Klimaschutz in der mexikanischen Städtepolitik (CiClim)

Bereits heute leben über 78 Prozent der mexikanischen Bevölkerung in Städten und die Urbanisierung Mexikos wird weiter zunehmen. Die Folgen des Klimawandels sind dort besonders sichtbar. Gleichzeitig verursachen Städte einen Großteil der Treibhausgasemissionen. Daher kommt den Städten eine entscheidende Bedeutung im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Erreichung der mexikanischen Klima- und Nachhaltigkeitsziele zu. Das Projekt beriet die mexikanischen Stadtentwicklungs- und Umweltministerien sowie ausgewählte Pilotstädte bei der Umsetzung einer nachhaltigen Stadtentwicklung, die über Klimaanpassungs- und Minderungsmaßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels in Städten und zur Green Recovery in Mexiko beitrug. Der thematische Fokus lag dabei auf grüner Infrastruktur, nachhaltiger Stadtplanung, urbaner Mobilität und Zugang zu urbaner Klimafinanzierungen. Die Erfahrungen des Projektes wurden über Netzwerke auf lokaler, regionaler und internationaler Ebene verbreitet.

Projektdaten

Länder
Mexiko
IKI Förderung
5.800.000,00 €
Laufzeit
08/2017 bis 12/2022
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
Politischer Partner
  • Ministry for Agricultural, Territorial and Urban Development (SEDATU) - Mexico
  • Ministry of Environment and Natural Resources (SEMARNAT) - Mexico

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt ist abgeschlossen.
  • In den folgenden Pilotstädten werden aktuell Maßnahmen durchgeführt:
    • León im Bundesstaat Guanajuato
    • San Nicolas de los Garza, Teil der Metropolregion Monterrey
    • Torreón im Bundesstaat Coahuila
    • Tuxla Gutierrez, Hauptstadt des Bundesstaates Chiapas im Süden Mexikos
    • sowie kleinere Maßnahmen in weiteren Städten (Puebla, Tulum, LosCabos, etc.)
  • Die Kooperation mit den Projektstädten Tlaquepaque, Morelia, Hermosillo und Merida wurde Anfang 2021 erfolgreich abgeschlossen. Die Erfahrungen und Good Practices sind publiziert (ciudadesytransporte.mx/…).
  • Entwicklung von drei Leitfäden mit dem Stadtentwicklungsministerium SEDATU: (1) Herstellung eines kommunalen Pflanzenkatalogs, (2) Erstellung nachhaltiger Mobilitätsstudien und (3) ein Leitfaden zur Erstellung von inklusiven Fahrradwegen. Die Leitfäden werden von dem SEDATU intern zur Umsetzung von Infrastruktur- und Mobilitätsprojekten im Rahmen des Progamms zur Infrastrukturverbesserung (PMU) verwendet. Ab Oktober 2022 stehen die Dokumente der Öffentlichkeit zur Verfügung.
  • Das Projekt unterstützt das SEDATU bereits seit 2018 bei der Erstellung der offiziellen Norm für öffentliche Räume in Städten durch Arbeitsgruppen. Um die Umsetzung der Norm voranzutreiben wird ein virtueller Kurs entwickelt, welcher den Gemeinden zur Verfügung gestellt wird, um Projekte im öffentlichen Raum umzusetzen.
  • Umsetzung von Pilotprojekten zum Thema aktive Mobilität (Zufußgehen und Radfahren) mit dem privaten Farbenhersteller COMEX in vier Städten, namentlich in Los Cabos und La Paz (Baja California Sur), in Puebla (Puebla) und Tlalnepantla (Mexiko). COMEX stellte die notwendigen Farben zur Straßenbemalung zur Verfügung. Durch die Intervention wurde die Bevölkerung zum Thema aktive Mobilität sensibilisiert und eine Diagnose zur Verkehrssicherheit durchgeführt.
  • Erstellung des kommunalen Plans für eine aktive Mobilität und Gestaltung nachhaltiger Straßen in Tulum (Quintana Roo) gemeinsam mit SEDATU.
  • Juli 2022: Die Aktionsgruppen zum Klimawandel (Grupos de Acción Climática) organisierten eine viertägige virtuelle Veranstaltung zum Erfahrungsaustausch und Dialog zwischen Regierungsverter*innen auf subnationaler Ebene. Die Themen waren: grüne Infrastruktur, Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung sowie Gesellschaft und Klima.
  • Aufbau eines Expertennetzwerks für grüne Infrastruktur auf Bundesebene. Erste virtuelle Gespräche und ein Projektwettbewerb wurden durchgeführt. Die drei Gewinnerprojekte werden von Fachleuten des Netzwerks betreut. In Tuxtla Gutierrez, im Bundesstaat Chiapas, befindet sich das erste lokale Netzwerk zum Thema ebenfalls im Aufbau.
  • Entwicklung der Lernplattform für Umwelt- und Stadtüberwachung (Monitoreo Ambiental y Urbano de Ciudades, MAUC) mit dem mexikanischen Verband kommunaler Planungsinstitute (AMIMP). 15 Städte absolvierten das Training.
  • Die Projektpartner auf Bundesebene (Stadt- bzw. Umweltministerium) haben mit Unterstützung des Projekts eine städtische Umweltagenda entwickelt (Agenda Urbano Ambiental, centrourbano.com/…). Sie enthält Maßnahmen zur Neugestaltung der städtischen Umwelt- und Klimapolitik und verbindet die Herausforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung mit dem Klima- und Umweltschutz.
  • Im Dezember 2020 veröffentlichte das Projekt zusammen mit ICLEI eine Publikation zur „Rolle der Städte für eine Green Recovery in Mexiko“ (www.giz.de/…). Über die Beratung von Unternehmen zu Green Recovery Ansätzen wurde die Politik der Projektstadt Hermosillo in Bezug auf das Thema Kreislaufwirtschaft gestärkt (www.implanhermosillo.gob.mx/…). Hermosillo hat als erste mexikanische Stadt ein Zentrum für Kreislaufwirtschaft etabliert, welches Unternehmensgründungen in diesem Themenbereich fördert.
  • Mit Unterstützung des Projektes hat die Stadt León hat ein neues kommunales Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 5.850 Hektar ausgewiesen sowie eine Fahrradschule mit Genderperspektive ins Leben gerufen (www.facebook.com/…).
  • Im Rahmen des Projektes wurden digitale Tools unter anderem zur Verbesserung der städtischen Mobilität entwickelt z. B. ein Klimarechner (calculadora.infraestructuraverdeyciudades.com), mit dem die Stadtverwaltungen Emissionen berechnen können, die durch das Radfahren eingespart werden. Dieser wurde bereits in der Stadt Torreón bei der Entwicklung einer eigenen Luftqualitätsstrategie genutzt. Das digitale Tool MOVIDATA (movidata.org) unterstützt Städte bei der Erarbeitung von Maßnahmen zur Verbesserung von Infrastruktur wie Haltestellen, Gehwege und Straßen.
  • In Abstimmung mit den Lokalregierungen, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor konnten 1.600 m2 Straßen neugestaltet werden und damit die Verkehrssicherheit für mehr als 5.000 Menschen in den Städten León und Tuxtla Gutiérrez verbessert werden. In der Initiative „Geh los, León“ (ciudadesytransporte.mx/…) wurden die Fahrgeschwindigkeiten der Fahrzeuge reduziert, Grünflächen geschaffen und die soziale Inklusion erhöht.

Letzte Aktualisierung:
04/2024

Legende:

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Videos zum Projekt

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