19.05.2016

Marokko: Auf gutem Weg zum Weltklimagipfel

Sonnenkollektoren des solarthermischen Kraftwerks NOOR I / Foto: KfW-Bildarchiv

Treffen zwischen Deutschland und Marokko auf den Klimazwischenverhandlungen in Bonn bestärkt hervorragende Zusammenarbeit.

Das Bundesumweltministerium unterstützt mit seiner Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) die marokkanische Regierung bei den Vorbereitungen zur 22. Weltklimakonferenz in Marrakesch (COP22) im November 2016. Ein Treffen zwischen Deutschland und Marokko auf den Klimazwischenverhandlungen vom 16.-26. Mai in Bonn setzt die hervorragende Zusammenarbeit der beiden Länder in Sachen Klimapolitik fort. Im April diesen Jahres hatte bereits ein Workshop in Rabat stattgefunden, an dem der Großteil des marokkanischen Lenkungsausschusses zur Ausrichtung der COP22 sowie hochrangige ehemalige Klimaverhandler, darunter auch die neue designierte UNFCCC-Generalsekretärin Patricia Espinosa, teilgenommen haben.

Die IKI unterstützt Marokko bereits seit dem Jahr 2010 mit einer Reihe von Vorhaben. So zum Beispiel beim Ausbau von erneuerbaren Energien über einen Zuschuss für den Bau des weltgrößten solarthermischen Energieparks Noor I und einem zinsverbilligtem Darlehen für das Solarturmkraftwerk Noor III im Solarkomplex Ouarzazate. Der Solarpark Noor I, der im Februar diesen Jahres in Betrieb genommen wurde, ist weltweit zukunftsweisend für verbesserten globalen Klimaschutz und eine kohlenstoffarme Stromerzeugung.

Ein Schwerpunkt der Kooperation liegt beim Aufbau eines Klimakompetenzzentrums, das Marokkos Kapazitäten bei der Umsetzung und Fortentwicklung seiner nationalen Klimapolitik durch Wissens- und Informationsmanagement stärkt. Dort werden zum einen nationale Klimaexperten ausgebildet, um eine aktive Beteiligung Marokkos am internationalen Dialog zu Klimaanpassung und Treibhausgasminderung zu ermöglichen. Zum anderen erhält das Personal aus den zuständigen Ministerien der regionalen und lokalen Ebene, wie auch weitere Partnerländer des Kontinents (Süd-Süd-Kooperation) Schulungen zu Themen wie Anpassungs- und Klimaschutzmaßnahmen. Das Zentrum leistet direkte Beratung zur Ausrichtung der Weltklimakonferenz und wird Marokko bei der Erarbeitung seiner nationalen Klimaschutzziele (Nationally Determined Contributions; NDC) unterstützen und die marokkanische COP Präsidentschaft strategisch begleiten. Der Aufbau wird von der IKI derzeit mit drei Millionen Euro gefördert. Eine Aufstockung von 1,5 Millionen Euro ist bereits zugesagt worden.

Zukünftig wird die IKI des BMUB auch zwei Vorhaben aus dem Bereich Biodiversität in Marokko unterstützen. Diese beschäftigen sich mit der Integration des ökonomischen Werts von Biodiversität und Ökosystemdienstleitungen in politischen Planungsprozessen, in Sektorpolitiken sowie in Investitionsentscheidungen des Privatsektors. Das von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH umgesetzte Vorhaben „Ökosystemdienstleistungen in Marokko: Quantifizierung, Mainstreaming und Einbezug der Privatwirtschaft“ wird insbesondere mit dem Umweltministerium, aber auch dem Hochkommissariat für Wasser, Wald und Desertifikationsbekämpfung, sowie den Ministerien, die für Landwirtschaft, Wasser und Hochseefischerei zuständig sind, zusammenarbeiten. Das Regionalvorhaben „Erhaltung der Bestäubervielfalt zur Erhöhung der Robustheit von Ökosystemen im Klimawandel“ wird vom International Centre for Agricultural Research in Dry Areas (ICARDA) umgesetzt und arbeitet an der Schnittstelle von Wissenschaft und Politik, insbesondere in Kooperation mit dem nationalen Institut für Landwirtschaftsforschung (ONCA).

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