Vom Acker auf den Teller: Mainstreaming von biologischer Vielfalt in die Wertschöpfungsketten für Nahrungsmittel

Eine intensive Produktion von Bananen und Ananas kann Ökosysteme und die biologische Vielfalt gefährden. Das Projekt integriert Biodiversitätskriterien und Ökosystemleistungen in die Wertschöpfungsketten beider Kulturen sowie in Geschäftspolitiken des Privatsektors. Ein vom Projekt eingerichteter Biodiversitäts-Innovationsfonds unterstützt Produzentinnen und Produzenten bei der Umsetzung konkreter Maßnahmen. Ein Accelerator-Programm fördert skalierbare Ansätze gezielt. Akteure der Wertschöpfungskette nutzen neue Finanzierungsmechanismen zur Einrichtung von Biotopkorridoren und zur Wiederherstellung von Lebensräumen. Zudem verbessert das Projekt die Rahmenbedingungen für den Einsatz biologischer Betriebsmittel. Es stärkt das Bewusstsein für biodiversitätsverträgliche Produkte und bereitet Erfahrungen so auf, dass sie auf nationaler, regionaler und internationaler Ebene verbreitet und angewendet werden können.

Projektdaten

Länder
Costa Rica, Dominikanische Republik (Dom Rep)
IKI Förderung
8.750.000,00 €
Laufzeit
11/2018 bis 06/2027
Status
laufend
Durchführungs -organisation
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Politischer Partner
  • Ministry of Agriculture - Dominican Republic
  • Ministry of Agriculture and Livestock - Costa Rica
  • Ministry of Environment and Energy (MINAE) - Costa Rica
  • Ministry of Environment and Natural Resources - Dominican Republic
Durchführungspartner
  • Asociación de Productores de Pina de Cevicos (APROPIC)
  • Asociación Dominicana de Productores de Banano (ADOBANANO)
  • Biodiversity Partnership Mesoamerica (BPM)
  • Cámara Nacional de Productores y Exportadores de Pina
  • Collaborating Centre for Sustainable Consumption and Production
  • Corporación Bananera Nacional (CORBANA)
  • Foundation for the Development of the Central Volcanic Range (FUNDECOR)
  • Global Nature Fund (GNF)
  • ISEAL Alliance
  • Latin American and Caribbean Network of Fair Trade Small Producers and Workers (CLAC)
  • Ministry of Agriculture - Dominican Republic
  • Ministry of Agriculture and Livestock - Costa Rica
  • Ministry of Environment and Natural Resources - Dominican Republic
  • National System of Conservation Areas (SINAC) - Costa Rica

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt arbeitet mit allen marktgängigen Nachhaltigkeitsstandards zusammen, um den Biodiversitätsschutz im Anbau tropischer Früchte und speziell Bananen und Ananas zu verbessern. Mit Rainforest Alliance, Fairtrade und Global G.A.P. wurde in der Sensibilisierung von Verbraucher*innen oder in der Anwendung von im Projekt entwickelten Instrumenten kooperiert. Gemeinsam mit Global G.A.P. und Lidl entwickelte der Implementierungspartner des Projekt, Global Nature Fund, den ersten auf Biodiversität fokussierten Standard für den konventionellen Anbau von Obst und Gemüse. Der Biodiversity Add-On-Standard ist ein eigenes Modul im Standardsystem von Global G.A.P. Derzeit können sich Erzeuger von Obst und Gemüse in Europa zertifizieren lassen. Die Pilotierung des Add-On Standards wurde für tropische Früchte erstmalig im Ananasanbau in Costa Rica realisiert.
  • 138 Erzeugungsbetriebe in Costa Rica und der Dominikanischen Republik setzen Biodiversitäts-Aktionspläne um. Insgesamt erreicht das Projekt Erzeuger*innen mit einer Gesamtfläche von 55.834 Hektar. BAPs, die eine Umsetzung von über 80% erreicht haben, werden derzeit aktualisiert. Zur Unterstützung des Monitorings der Umsetzung wurde die Biodiversity Performance App entwickelt.
  • Über den Biodiversitäts-Innovationsfonds hat das Projekt 40 Projekte von Erzeugungsbetrieben anteilig gefördert, der Eigenanteil der Betriebe erreichte EUR 885.566. In den Projekten wurden bspw. der Einsatz von Drohnen in der Präszisionslandwirtschaft, das Wildtier-Monitoring oder die Einrichtung von Agroforstsystemen pilotiert. www.delcampoalplato.com.
  • Maßnahmenpläne zum Biodiversitätsschutz auf Landschaftsebene bestehen für zwei Biokorridore in Costa Rica und einem in der Dominikanischen Republik. Die anvisierte bessere Verbindung zwischen Ökosystemen in produktiven Landschaften umfasst u. a. das für Mittelamerika wertvolle Feuchtgebiet Caño Negro in Costa Rica, Habitat seltener Zugvögel, ebenso wie den Flusslauf des Jura in der Dominikanischen Republik mit Verbindung zu relevanten Mangrovenwäldern, in denen auch Seekühe beheimatet sind. Akteur*innen der Lieferketten können aus Modulen zwischen EUR 5.000 bis EUR 30.000 auswählen. Es gibt Zusagen in Höhe von EUR 97.100 zur Finanzierung von Maßnahmen sowohl in Costa Rica als auch der Dominikanischen Republik.
  • Das Projekt unterstützt das Landwirtschaftsministerium von Costa Rica (MAG) in der Überarbeitung seines Handbuchs zum Integrierten Pflanzenschutz im Anbau von Ananas. Neue Erkenntnisse und Maßnahmen wurden aufgenommen, die Erzeugungsbetrieben Alternativen zur Nutzung von chemischen Pflanzenschutzmitteln aufzeigenund somit eine höhere Nachhaltigkeit Anbau von Ananas sowie einen verbesserten Schutz der Ökosysteme im Ananasanbau ermöglichen.
  • Das Projekt unterstützte das MAG bei der Ausrichtung des 1. und 2. nationalen Forums zu natürlichem Pflanzenschutz. Derzeit findet die partizipative Entwicklung einer Nationalen Strategie für Bioinputs in Costa Rica statt. Das 1. nationale Forum zu biologischen Betriebsmitteln in der Demokratischen Republik ist für 10/2025 geplant.
  • Das Projekt unterstützt in Zusammenarbeit mit der Hemisphärischen Bioinputs-Plattform, die vom Interamerikanischen Institut für Zusammenarbeit in der Landwirtschaft (IICA) geleitet wird, die Organisation des 2. Panamerikanischen Bioinputs-Forums, an dem auch Delegationen aus Costa Rica und der Demokratischen Republik teilnehmen.

Letzte Aktualisierung:
12/2025

Legende:

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