Entwaldungsfreie Lieferketten: Agroforstsysteme für Kleinbauern im Kakaoanbau
Der Anbau von Edelkakao für den Export ist eine der wichtigsten Einkommensquellen für Kleinproduzent*innen in Ecuador. Nicht alle Kleinbauerngenossenschaften verfügen über ausreichende Rückverfolgbarkeitssysteme sowie das notwendige Spezialwissen zur EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR). Dies könnte zum Verlust des bevorzugten Zugangs zum europäischen Markt führen. Das Projekt trägt zum Erhalt von Gebieten mit hohem Wert für die biologische Vielfalt und zur Schaffung und Sicherung von Einkommen für kleinbäuerliche Familien bei. Dazu werden in 6 Genossenschaften Kapazitäten aufgebaut, um die Anforderungen der Verordnung zu erfüllen und die Handelsbeziehungen zu Käufern in der EU zu konsolidieren. Außerdem werden Agroforstsysteme gefördert und ein System für das Vegetationsmonitoring und die Rückverfolgbarkeit entwickelt. Eine angemessene Multiplikatorenwirkung wird durch die Einbindung des Projekts in die Koordinationsgremien für eine nachhaltige Kakaolieferkette sichergestellt.
- Länder
- Ecuador
- IKI Förderung
- 633.599,99 €
- Laufzeit
- 11/2024 bis 11/2027
- Status
- laufend
- Durchführungs -organisation
- International Rural Development Service e.V. (ILD)
- Durchführungspartner
-
- Ecuadorian Populorum Progressio Fund - FEPP
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- Projektfortschritte bei Produzentenverbänden:
- Das Projekt hat die Produzentenverbände umfassend analysiert, um Lücken bei der Einhaltung der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) zu identifizieren. Darauf aufbauend werden maßgeschneiderte Kapazitätsaufbau- und Trainingspläne entwickelt, um die Bauernorganisationen zu stärken und sie an internationale Nachhaltigkeitsanforderungen anzupassen.
- In Esmeraldas wurde ein Muttergarten zu 25 % eingerichtet. In den kommenden Monaten werden Artenregistrierung und Rückverfolgbarkeitssysteme eingeführt. In Manabí werden Schlüsselfarmen besucht, um die am besten geeigneten Arten hinsichtlich Produktivität, Schädlings- und Krankheitsresistenz sowie Anpassung an Klima und Boden zu bestimmen.
- Eine neue Baumschule in Mono Manso (Esmeraldas) verfügt über eine Kapazität von 20.000 Pflanzen (60 % Kakao, 20 % Nutzholz, 10 % Obst, 10 % weitere Arten). Um logistische Barrieren für verstreute Farmen zu reduzieren, entsteht in Muisne ein zusätzlicher Modulstandort mit 10.000 Pflanzen.
- In Manabí stellte die Asociación San Plácido Land für eine Baumschule bereit, die drei lokale Genossenschaften (San Plácido, Gaspar, Y de Cucuy) versorgt. Eine zweite Baumschule bei CAPAMC in Manga del Cura verzögert sich aufgrund lokaler Sicherheitsvorfälle; die Aktivitäten werden verschoben, um die sichere Umsetzung zu gewährleisten.
- Der Projektstart fand in Quito mit breiter Beteiligung statt: ILD Deutschland, Deutsche Botschaft, GIZ, Cacao Bio Andino, CESA, das Landwirtschaftsministerium sowie die sechs Partnerproduzentenorganisationen (APROCAM, ASOPROAMATIF, Y de Cucuy, San Plácido, Gaspar, CAPAMC) und weitere Institutionen. Die Veranstaltung erhöhte die Sichtbarkeit des Projekts und legte den Grundstein für eine enge interinstitutionelle Zusammenarbeit.
- Innerhalb der Asociación Y de Cucuy wurde eine technische Koordinierungsgruppe eingerichtet, die Expertinnen und Experten von GIZ, Cacao Bio Andino und FEPP-ILD zusammenbringt. Die Plattform stärkt Synergien zwischen Projekten, verhindert Doppelarbeit und erhöht die Wirkung für Kakaobäuerinnen und -bauern sowie ihre Gemeinden.
- Mit Baumschulen, Klon-Gärten und Trainingsplänen werden wichtige Grundlagen für abholzungsfreie Kakao-Lieferketten geschaffen, die die Resilienz von Kleinbäuerinnen und -bauern stärken, die Biodiversität erhalten und die ländlichen Lebensgrundlagen in Ecuador sichern.
Letzte Aktualisierung:
12/2025
Relationen zum Projekt
Legende:
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