02.11.2016

Philippinen: Neues Ramsar-Gebiet

Frauen posieren vor Projektplakat
Feier zur offiziellen Einweihung des Ramsar-Gebiet NOCWCA; Foto: GIZ

Das IKI-Projekt PAME unterstützt seine Partner erfolgreich bei der Erhaltung der Feuchtgebiete auf der philippinischen Insel Negros.

Am 20. Oktober 2016 wurde das Feuchtgebiet Negros Occidental Coastal Wetlands Conservation Area (NOCWCA) auf den Philippinen zum Ramsar-Gebiet erklärt. Dabei hat das IKI-Projekt Verbessertes Schutzgebietsmanagement auf den Philippinen (Protected Area Management Enhancement in the Philippines - PAME) seine Partner dabei unterstützt, die Feuchtgebiete der zentralen Provinz Negros Occidental zu erhalten. Zu diesem Zweck werden lokale Schutzgebiete ausgewiesen und geeignete Managementpläne erstellt, die die Anforderungen der Ramsar-Konvention erfüllen. Das Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasser- und Watvögel, von internationaler Bedeutung (kurz: Ramsar-Konvention) ist ein völkerrechtlicher Vertrag zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung von Feuchtgebieten, die Wildtieren als Lebensraum dienen und darüber hinaus vielen Menschen eine Lebensgrundlage bieten.

PAME wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) gefördert und von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH durchgeführt. Das Projekt kooperiert mit dem Department of Environment and Natural Resources (DENR), der Negros Island Region (NIR), 10 Küstengemeinden und Städten in der Provinz Negros Occidental sowie der Regierung der Provinz Negros Occidental, vertreten durch das Provincial Environment Management Office (PEMO).

Das Schutzgebiet erstreckt sich über 109 Küstenkilometer und ist 90.000 ha groß. In dem Gebiet liegen 52 Barangays (Philippinische Bezeichnung für Dörfer oder Ortsteile), die drei Städten und sieben Gemeinden zugeordnet sind. Die Feuchtgebiete sind die Existenzgrundlage vieler Küstenbewohner und Fischer, die ihren Lebensunterhalt mit dem Fang von Schalentieren verdienen. Das NOCWCA-Schutzgebiet ist für seine große biologische Vielfalt bekannt, zu der neben den Mangroven vor allem Schalentiere gehören, darunter wirtschaftlich so wichtige Arten wie Austern, Grünschalmuscheln, Bohrmuscheln, Garnelen und Krabben. Mindestens drei weltweit gefährdete Seeschildkrötenarten, nämlich die Echte Karettschildkröte (vom Aussterben bedroht), die Grüne Meeresschildkröte (stark gefährdet) und die Oliv-Bastardschildkröte (gefährdet), leben in den geschützten Küstengewässern, in denen auch der Irawadidelfin (gefährdet) anzutreffen ist. Außerdem ist das NOCWCA-Schutzgebiet der Lebensraum von mindestens 73 Wasservogelarten.

In einem großen Teil des Feuchtgebiets wachsen verschiedene Mangrovenbaumarten, die die Küste während der Monsunzeit vor Stürmen und Erosion schützen und sie stabilisieren. Außerdem bieten die Mangroven den Wildtieren, die an Land sowie in den Küstengewässern leben, Nahrung und einen Rückzugsraum.

Die größte Bedrohung des Ramsar-Gebiets geht von Projekten aus, bei denen Feuchtgebiete und Mangrovenwälder in wirtschaftliche Nutzflächen umgewandelt werden und beispielsweise Aquakulturen (Fisch-, Garnelen- und Muschelzucht) und Wohnkomplexen weichen müssen. Auch durch das Bevölkerungswachstum geraten die Feuchtgebiete unter Druck: So nehmen die Umweltverschmutzung, die Freisetzung von toxischen und nicht toxischen Schadstoffen aus Industrieabfällen (beispielsweise aus Zuckerrohrfabriken) und die Belastung der Estuare und Feuchtgebiete mit Kolibakterien zu. Hinzu kommen die Überfischung beziehungsweise der illegale Fischfang in den kommunalen Gewässern entlang des Ramsar-Gebiets, wodurch die Biodiversität und die Lebensgrundlagen der örtlichen Gemeinschaften gefährdet werden.

Das PAME-Projekt unterstützt die philippinische Regierung bei der Umsetzung des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD). Das Projekt leistet einen Beitrag zum Strategischen Plan 2011-2020 für den Erhalt der Biodiversität und den Aichi-Zielen, insbesondere dem Aichi-Ziel 11 im Hinblick auf die Verbesserung von Schutzgebieten. Dabei arbeitet PAME mit Partnern vor Ort an der Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Erhaltung und das Management von Schutzzonen in See- und Küstengebieten, die für die biologische Vielfalt von besonderer Bedeutung sind (Key Biodiversity Areas – KBA). Zu den Maßnahmen des Projekts gehören Schulungen zur Verbesserung der Kompetenzen des DENR beim Management von Schutzgebieten sowie Workshops, die der Förderung des Erfahrungsaustauschs dienen. PAME arbeitet eng mit den lokalen Gemeinschaften zusammen und berücksichtigt dabei insbesondere die Belange von Frauen und indigenen Bevölkerungsgruppen.

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