die Auswirkungen des Projekts erfasst.

UNESCO-Biosphärenreservat

Im Juni 2010 wurde das Gebiet in das weltweite Biosphärenreservats-Netzwerk der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) aufgenommen. Das Projekt trägt dazu bei, dieses wertvolle Ökosystem zu erhalten, und sichert gleichzeitig wichtige Lebensgrundlagen und Einkommensquellen für die lokale Bevölkerung.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

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