Stärkung junger Frauen in Kiribati durch Gartenbau-Schulungen
In unserer neuen Serie „Youth Empowerment and Action Highlight“ – kurz IKI YEAH – stellen wir erfolgreiche Maßnahmen aus IKI-Projekten vor, die junge Menschen darin stärken, sich für einen nachhaltigen Wandel zu engagieren. In dieser Ausgabe schauen wir auf Kiribati.
Im Rahmen des von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) geförderten Projekts „Blau-grüne Entwicklung in Kiribati“ wurden zehn Gemeinden in South Tarawa – der Hauptstadt des Inselstaates – dazu eingeladen, selbst festzulegen, in welchen Bereichen sie Schulungen zur Einkommenssicherung wünschen. Die Mehrheit der Gemeindemitglieder, insbesondere junge Frauen, äußerte vor dem Hintergrund des Klimawandels ein großes Interesse am Gartenbau. Die Schulungen wurden von lokal ansässigen Expert*innen durchgeführt – entweder auf deren eigenem Land oder durch Hausbesuche auf den Gartenparzellen der Teilnehmenden. Da das Projekt gezielt auf die Stärkung von Frauen in einem traditionell männerdominierten Governance-Umfeld ausgerichtet ist, war es entscheidend, klare und niedrigschwellige Möglichkeiten für junge Frauen zu schaffen, ihre Zukunft selbstbestimmt zu gestalten.
Ergebnisse
Aufgrund der hohen Nachfrage nach Gartenbau-Schulungen – insbesondere unter jungen Frauen – konnten bereits in der frühen Projektphase mehr Haushalte erreicht werden als ursprünglich geplant. Im Jahr 2023 erhielten 68 Haushalte eine direkte Schulung, im Jahr 2024 folgten weitere 80. Mit Stand Dezember 2024 setzen 102 Haushalte ihre Gartenbauaktivitäten inzwischen eigenständig, also ohne weitere Projektunterstützung, fort. Angesichts der durchschnittlichen Haushaltsgröße von sieben Personen in South Tarawa hat das Projekt damit spürbare Auswirkungen auf die lokale Existenzsicherung und Ernährungssicherheit erzielt. Aktuell entwickelt das Projektteam ein praxisorientiertes Handbuch zum Gartenbau auf Atollböden, um die langfristige Verankerung des Ansatzes weiter zu fördern.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Der Erfolg der Schulungen wäre ohne die Unterstützung lokaler Expert*innen nicht möglich gewesen. Tief in ihren Gemeinschaften verwurzelt, sprechen sie die lokale Sprache, verstehen den Kontext und sind zudem hochqualifiziert und im gesamten Pazifikraum sehr angesehen. Gute lokale Trainer*innen zu finden, ist entscheidend, und der Einsatz von Rahmenverträgen in Kombination mit fairer Bezahlung war ein wesentlicher Faktor, um qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen.
Die Anpassung der Schulungszeiten an die Bedürfnisse und Verpflichtungen junger Frauen – durch flexible Formate, Hausbesuche und die Bereitstellung von Werkzeugen – erwies sich als unerlässlich, um eine aktive Teilnahme zu ermöglichen. Die direkte Einbindung lokaler Frauengruppen motivierte junge Frauen und Mädchen zusätzlich zur Teilnahme.
Potenzial zur Nachahmung
Das Handbuch zum Gartenbau auf Atollböden wird ein wichtiges Werk für andere Inseln sein, die den Ansatz übernehmen möchten. Die Nachfrage nach vergleichbaren Schulungen wächst nicht nur in Kiribati, sondern auch in benachbarten Pazifikstaaten wie Tuvalu.
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