28.10.2025

Bildung, Biodiversitäts- und Klimaschutz verknüpfen

Ein Setzling der Hoffnung: Beim Start des REPLÂNTICA-Projekts im Jahr 2024 wurde ein Setzling einer erst vor Kurzem wissenschaftlich beschriebenen Baumart – der Guapiaçu-Kirsche – gepflanzt. Er steht als Symbol für das wachsende partizipative Netzwerk zur ökologischen Wiederherstellung in der Mata Atlântica Brasiliens.

Im Südosten Brasiliens entsteht ein Vorzeigeprojekt für ökologische Wiederherstellung: Das neue Ausbildungsprogramm verbindet Wissenschaft, Praxis und lokale Gemeinschaften, um degradierte Landschaften in lebendige Wälder zu verwandeln – und leistet damit einen Beitrag zu Biodiversität, Klimaschutz und sozialer Teilhabe.

Im Herzen des atlantischen Regenwaldes (Mata Atlântica) in Brasilien, der zu den artenreichsten, aber auch am stärksten bedrohten Waldökosystemen der Erde gehört, entsteht mit Unterstützung der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) ein neues Modellprojekt für nachhaltige Entwicklung: REPLÂNTICA. 

Das Kürzel REPLÂNTICA steht für „Kompetenzaufbau in der Wiederherstellung von Wäldern: Biodiversitäts- und Klimaschutz in der Mata Atlântica“. Das Ziel: Menschen vor Ort befähigen, Wälder zu pflanzen, Ökosysteme zu schützen und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen.

Lernen im und vom Wald

Praktisches Lernen vor Ort: Im REPLÂNTICA-Projekt erkunden Mitglieder einer lokalen Gemeinschaft wiederhergestellte Waldgebiete.

Das Schutzgebiet REGUA (Reserva Ecológica de Guapiaçu), ein mehrfach ausgezeichnetes Modellprojekt erfolgreicher Wald-Renaturierung, liegt im Einzugsgebiet des Guapiaçu-Flusses. Der Fluss ist eine wichtige Wasserquelle für über 2,5 Millionen Menschen östlich von Rio de Janeiro. Hier wurde 2024 das REPLÂNTICA-Programm gestartet: Über drei Jahre hinweg bietet es Trainings und Workshops für Landbesitzer, Frauen in ländlichen Regionen, Studierende, NGO-Mitarbeitende, Behörden und Forstpraktiker.

Die Kurse zur ökologischen Wiederherstellung kombinieren Theorie und Praxis in Themen wie Biodiversität, Hydrologie, Forstwirtschaft, Landschaftsökologie und Tourismus, eingebettet in das Konzept der Naturbasierten Lösungen (Nature-based Solutions). Ohne Zugang zu Wissen und praktischer Anleitung fällt es lokalen Gemeinschaften schwer zu verstehen, wie ihre Entscheidungen im Landmanagement aktiv zur Verbesserung der Umweltsituation und zur Sicherung ihrer Lebensgrundlagen beitragen können.

Partnerschaften für Wiederherstellung schaffen

REPLÂNTICA dient als Katalysator für Zusammenarbeit, indem es Kursteilnehmende, Trainerinnen und Trainer sowie Organisationen aus öffentlichem und privatem Sektor über das Partizipative Netzwerk für Ökologische Restauration zusammenbringt. Dieses dynamische Netzwerk widmet sich der Förderung von Waldrestauration in der Region durch die Entwicklung und Unterstützung von Partnerschaften und gemeinsamen Initiativen.

Eine der herausragenden Aktivitäten ist eine Reihe von „Matchmaking“-Veranstaltungen, die ausgebildete Begünstigte – wie Landbesitzer und Fachleute für Wiederherstellung  – mit Unternehmen, NGOs und staatlichen Stellen vernetzen, die ökologische Wiederherstellung fördern möchten. Diese Begegnungen schaffen neue Kooperationen, mobilisieren Ressourcen und verwandeln Ausbildung in konkrete Wiederherstellungsergebnisse.

Indem REPLÂNTICA Kompetenzaufbau, strategische Vernetzung und multisektorale Zusammenarbeit verbindet, ist das Projekt zu einer lokalen Erfolgsgeschichte geworden: Es befähigt eine wachsende Gemeinschaft von Akteuren, aktiv zur Wiederherstellung des Atlantischen Regenwaldes in Brasilien beizutragen.

Durch die Kombination von Bildung, Forschung und internationaler Partnerschaft entsteht hier ein Beispiel dafür, wie globale Zusammenarbeit lokale Wirkung entfalten kann – und wie Menschen lernen, im Einklang mit der Natur Zukunft zu gestalten.

Hintergrundinformation 

Über ihr Institut für Technologie und Management natürlicher Ressourcen (ITT) hat die TH Köln, die Durchführungsorganisation des Projekts REPLÂNTICA, eine starke Präsenz in Brasilien aufgebaut, die sich auf angewandte Forschung, Umweltbildung und Kapazitätsentwicklung konzentriert. In Zusammenarbeit mit lokalen Institutionen, darunter REGUA, fördert die Hochschule Wiederaufforstung, Biodiversitätsschutz und Klimaresilienz.

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Mit dem IKI-Medium-Grants-Programm, das von der Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH umgesetzt wird, fördert die Bundesregierung Projekte zum Schutz des Klimas und der Biodiversität, die gezielt kleinere zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure in Entwicklungs- und Schwellenländern einbeziehen.

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Die Kurse (Videos)

Hier bekommen Sie einen Einblick in die Kurse, die das Projekt anbietet: 

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