Emissionshandelssysteme: Länderübergreifender Austausch dank der IKI
Im September 2024 besuchte eine ukrainische Delegation die Türkei, um vor Ort Fortschritte und Strukturen der türkischen MRV-Systeme (Monitoring, Reporting und Verifizierung von Treibhausgasemissionen) kennenzulernen.
Das Programm der dreitägigen Reise nach Ankara, Türkei, wurde von den von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderten Projekten „Unterstützung beim Aufbau eines Emissionshandelssystems (ETS) in der Ukraine“ und dem „MRV Capacity Development Project - Türkiye“ organisiert. Beide Projekte werden von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführt.
Den Auftakt machten Präsentationen des türkischen Ministeriums für Umwelt, Urbanisierung und Klimawandel (DoCC), der dort ansässigen Abteilung zur Überwachung der Treibhausgasemissionen sowie des MRV-Projektteams über die Überwachung von Treibhausgasemissionen, das entsprechende Data-Management-System sowie die geplante Einführung eines Emissionshandelssystems und grüne Taxonomie in der Türkei. Ebenso wurden Einblicke in die Verwaltung fluorierter Treibhausgase (F-Gase) und die aktuelle Struktur und Aktivitäten des DoCC gegeben.
Am zweiten Tag besuchte die Delegation die Flachglasfabrik Şişecam in der Region Polatlı bei Ankara. Vor Ort erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die Glasproduktion und den Verifizierungsprozess des Emissionsberichts der Anlage, was wertvolle praktische Erfahrungen im Umgang mit industriellen Treibhausgasemissionen ermöglichte.
Der letzte Tag widmete sich den Akkreditierungsprozessen im Bereich der Treibhausgasemissionen, die von der türkischen Akkreditierungsbehörde TÜRKAK vorgestellt wurden. Zusätzlich tauschten sich die Projektteams von GIZ Ukraine und GIZ Türkei intensiv über die Implementierung von MRV-Systemen in beiden Ländern aus.
Vielversprechende Grundlage für künftige Kooperationen
Die Ergebnisse dieser dreitägigen Reise bietet eine vielversprechende Grundlage für künftige Kooperationen im Bereich des Klimaschutzes, insbesondere wenn die Ukraine nach der aktuellen Krise den Weg der Normalisierung einschlägt.
Auch die Ministerin für Umweltschutz und Natürliche Ressourcen der Ukraine, Svitlana Hrynchuk, äußerte sich positiv über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern. Bei einem Treffen mit dem türkischen Botschafter in der Ukraine, Mustafa Levent Bilgen, lobte sie die erfolgreiche Kooperation im Rahmen des MRV-Projekts sowie die gastfreundliche Aufnahme der ukrainischen Delegation in Türkiye: „Die Gelegenheit für unsere Experten sich mit den Erfahrungen der Türkei bei der Umsetzung von MRV vertraut zu machen, wird uns helfen, häufige Fehler bei der Umsetzung solcher Systeme in der Ukraine in Zukunft zu vermeiden.“
Dieser Austausch, der durch die IKI ermöglicht wurde, unterstreicht die wachsende internationale Zusammenarbeit zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Entwicklung gemeinsamer Strategien.
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