19.03.2014

Minderung und Messung von Treibhausgasemissionen in Vietnam

Mit einem neuen IKI-Projekt unterstützt das Bundesumweltministerium die vietnamesische Regierung bei ihren ambitionierten Klimaschutzzielen. Das Projekt baut die Strukturen und das Wissen zur Entwicklung und Umsetzung von national angemessenen Klimaschutzmaßnahmen (NAMAs) auf.

Vietnams Wirtschaft wächst rasant, und dies spiegelt sich zunehmend auch in ihrem Ausstoß von Treibhausgasen wider: Im Vergleich zum Jahr 2000 werden sich die Treibhausgasemissionen nach Prognosen der vietnamesischen Regierung bis zum Jahr 2020 verdoppeln. Gleichzeitig ist Vietnam aufgrund seiner Lage besonders stark vom Klimawandel bedroht. Das Land besitzt eine 3.600 Kilometer lange Küste sowie zwei große Flussdeltas, mit denen der Mekong und der Rote Fluss in das Südchinesische Meer münden. Von den 91,5 Millionen Einwohnern lebt etwa jeder Zehnte in einer Küstenregion oder im Deltagebiet der beiden großen Flüsse. Diese Menschen sind damit unmittelbar den Folgen des Klimawandels ausgesetzt, wie zum Beispiel einer Zunahme von Stürmen oder Überflutungen und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Vor diesem Hintergrund hat die vietnamesische Regierung beschlossen, eigene Maßnahmen zur Minderung ihres Treibhausgasausstoßes (sogenannte nationally appropriate mitigation actions – NAMAs) zu ergreifen, die internationalen Standards für die Messung, Berichterstattung und Überprüfung (MRV) entsprechen.

Mit einem neuen Projekt der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) will das Bundesumweltministeriums (BMUB) die vietnamesische Regierung bei ihren ambitionierten Klimaschutzzielen unterstützen. Für einen Zeitraum von vier Jahren stellt das BMUB dafür Fördermittel in Höhe von bis zu 4 Millionen Euro zur Verfügung; durchgeführt wird das Projekt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH. Konkret unterstützt das Vorhaben das vietnamesische Umweltministerium und weitere relevante Einrichtungen dabei, die erforderlichen Strukturen und das Wissen zur Entwicklung und Umsetzung von NAMAs aufzubauen. Die Projektpartner schaffen eine Koordinierungs- und Beratungsstelle für Klimaschutzmaßnahmen, die die unterschiedlichen Fachministerien bei der Entwicklung finanzierungsfähiger NAMAs begleitet und diesen Prozess übergreifend koordiniert. Als Beitrag zum Aufbau eines nationalen MRV-Systems wird eine Online-Plattform eingerichtet, die Emissionsdaten und -informationen erfasst und zur Verfügung stellt. Das neue MRV-System soll zukünftig die Minderungswirkung aller NAMAs bündeln.

MRV von Treibhausgasemissionen ist ein zentrales Element der Klimarahmenkonvention, um die Fortschritte der einzelnen Staaten in ihrem Kampf gegen den Klimawandel messbar zu machen und Transparenz sicherzustellen. Das neue IKI-Projekt hilft somit, die Entwicklung und Umsetzung wirksamer MRV-Systeme für freiwillige Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungs- und Schwellenländern voranzutreiben, die als Vorbild für andere Länder dienen können.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Meldungen zum Projekt

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