Kenia: Von globaler Klimapolitik zu lokaler Wirkung
Eine hochrangige deutsche Delegation hat den Süden Kenias besucht, um die Fortschritte des AREECA-Projekts zur Wiederherstellung von Waldlandschaften zu besichtigen.
Das Vorhaben ist ein Leuchtturmprojekt der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) und zeigt beispielhaft, wie internationale Klimafinanzierung konkrete Vorteile für Ökosysteme und lokale Gemeinschaften schaffen kann.
Geleitet wurde die Delegation von Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Begleitet wurde sie vom deutschen Botschafter in Kenia, Sebastian Groth.
Der Besuch im Kajiado County bot die Gelegenheit, auf fünf Jahre Projektumsetzung zurückzublicken. Das von der IKI geförderte Projekt nähert sich zum Jahresende seinem Abschluss.
Gemeinschaftliche Schutzgebiete als Motor der Wiederherstellung
Ein zentraler Programmpunkt war der Besuch der „Community Conservancies“ der Amboseli Land Owners Conservation Association (ALOCA). Lokale Führungspersönlichkeiten sowie Mitglieder einer Maasai-Frauenkooperative empfingen die Delegation und unterstrichen die Schlüsselrolle der Gemeinden für ein klimaresilientes Landmanagement.
Gemeinsam beteiligten sich die Gäste am Bau sogenannter Earth Bunds – niedriger Erdbarrieren, die den Oberflächenabfluss verlangsamen, die Wasserversickerung verbessern und die Regeneration von Gras fördern. Diese Strukturen schaffen wichtige Keimzellen für die Erholung degradierter Trockengebiete. Die Schutzgebiete sind gemeinschaftlich organisiert und befinden sich im gemeinsamen Besitz von Landbesitzern, die überwiegend zu den Maasai gehören. Die Restaurierungsmaßnahmen wurden von Ivan Kiptui, Rangeland Officer bei WWF-Kenia, sowie von Samuel Kaanki, Vorsitzender der ALOCA Conservancy, vorgestellt.
Klimaresiliente Wälder und gesicherte Wasserressourcen
Die Delegation besuchte zudem eine Modellbaumschule des Kenya Forest Service (KFS), die im Rahmen des IKI-Projekts eingerichtet wurde, um die Wiederherstellung heimischer Wälder und Agroforstsysteme zu unterstützen. Aufgrund lang ersehnter, starker Regenfälle wurde das Programm kurzfristig angepasst und der Besuch zur natürlichen Quelle von Laimurunya fortgesetzt.
Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinden erläuterten dort Maßnahmen zum Schutz und zur Renaturierung der Quelle, darunter Einzäunung, Aufforstung und partizipatives Wassermanagement. Joseph Nkoreo, Vorsitzender des Community Spring Committee, und Beatrice Mwangi von der Water Resource User Association (WRUA) betonten die Bedeutung gesicherter ökologischer Wasserflüsse für nachgelagerte Nutzerinnen und Nutzer. Als sichtbares Zeichen des Erfolgs pflanzte die Delegation mehrere symbolische Bäume – ein Ausdruck der engen Partnerschaft zwischen den Regierungen Deutschlands und Kenias, lokalen Institutionen und dem IKI-geförderten AREECA-Projekt.
Landschaftsbasierter Ansatz für Klima, Natur und Lebensgrundlagen
In den Gesprächen wurde deutlich, dass der Amboseli-Nationalpark – ein international bedeutender Hotspot der Biodiversität – in hohem Maße von den umliegenden privaten und gemeinschaftlichen Schutzgebieten sowie vom Zustand der vorgelagerten Ökosysteme abhängt, insbesondere an den Hängen des Kilimandscharo. Der Besuch zeigte, dass ein integrierter Ansatz auf Landschaftsebene, der Wiederherstellung, Naturschutz und Einkommenssicherung miteinander verbindet, entscheidend ist, um ökologische Funktionen zu erhalten, die Klimaresilienz zu stärken und neue Einkommensmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung zu schaffen.
Wirkung skalieren durch Klimafinanzierung
Darüber hinaus gewann die Delegation Einblicke in die Synergien zwischen AREECA und einem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Projekt. Diese Zusammenarbeit hat die Wirkung in der Region deutlich erhöht, insbesondere durch verbesserte Praktiken im Weidemanagement, die die Restaurierungsmaßnahmen sinnvoll ergänzen.
Insgesamt verdeutlichte der Besuch, wie die Internationale Klimaschutzinitiative – in Kombination mit starken Partnerschaften und lokaler Führung – messbare ökologische und sozioökonomische Erfolge in größerem Maßstab ermöglichen kann.
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