02.12.2016

Dr. Juri Darman erhält MIDORI-Preis

Dr. Yuri Darman, Geschäftsführer von WWF Russland
Dr. Yuri Darman, Geschäftsführer von WWF Russland. Foto: Hartmut Jungius / WWF

Dr. Juri Darman, Geschäftsführer von WWF Russland und langjähriger Partner bei verschiedenen IKI-Projekten, erhält den MIDORI-Preis für Biodiversität 2016.

Heute wird Dr. Juri Darman, dem Geschäftsführer von WWF (World Wide Fund for Nature) Russland der MIDORI für Biodiversität verliehen. Die Preisverleihung findet auf der 13. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) in Cancún (Mexiko) statt. Der MIDORI-Preis ist eine internationale Auszeichnung, die alle zwei Jahre von der Umweltstiftung AEON und dem Sekretariat des CBD verliehen wird, um Menschen zu ehren, die sich auf globaler, regionaler oder lokaler Ebene in hervorragender Weise für den Schutz und eine nachhaltige Nutzung der Biodiversität einsetzen.

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMUB) finanziert seit 2008 innovative Projekte der WWF-Russland. Gemeinsam mit der KfW Entwicklungsbank führt WWF Russland Projekte durch, die zur Erhaltung der russischen Wälder sowie ihrer klimatischen und biologischen Funktionen beitragen. Darüber hinaus schützt das Projekt einheimische gefährdete Tierarten wie den vom Aussterben bedrohten Amurtiger.

Dr. Juri Darman hat ein umfassendes Programm zur Erhaltung der biologischen Vielfalt ins Leben gerufen, in das sowohl wissenschaftliches als auch traditionelles Wissen einfließt. Das Programm wurde durch Maßnahmen zum Schutz seltener Arten wie des Amurtigers, des Amurleoparden und des Orientalischen Weißstorchs bekannt. Es ist vor allem Darmans Anstrengungen zu verdanken, dass inzwischen größere Teile der Region unter Schutz gestellt wurden und dass sich die Tierbestände erholen konnten.
Dr. Darman leitete die Planung und Umsetzung des Programms zum Aufbau eines Schutzgebietsnetzes, das inzwischen 12 % der Ökoregion Amur umfasst. Das riesige Amurbecken erstreckt sich von der östlichen Mongolei bis zum Pazifischen Ozean im Nordosten Chinas. Mit einer Fläche von rund zwei Millionen Quadratkilometern ist es vier Mal so groß wie Spanien.
Seit 2000 bemüht sich Dr. Darman um die Schaffung eines Schutzgebietsnetzes für den Amurtiger. Durch seinen Einsatz konnten eine Fläche von zwei Millionen Hektar unter Schutz gestellt und innovative Regelungen im Zusammenhang mit Nationalparks und ökologischen Korridoren beschlossen werden. Zwei IKI-Projekte haben zu einem seiner größten Erfolge, der Ernennung des 1,16 Millionen Hektar großen Nationalparks Bikin im Jahr 2015, beigetragen. Heute stehen 25 % der Gebiete, in denen der Amurtiger anzutreffen ist, unter Schutz. Dies hat zusammen mit der Bekämpfung der Wilderei und entsprechenden Strafverfolgungsmaßnahmen dazu geführt, dass sich der Bestand etwas erholt hat und von 350 auf 430 ausgewachsene Tiger gestiegen ist.

Dr. Darman war im Rahmen eines IKI-Projekts auch für die Planung und Realisierung eines großen Projekts verantwortlich, das die nachhaltige Nutzung von Nichtholz-Waldprodukten fördert, um so eine weitere Abholzung der Wälder zu verhindern. Dabei legte er den Schwerpunkt auf die Wechselwirkungen zwischen Biodiversität und Klimawandel und konnte durch seine einflussreiche Arbeit vor Ort wichtige Herausforderungen im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt aufgreifen.

Die anderen beiden diesjährigen MIDORI-Preisträger sind Dr. Alfonso Aguirre-Muñoz, Geschäftsführer von Grupo de Ecología y Conservación de Islas, A.C. (Mexiko) und Dr. Vandana Shiva, Gründerin und Leiterin von Navdanya (Indien).
Alle Preisträger erhalten zur Unterstützung ihrer Arbeit ein Preisgeld in Höhe von jeweils 100.000 US-Dollar.

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