02.02.2023

Erfahrungsaustausch zur Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor in Zentralamerika und der Karibik

Durch den Bildschirm einer Videokamera sieht man einen Mann auf einem Stuhl vor einem grünen Hintergrund sitzen.

Workshop für den Erfahrungsaustausch in der Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor zur Kooperation zum Klimaschutz und zur Biodiversität.

Im November 2022 trafen sich rund 100 Vertreterinnen und Vertreter von Kooperationsprojekten, Partnerinnen und Partner sowie Stakeholder aus fünfzehn Ländern der Region zu einem Workshop, um ihre Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor in ihren Kooperationsprojekten zum Klimaschutz und zur Biodiversität auszutauschen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen unter anderem aus der Wissenschaft, dem Privatsektor und von Nichtregierungsorganisationen (NGOs).

„Die Einbindung des Privatsektors ist der Schlüssel, um private Investitionen zu mobilisieren. Das bedeutet mehrfachen Nutzen für die Wirtschaft, Beschäftigung und die Umwelt. In der Regel fungiert der Privatsektor als Drehscheibe für Innovationen und lokal angepasste Lösungen. Er kann Partner für die soziale Akzeptanz sein und gleichzeitig die Nachhaltigkeit fördern“, so Annelie Janz-Huber, Referentin für Lösungsansätze im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, in ihrer Eröffnungsrede. Sie erläuterte, dass sich derzeit 13 Prozent der Projekte der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) in der Durchführung auf die Einbindung des Privatsektors konzentrieren, und ermutigte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, diesen wichtigen Akteur aktiv einzubeziehen.

Einige Einblicke: Herausforderungen und Barrieren

Eine Frau sitzt auf einem Hocher, daneben hängt ein großer Fernseher an der Wand.
Irela Fornaguera moderiert einen Workshop zur Zusammenarbeit mit dem privaten Sektor.

Die erste Hälfte des Workshops konzentrierte sich auf den technischen Austausch: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer teilten sich in Gruppen auf, um die Diskussion über verschiedene Herausforderungen bei der Einbindung des Privatsektors fortzuführen. Diese Diskussion nahm ihren Anfang im Mai 2022, anlässlich des jährlichen Workshops zum Erfahrungsaustausch über die IKI-Projekte in Zentralamerika und der Karibik.

Diese Projekte spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, Daten zu erheben und zu verbreiten, zum Beispiel im Hinblick auf eine mögliche Angleichung nationaler und internationaler Klimaziele und die Förderung des Wissensmanagements. Sie dienen ebenfalls dazu, das Wissen des Privatsektors über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels, aber auch über die Chancen, die sich aus der Integration des Klimawandels und einer nachhaltigen Nutzung der Biodiversität ergeben, zu verbessern.

Gleichzeitig sind die Verantwortlichen der IKI-Projekte in der Pflicht, ihre eigenen Kenntnisse über die Bedürfnisse und Stärken des Privatsektors zu verbessern und zu lernen, die Sprache der Branche zu sprechen. So sollen im Rahmen der Projekte Kriterien für eine Zusammenarbeit mit dem Privatsektor entwickelt werden, die als Leitfaden für ihre Arbeit dienen können. Darüber hinaus sind finanzielle Mechanismen erforderlich, welche die Teilsektoren dazu ermutigen, sich am Klimaschutz und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität zu beteiligen.

Und so waren sich auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig darin, dass die IKI-Projekte eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung von Mechanismen und Fördermitteln spielen. Zudem stellten sie fest, dass die Projekte sich eher als Investoren denn als Geldgeber positionieren sollten.

Erfahrungsaustausch: Gewonnene Erkenntnisse aus der Region

Neben der fachlichen Diskussion war eine weitere Zielsetzung des Workshops, Erfahrungen aus der erfolgreichen Kooperation mit dem Privatsektor in der Region auszutauschen. Die Vertreterinnen und Vertreter von zehn IKI-Projekten sowie zwei vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanzierten Projekten und einem von der Europäischen Union finanzierten Projekt stellten ihre Erkenntnisse und Ergebnisse aus der Kooperation in verschiedenen Teilsektoren vor – darunter Landwirtschaft, Viehzucht, Forstwirtschaft und Industrie – und teilten Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit großen, mittelständischen und kleinen Unternehmen sowie Startups.

Die Erfahrungen, die ausgetauscht wurden, waren im Hinblick auf den thematischen Schwerpunkt, die Art des Engagements des Privatsektors und das jeweilige Land sehr unterschiedlich. Die thematische Diskussion trug dazu bei, die Verständigung über die Herausforderungen der Kooperationsprojekte, aber auch des Privatsektors selbst zu vertiefen – und damit das Verständnis über die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit an sich zu verbessern.

Innovativ: Das Workshop-Format war zu 100 Prozent virtuell – mit einem überraschenden Twist

Das innovative Format des Workshops war eine direkte Reaktion auf die wesentlichen Schwierigkeiten, mit denen das erste regionale IKI-Schnittstellenprojekt konfrontiert war: Die Zielgruppe verteilte sich auf mehr als 20 Länder. Daher war es eine Herausforderung, Präsenz-Workshops zu organisieren und manche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten Probleme, diese zu unterstützen. Daher wurde der Workshop vollständig virtuell veranstaltet, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen. Gleichzeitig richteten das Organisationsteam und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den technischen Support eine Art „Einsatzzentrale“ mit einer Reihe von technischen Hilfsmitteln ein. Diese Einsatzzentrale hatte ihren Sitz in San José, Costa Rica. Dies half, eine andere Erfahrung zu ermöglichen, die virtuelle Austauschformate normalerweise nicht bieten: Anstelle der typischen Atmosphäre, in der alle Beteiligten aus ihrem Büro, ihrer Küche oder von ihrem Wohnzimmer aus sprechen, waren einige der wichtigsten Akteurinnen und Akteure aus der Einsatzzentrale aus zugeschaltet. Die Eröffnungs- und Schlussreden wurden vor einem Greenscreen gehalten, und eine Präsenz-Talkshow sorgte für mehr Dynamik und ein persönlicheres Austauschformat. Und letztendlich ermöglichte es die Nähe des Support-Teams, schnell auf potenzielle technische Probleme zu reagieren, die bei jeder virtuellen Veranstaltung auftreten können.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

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iki-office@z-u-g.org

Aufzeichnungen der Workshops

Die Aufzeichnungen aller Präsentationen sind im Originalton (Spanisch/Englisch) verfügbar.

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