Skalierung von Agroforstwirtschaft für ganzheitliche Stärkung der Klimaresilienz im ländlichen Tansania (SCARF)

Weltweit gibt es viele Projekte, die die Auswahl und Umsetzung guter landwirtschaftlicher Praxis zur Anpassung an den Klimawandel fördern. Nur wenigen Projekten gelingt es, die Erfolge über den Projektzeitraum hinaus zu erhalten. Das SCARF-Projekt setzte sich mit den Ursachen der mangelnden nachhaltigen Anwendung guter landwirtschaftlicher Praxis auseinander, mit dem Ziel, die Klimaresilienz von Kleinbäuer*innen in Tansania zu stärken. Basierend auf einer innovativen Kombination aus Klimafolgenforschung und partizipativen Methoden wurden Agroforstmaßnahmen für spezifische Kontexte ausgewählt, weiterentwickelt, umgesetzt und verbreitet. Die vielfältigen sozioökonomischen Verhältnisse der Landwirt*innen sowie die biophysikalischen Bedingungen und deren mögliche Veränderung finden bei dem Projekt besondere Berücksichtigung. Durch ihren systemischen Ansatz und die Vorteile für Gesellschaft und Umwelt ist Agroforstwirtschaft eine vielversprechende Strategie zur Anpassung an den Klimawandel.

Projektdaten

Länder
Tansania
IKI Förderung
791.042,00 €
Laufzeit
12/2022 bis 11/2025
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Potsdam Institute for Climate Impact Research (Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V. - PIK) - Germany
Durchführungspartner
  • International Centre for Research in Agroforestry (World Agroforestry Center (ICRAF))*
  • Sustainable Agriculture Tanzania

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

  • Das Projekt ist abgeschlossen.
  • Die am Projekt beteiligten Landwirtinnen und Landwirte erhalten fortlaufend fachliche Unterstützung durch den lokalen Projektpartner SAT. Dank dieser Begleitung konnten neue Baumschulen eingerichtet werden und es wurden etwa 10.749 Baumsetzlinge verpflanzt.
  • In allen acht SCARF-Dörfern wurden Demonstrationsparzellen eingerichtet, wobei jede Parzelle an die spezifischen Herausforderungen des jeweiligen Dorfes angepasst wurde. Über 350 Landwirtinnen und Landwirte beteiligten sich an der Einrichtung der Demonstrationsparzellen. Anschließend haben die durch das Projekt geschulten Landwirtinnen und Landwirte sogenannte 156 „Baby-Plots“ angelegt.
  • Schulungen im Bereich Agroforstwirtschaft erreichten 49 Fachkräfte der landwirtschaftlichen Beratung und lokale Verwaltungsmitarbeitende.
  • Bereits in 2024 wurden vom Projekt vier Agroforst-Pakete für die Schulung und Übernahme durch die Landwirtinnen und Landwirte identifiziert: Obstbäume im Zwischen- und Mischanbau, Waldflächen für die Holz- und/oder Brennholzversorgung, Integration von Düngebäumen und Regenwassernutzung sowie Böschungen mit Futtermittelanbau.
  • Klimamodellierung und prozessbasierte Modellierung wurden genutzt, um die Klimaveränderungen in Tansania unter verschiedenen Emissionsszenarien zu bewerten und die Wirksamkeit der ausgewählten Agroforststrategien zur Unterstützung der Anpassung für verschiedene Anbausysteme sowie Landwirtinnen und Landwirte zu beurteilen. Die Ergebnisse der Modellierung werden über die Website des Potsdam-Instituts für Klimaforschung (PIK) zur Verfügung gestellt.
  • Schulungen für Landwirtinnen und Landwirte zu Agroforstpaketen und anderen nachhaltigen landwirtschaftlichen Praktiken wurden im SAT Training Center in Morogoro abgehalten. Die Landwirtinnen und Landwirte wurden z.B. in der Saatgutsammlung und -vermehrung für die Zielbäume, der Einrichtung von Baumschulen und den Nebeneffekten der Agroforstwirtschaft geschult.
  • In allen 8 SCARF-Dörfern wurden Workshops für Landwirtinnen und Landwirte abgehalten, um geeignete Agroforsttechnologien zu ermitteln. An jedem Workshop nahmen zehn bis zwölf Personen teil, wobei der Anteil der Teilnehmerinnen zwischen 30 und 50 % lag. Die Workshops umfassten auch Fokusgruppendiskussionen und zielten darauf ab, die Vor- und Nachteile verschiedener Agroforsttechnologien aus Sicht der Landwirtinnen und Landwirte zu erörtern.
  • Im Jahr 2023 fand in Dodoma ein Stakeholder-Workshop mit 18 Teilnehmenden statt, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Landwirte, Beraterinnen und Berater, Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Ministerien und andere wichtige Interessengruppen sowie Mitglieder des Projektteams. Ziel des Workshops war es, das Projekt vorzustellen, erste Ergebnisse der Modellierungsaktivitäten zu präsentieren und die wichtigsten Herausforderungen und Chancen in den beiden Projektregionen in Bezug auf landwirtschaftliche Produktion und Klimawandel zu diskutieren. Die Ergebnisse der Diskussion flossen in die Auswahl der Agroforsttechnologien ein.

Letzte Aktualisierung:
12/2025

Legende:

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