23.02.2023

Die Stadt als Ausgangspunkt für den Klimaschutz

Das CiClim-Projekt trug zu einer CO2-Reduzierung in Städten wie Morelia bei.

In Mexiko hat das Projekt „Klimaschutz in der mexikanischen Städtepolitik” (CiClim) der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) durch eine nachhaltige Stadtplanung zur CO2-Minderung beigetragen. 

Die Vision bestand aus drei Hauptsträngen: Stadtplanung, nachhaltige urbane Mobilität und Integration von Ökosystemleistungen. Dabei lag der Schwerpunkt des Projekts darauf, auf der Grundlage von Prototypen und Anwendungsfällen Nachweise und Erkenntnisse zu gewinnen. Über Maßnahmen in bestimmten Regionen bis hin zur Ausarbeitung einer nationalen Stadtentwicklungspolitik können so bewährte Praktiken abgeleitet und Erfahrungen vor Ort gesammelt werden.

Die Folgen des Klimawandels in Mexiko

Aufgrund seiner geographischen Gegebenheiten und der sozialen Ungleichheit ist Mexiko in hohem Maße anfällig für die Folgen des Klimawandels. Besonders auf lokaler Ebene ist die Bevölkerung direkt von extremen Wetterereignissen betroffen: Sintflutartige Regenfälle, Wirbelstürme, hohe Temperaturen und Dürren, die unter anderem zu Überschwemmungen, Erdrutschen, Hitzeinseln und Bränden führen. Um Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, arbeiteten die Verantwortlichen des IKI-Projekts mit dem Sekretariat für Agrar-, Territorial- und Stadtentwicklung (SEDATU) und dem Sekretariat für Umwelt und natürliche Ressourcen (SEMARNAT) zusammen. An dieser Zusammenarbeit beteiligten sich auch mehr als neun Ortschaften, um wirksame Strategien und Programme für ihre jeweiligen Regionen zu fördern.

Innerhalb der Stadtentwicklung gibt es zwei Hauptaspekte: Stadtplanung und Stadtgestaltung. Die Ressourcen des CiClim-Projekts wurden genau auf diese beiden Hauptpfade ausgerichtet. Ziel war es, Räume für einen Dialog zu schaffen und ein Narrativ zu entwickeln, mit dem sich belegen lässt, dass Städten bei der Klimawende eine entscheidende Bedeutung zukommt.

Regionen und Städte

Vor dem Hintergrund des Klimawandels sind die Städte dringend dazu aufgerufen, zu handeln. Aus der Perspektive des CiClim-Projekts ist eine Stadt ein Ort, an dem innovative Ideen unter dem Blickwinkel einer nachhaltigen Stadtplanung gefördert werden: Integration von Ökosystemleistungen durch eine grüne Infrastruktur, nicht-motorisierte und sichere Mobilität sowie öffentliche Räume, welche die Inklusion gefährdeter Gruppen fördern. Gemeinsam mit ihren Partnerinnen und Partnern haben die Verantwortlichen von CiClim in fünf Pilotstädten (León, Morelia, Tlaquepaque, Hermosillo und Mérida) Aufklärungsarbeit über neue innovative Wege der Stadtgestaltung geleistet. Insgesamt wurden 3.000 Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Dienstes in „Gestaltung von Straßen und grüner Infrastruktur“ (2019 bis 2021) und „Einführung in urbane Nachhaltigkeit“ (2018 bis 2020) geschult.

Umsetzen von Klimaschutzmaßnahmen

Mit ihrem erworbenen Wissen über die Konzepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung haben die Partnerstädte durch den Bau von mehr als 50 Kilometern Radwegen (Popup-Radwege und dauerhafte Infrastrukturen) und durch Bauvorhaben für barrierefreie und sichere öffentliche Räume in mehr als 20 Gemeinden in Mexiko (2020 bis 2021) ihre CO2-Emissionen reduziert. Darüber hinaus gelang es dem CiClim-Projekt, bundesstaatliche und lokale Partnerinnen und Partner bei einer stärker auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Stadtgestaltung zu unterstützen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Tlaquepaque-Radweg (2019), der es ermöglicht, Regenwasser aufzufangen und in die Grundwasserspeicher einsickern zu lassen.

Eine nachhaltige nationale Politik

In einem nächsten Schritt wurden Erkenntnisse zusammengetragen, um den Erfolg der Nachhaltigkeitsvision zu belegen. In insgesamt 16 technischen Veröffentlichungen (2018 bis 2022) entwickelten die Projektpartnerinnen und Projektpartner Instrumente, Mechanismen, Standards und Richtlinien. Die Nachhaltigkeitskonzepte wurden als Vorbedingung in Planungsprozesse integriert, und ermöglichen es, Mexikos Beitrag zum Klimaschutz und zu den Klimaanpassungen zu berechnen (Bericht zu national bestimmten Klimaschutzbeiträgen (NDCs) 2021). Auf Bundesebene wurde ein Mobilitäts- und Verkehrssicherheitsgesetz bewertet und im Mai 2022 endgültig verabschiedet. Das Gesetz bildet die Grundlage für effizientere, sichere und nachhaltige Transportmittel – von der Planung bis zur Durchführung.

Fazit am Ende der Projektlaufzeit

Das CiClim-Projekt hat die Herausforderungen durch den Klimawandel neu angepackt: Wenn wir über Klimaschutz in der mexikanischen Städtepolitik (CiClim) sprechen, bedeutet das, über das Engagement und die Leidenschaft für ein besseres Land und den Klimaschutz zu sprechen. 

Vor allem aber steht dieses Projekt für die Zusammenarbeit mit Partnerinnen und Partnern aus der Zivilgesellschaft, aus den Gemeinden und dem privaten Sektor in einem Dialog, der sich durch gegenseitiges Verständnis und die Bereitschaft, zuzuhören, auszeichnet.

Mit diesem Ansatz hat das Projekt gute Beispiele geschaffen, die andere Kommunalverwaltungen, internationalen Organisationen und weitere Akteure motivieren, einen ähnlichen Weg einzuschlagen. 

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

IKI Brown Bag Lunch

Das IKI-Projekt CiClim hat seine Projektarbeit im Rahmen eines IKI Brown Bag Lunches vorgestellt. 

Hier finden Sie die Präsentation

Videos zum Projekt

Video Thumbnail "Outcomes and impacts: cities and climate change"

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