Frauen-geführte Initiativen zur Dekarbonisierung

Frauen tragen die Hauptlast der Katastrophen, die durch die Klimakrise und nicht nachhaltige, top-down gesteuerte Klimaprojekte ausgelöst werden. In vielen Regionen Indonesiens leben Frauen außerdem in einer stark patriarchalischen Kultur. Das Projekt arbeitet auf drei Ebenen. Es stärkt zum einen lokale Frauenorganisationen in drei indonesischen Städten/Regionen. Die Frauenorganisationen arbeiten mit Frauen an der Basis und unterstützen sie dabei anerkannte Expertinnen für Dekarbonisierung und Umweltverantwortung zu werden und Fraueninitiativen für eine kohlenstoffarme Zukunft anzuführen. Das Projekt fördert zudem den Aufbau von Kompetenzen der lokalen Regierungen, um das Wissen über eine geschlechtergerechte Klimapolitik und die Einbeziehung lokaler Frauen in den Entscheidungsprozess zu verbessern. Der Bottom-up-Ansatz stärkt die Rolle der Gemeinschaften, einschließlich der Frauen in der Entscheidungsfindung, und ist außerdem demokratisch, inklusiv und nachhaltig.

Projektdaten

Länder
Indonesien
IKI Förderung
548.752,34 €
Laufzeit
01/2025 bis 12/2027
Status
laufend
Durchführungs -organisation
LIFE e.V.
Durchführungspartner
  • Aksi! for gender, social and ecological justice - Indonesia

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Der erste Schritt war der Aufbau von Kapazitäten lokaler Frauenorganisationen und die Gründung von Gemeinschaftsgruppen unter der Leitung von Basisfrauen, die gemeinsam an den Dekarbonisierungsinitiativen arbeiten werden.
  • Durchführung von Konsultationen in den drei indonesischen Zielstädten: Yogyakarta, Makassar und Ambon mit Frauen aus den Gemeinden, Regierungsbeamtinnen und -beamten sowie Gemeindevertretenden: Vorstellung des Projekts mit Zielen und nächsten Schritten.
  • Start der Feministischen Partizipativen Aktionsforschung (FPAR) in sechs Gemeinden in den drei Zielstädten: Die Treffen standen unter dem Titel „Warum ist Dekarbonisierung ein feministisches Thema?“ Lokale feministische Organisationen organisierten die die Diskussionen unter Rücksichtnahme für die Bedürfnisse der teilnehmenden Frauen. Dazu zählten zeitliche Einschränkungen, Bereitstellung von sicheren Räumen (safe spaces) für die Zusammenkünfte von Frauen und die Verständigung auf eine gemeinsame Sprache. Diese Schritte waren notwendig, um Altersunterschiede, lokale Sprachen und eine für alle zugängliche Terminologie zu berücksichtigen und die Diskussion sensibler Themen zu ermöglichen. Mehr als einhundert Frauen in Makassar, Ambon und Yogyakarta haben bereits am FPAR teilgenommen und ihr Verständnis für einen feministischen Dekarbonisierungspfad entwickelt.
  • Der FPAR in den Gemeinden führte zu ersten Ideen für die Dekarbonisierung. Bislang haben die Basis-Frauengruppen die folgenden möglichen Initiativen zur Dekarbonisierung identifiziert: Begrünung ihrer Gemeinden, z. B. durch Anpflanzung von Mangroven und Gemeinschaftsgärten in ihren Dörfern, Recycling von Haushaltsabfällen, nachhaltiger Transport über grüne Alleen (die derzeit von Motorrädern genutzt werden) und die Nutzung von Solarzellen.
  • Die teilnehmenden Basis-Frauen haben in regelmäßigen Treffen mitgeteilt, dass ihr Verständnis und ihr Bewusstsein für Dekarbonisierungsfragen wächst und dass sie zunehmend in der Lage sind, ihre Ansichten mitzuteilen und mit Begeisterung an der Dekarbonisierung zu arbeiten. Dies führt dazu, dass sie ihre jeweiligen Gemeindemitglieder für die Zusammenhänge von Gender, Klima und Dekarbonisierung sensibilisieren und andere Frauen und Gemeindemitglieder dazu ermutigen, einen umweltfreundlichen Lebensstil anzunehmen und ihre Bedürfnisse und Ansichten auch mit den jeweiligen Dorfregierungen und Regierungsbehörden zu teilen.
  • Eine teilnehmende Frau aus Tallo in Südsulawesi (Makassar) fasste ihre Erkenntnisse wie folgt zusammen: „Ich habe gerade gelernt, dass Frauen und Männer die gleichen Rechte haben. Durch diese Diskussion wurde mir klar, dass die Rolle der Frau nicht auf das Haus beschränkt ist. Frauen sind in der Lage, ihre Stimme zu erheben und sich zu den Problemen des Klimawandels zu äußern. Wir sind auch froh, dass unsere Stimme und unsere Planungen gehört werden können.“

Letzte Aktualisierung:
12/2025

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