Wassersparende Bewässerungsanlage in Vietnam
Aufgrund der Covid-19-Beschränkungen überwachte ein IKI-Projekt die Installation einer Bewässerungsanlage per WhatsApp.
In der nordvietsnmneischen Region Yen Bai wurden die Bauern und Bäuerinnen des Hügellandes in der Vergangenheit dazu ermutigt, ihre Teeplantagen durch Obstbäume, insbesondere durch Zitrusbäume zu ersetzen. Die soll die Landwirtschaft in dem Gebiet diversifizieren, zumal Zitrusfrüchte gut für die durchlässigen Böden in Yen Bai geeignet sind und der Anbau sich auch ohne Bewässerung lohnt. Dennoch können im Jahresverlauf Trockenzeiten auftreten, in denen es den mehrjährigen Bäumen an Wasser mangelt. Diese kurzen Zeiträume können negativ auf den Fruchtertrag und die Qualität der Ernte auswirken.
Auf seiner Plantage in der Nähe von Yen Bai baute auch Ha Quang Minh Zitrusfrüchte an. Doch in den letzten Jahren fiel die Ernte seiner Mandarinen nicht optimal aus, da er seine Bäume in der Trockenzeit nicht bewässern konnte. Im Rahmen des Projekts „DeRISK Southeast Asia“, dessen Teilbereich Bewässerung von der University of Southern Queensland (USQ) in Zusammenarbeit mit der Vietnam National University of Agriculture (VNUA) geleitet wird, installierte das Projektteam deshalb eine Mikrosprinkler-Bewässerungsanlage. Außerdem stattete es die Zitrusplantage von Ha Quang Minh mit einer Reihe von Instrumenten zur Überwachung der Bodenfeuchtigkeit, des Wetters und mit Geräten zur Kontrolle der Durchflussmenge aus. Durch die Kombination einer Präzisionsbewässerungsanlage mit Überwachungstechnik, mit der sich genau bestimmen lässt, wie viel Wasser die Bäume benötigen, kann der Wassereinsatz auf der Plantage so gesteuert werden, dass einen möglichst hohen Ernteertrag erzielt und das Wasser optimal genutzt wird. Die Präzisionsbewässerungsanlage mit Mikrosprinklern für den Einsatz unter den Bäumen wurde so konzipiert, dass sie sich sowohl zu Demonstrationszwecken eignet als auch die künftigen Anforderungen des Bauern erfüllt, wenn dieser seine Plantage nach Projektabschluss erweitert.
Wegen der Reisebeschränkungen aufgrund von Covid-19 konnte das Team der USQ, das über technisches Fachwissen im Bewässerungsbau verfügt, sich nicht an der Planung und Installation vor Ort zu beteiligen. Um die Konstruktion zu planen und zu installieren, arbeitete das Team der USQ eng deshalb mit dem Team der VNUA und einem lokalen Lieferanten zusammen. Überwacht wurden die entsprechenden Arbeiten aus der Ferne über das soziale Netzwerk WhatsApp. Das Team der USQ beriet das Außenteam vor Ort und unterstützte es mit zeitsparenden Tipps. Die Teams tauschten Videos aus, um den Betriebsdruck und die in der Anlage gemessenen Durchflussmengen zu optimieren. Auf Wunsch des Bauern konnten problemlos Änderungen an der Hauptleitung und der Einbau eines einfachen Bewässerungsdüngungsventils vorgenommen werden, um die genaue Dosierung und den Einsatz löslicher Düngemittel zu verbessern.
Abschließend wurde die Anlage probeweise in Betrieb genommen, der Druck geprüft und die gleichmäßige Verteilung innerhalb des Systems gemessen. Zwar kann nichts die Anwesenheit vor Ort und die gemeinsame Fehlersuche mit Partnerinnen und Partner ersetzen, aber WhatsApp bot die Möglichkeit, direktes Feedback zur Installation und Inbetriebnahme der Anlage in Yen Bai zu übermitteln. Mithilfe der Fernüberwachungssysteme kann das Projektteam von überall auf der Welt auf die Daten zugreifen und diese auswerten.
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