11.11.2025

Eine nachhaltige Zukunft: Warum Schulungen zu natürlichen Kältemitteln wichtig sind

Eine Gruppe von Personen steht vor einem Container. Sie tragen Arbeitskleidung und lächeln in die Kamera. Einige stehen, andere knien. Hintergrund zeigt Werbebanner und einen Container.

Das von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderte Projekt Greener Reefers bietet Schulungen an und vernetzt Mitwirkende in verschiedenen Ländern, um den Wissensaustausch und den Aufbau von Kapazitäten für einen umweltfreundlicheren Seeverkehr zu fördern.

Die Kühlindustrie steht an einem Scheideweg. Kühlcontainer – besser bekannt als Reefer-Container – sind für den globalen Handel unverzichtbar, da sie Lebensmittel, Medikamente und andere temperaturempfindliche Güter über lange Lieferketten hinweg konservieren. Doch die herkömmlichen Kältemittel, auf die sie angewiesen sind – Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) – gehören zu den stärksten Treibhausgasen, die heute verwendet werden. Mit einem Treibhauspotenzial, das weit über dem von CO₂ liegt, stellt ihre weitere Verwendung eine ernsthafte Bedrohung für die internationalen Klimaziele dar.

Die gute Nachricht: Eine Lösung ist in Reichweite. Natürliche Kältemittel wie Kohlendioxid (R744) und Propan (R290) bieten eine nachhaltige Alternative. Sie haben kein Ozonabbaupotenzial, ein geringeres Treibhauspotenzial und oft eine bessere Energieeffizienz. Diese Technologien ermöglichen es, die globale Kühlkette aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich zu reduzieren.

 

Das Projekt Greener Reefers

Es werden bereits Anstrengungen unternommen, um diesen Übergang zu beschleunigen. Das IKI-Projekt "Greener Reefers" geht die kritische Qualifikationslücke an, indem es Schulungen, Ressourcen und Anleitungen für technische Fachkräfte und Ausbildende bereitstellt. Das Ziel ist einfach, aber wirkungsvoll: Es soll sicherstellen, dass klimafreundliche Kühllösungen sicher und flächendeckend eingesetzt werden können und der Industrie helfen, Emissionen zu reduzieren, ohne die weltweite Versorgung mit verderblichen Gütern zu gefährden.

Doch Technologie allein kann diesen Wandel nicht herbeiführen. Weltweit fehlt es vielen technischen Fachkräften und Ausbildenden noch an den nötigen Fähigkeiten, um diese neuen Systeme sicher zu installieren, zu warten und zu unterrichten. Die Schließung dieser Qualifikationslücke ist entscheidend, um die Einführung klimafreundlicher Kühlsysteme zu beschleunigen und große Fortschritte auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft zu erzielen.

Durban als Drehscheibe für eine nachhaltige Zukunft der Reefer

Im Jahr 2024 war Durban der zweitgrößte Exporteur Südafrikas und handelte mit Erzen, Lieferwagen, Autos und großen Baumaschinen. Im Juli veranstaltete die Stadt ihre erste Schulung zu CO₂-Kühlcontainern, an der sieben technische Fachkräfte aus lokalen Schulungszentren teilnahmen. Die Teilnehmenden waren begeistert und lernten aktiv mehr über den einzigen Kühlcontainer, der ein natürliches Kältemittel verwendet.

Die Schulung kombinierte Theorie und Praxis und ermöglichte es den Teilnehmenden, Fehler an echten CO2-Kälteanlagen zu beheben und gleichzeitig sichere Handhabungspraktiken und energieeffiziente Verfahren zu erlernen. Das starke Engagement Südafrikas für das Montrealer Protokoll und die Kigali-Ergänzung bei gleichzeitiger Behebung eines kritischen nationalen Qualifikationsdefizits im Kältebereich ist entscheidend für die Umsetzung und Fortsetzung dieser Zusammenarbeit.

Die langfristige Wirkung wird durch die Spende von zusätzlichen CO₂-Einheiten an die Ausbildungszentren verstärkt, damit diese auch weiterhin praktische Schulungen für zukünftige technische Fachkräfte anbieten können. Jedes Zentrum wird weiterhin diese einzigartige Ausbildung anbieten und dabei auch die Anzahl der Technikerinnen erhöhen. Bis 2025 sollen mehr als 45 südafrikanische technische Fachkräfte für CO2-basierte Technologien geschult werden.

Costa Rica: Lehrkräfte für eine nachhaltige Zukunft ausbilden

Puerto Limón in Costa Rica ist die karibische Drehscheibe für den weltweiten Export von Früchten. Der größte Obstproduzent hat hier auch seine Logistikzentren. Das viertägige CO2-basierte Schulungsprogramm brachte 20 Lehrkräfte aus dem ganzen Land zusammen, die wichtige Institutionen der technischen Bildung im ganzen Land vertraten.

Die Ausbildung von Lehrkräften als Multiplikatoren für die neue Generation von technischen Fachkräften ist entscheidend, um das Wissen über CO2 als natürliches Kältemittel in verschiedenen Anwendungen, nicht nur in Kühlschränken, zu verankern. Die Schulungen erweitern das Wissen von technischen Fachkräften und Lehrkräften und helfen zukünftigen Generationen, die Bedeutung einer verantwortungsvollen Kühlung zu verstehen. Die größte Herausforderung besteht darin, bestehende Paradigmen zu ändern und das Bewusstsein von technischen Fachkräften und der Öffentlichkeit für Energieeffizienz und Klimaauswirkungen zu schärfen.

Mit mehr als 4 Millionen Kühlcontainern, die weltweit im Einsatz sind, könnte die Umstellung auf umweltfreundlichere Systeme die Treibhausgasemissionen drastisch reduzieren. Regierungen, Industrie und Bildungseinrichtungen sind aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, das heißt entsprechende Politiken umzusetzen, die Ausbildung zu verbessern, Wissen auszutauschen und den Übergang zu einem nachhaltigen Kühlsektor zu beschleunigen. Das IKI-Projekt steht im Einklang mit internationalen Vereinbarungen und stellt sicher, dass diese Technologien praktikabel, sicher und skalierbar sind. Von Durban bis Puerto Limón zeigen die Schulungen, wie internationale Zusammenarbeit lokale Gemeinschaften stärken, globale Klimaziele voranbringen und Personal auf die grünen Arbeitsplätze von morgen vorbereiten kann.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

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