17.04.2025

Klimafreundliche Stromnetze: Workshop zum SF6-Ausstieg auf dem BETD

Eine formelle Besprechung mit sieben Teilnehmern findet in einem elegant ausgestatteten Konferenzraum statt; im Hintergrund hängt ein Porträt und die EU-Flagge steht rechts.
Teilnehmende des Workshops zum Ausstieg aus SF6 im Stromsektor im Auswärtigen Amt

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt den weltweiten Ausstieg aus Schwefelhexafluorid – kurz SF6 – und damit den klimafreundlichen Netzausbau.

Schwefelhexafluorid, kurz SF6, ist 24.000 Mal klimaschädlicher als CO2. Kein Treibhausgas hat eine höhere Klimawirkung. Es wird vor allem durch Leckagen in Infrastrukturkomponenten von Stromnetzen, zum Beispiel in Umspannwerken, freigesetzt. Durch den weltweiten Ausbau von Stromnetzen droht ein rasanter Anstieg der klimaschädlichen SF6-Emissionen. Das IKI-Vorhaben „Vorbereitung einer internationalen Initiative zur Minderung von Schwefelhexafluorid-Emissionen im Stromsektor“ (SF6 Phase-out) unterstützt Regierungen und Netzbetreiber dabei, die Voraussetzungen für die Einsparung von SF6-Emissionen zu schaffen. 

Das Projekt analysiert zum Beispiel das länderspezifische Emissionseinsparungspotenzial und die Kosten der Emissionsminderung. Es sensibilisiert Stakeholder für das Thema SF6-Emissionen und zeigt Finanzierungsmöglichkeiten auf, die helfen können, den notwendigen Investitionsbedarf zu decken. Dabei arbeitet das IKI-Projekt mit Technologieanbietern, Entwicklungsbanken und internationalen Organisationen zusammen.

Workshop auf dem BETD

Im Rahmen des Berlin Energy Transition Dialogue (BETD), der im März im Auswärtigen Amt stattfand, organisierte das Projekt einen Stakeholder-Workshop zum Thema SF6-Phase-out. Zum elften Mal hatte die Bundesregierung hochrangige Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft nach Berlin eingeladen, um über Strategien und Lösungen für die globale Energiewende zu diskutieren. Die Konferenz gehört seit 2015 zu den bedeutendsten internationalen Foren für dieses Themenfeld. Der Workshop zum Thema „Weltweiter Ausstieg aus Schwefelhexafluorid im Stromsektor“ brachte unterschiedlichste Stakeholder zusammen, um über die Chancen und Herausforderungen eines SF6-Phase-outs zu diskutieren.

Das gastgebende Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz betonte die zunehmende Relevanz des Treibhausgases SF6 für den globalen Klimawandel und die Dringlichkeit, den weltweiten Stromnetzausbau SF6-frei umzusetzen. Ein Vertreter der Europäischen Kommission präsentierte den verbindlichen Ausstiegsplan der EU, der konkret vorgibt, ab wann in der EU keine neuen SF6-haltigen Schaltanlagen mehr installiert werden dürfen. Dies ist abhängig von der Spannungsebene und reicht von 2028 für bestimmte Mittelspannungsanlagen bis 2032 für Schaltanlagen der Hochspannung. 

Stimmen aus der Wirtschaft 

Siemens Energy, eines der Unternehmen, das SF6-freie Technologie anbietet, präsentierte den neuesten Stand der Technik und hob hervor, dass zuverlässige Technologie verfügbar sei und es nun vor allem politische oder finanzielle Anreize für Netzbetreiber geben müsse, SF6-freie Schaltanlagen einzusetzen. 

Ein Netzbetreiber aus Kenia schilderte die technologischen und finanziellen Chancen und Herausforderungen eines SF6-Phase-outs aus der Sicht eines Entwicklungslandes und unterstrich den Bedarf an technischer und finanzieller Unterstützung vor dem Hintergrund der Neuheit der Technologie.

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