Vorbereitung einer internationalen Initiative zur Minderung von Schwefelhexafluorid-Emissionen im Stromsektor
SF6 ist das stärkste bekannte Treibhausgas, doch seine Emissionen wurden bisher wenig beachtet im internationalen Klimaschutz. SF6-Emissionen entstammen vor allem gasisolierten Schaltanlagen in der Strominfrastruktur. Sie drohen im Zuge des Netzausbaus vor allem in Entwicklungs- und Schwellenländern stark anzusteigen. Deshalb bereitet das Projekt eine internationale Initiative zu SF6 im Stromsektor vor. Der erste Schritt besteht in einer Analyse zu Technologie sowie Finanzierungsmöglichkeiten für eine SF6-Emissionsminderung. Auf dieser konzeptionellen Grundlage führt das Projekt Länder-Stakeholder-Workshops durch. Es gilt geeignete Regulierung sowie Monitoring- und Anreizmechanismen zu schaffen, möglicherweise aufbauend auf Kohlenstoffmärkten. Zudem bereitet das Projekt die Einbettung der Initiative in die internationale Institutionenlandschaft vor.
- IKI Förderung
- 1.000.000,00 €
- Laufzeit
- 11/2023 bis 09/2025
- Status
- laufend
- Durchführungs -organisation
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
- Durchführungspartner
-
- Perspectives Climate Group GmbH
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- Erarbeitung der notwendigen quantitativen und qualitativen Daten- und Informationsgrundlage:
- Erarbeitete globale Szenarien zeigen Gefahr eines steilen Anstiegs von SF6-Emissionen, falls keine zusätzlichen Anstrengungen unternommen werden: Verzehnfachung des SF6-Bestands bis 2100, Verfünffachung der SF6-Emissionen auf über 40 kt/Jahr bis 2050 und zusätzliche Verdoppelung bis 2100). Weltweiter Ausstieg aus SF6 im Neubau sowie Maßnahmen im Bestand bergen erhebliches Minderungspotential.
- Politisches Handeln dringend geboten, um doppelten „Lock-In“ von Emissionen (zunächst Jahrzehnte in der verbauten Infrastruktur, sodann Jahrhunderte in der Atmosphäre) zu vermeiden.
- Emissionsvermeidungskosten mit großer Spannweite und stark abhängig vom jeweiligen Länderkontext.
- Unzulängliche Datenlage mit Bezug zur Nachverfolgung von SF6 und zur Quantifizierung von SF6-Emissionen.
- Priorisierung von Ländern und Regionen: Angesichts heutiger Emissionen und des künftigen Ausbaus der Strominfrastruktur ist Asien für SF6-Minderung besonders relevant. Innerhalb Asiens nimmt China eine herausgehobene Bedeutung ein.
- Vernetzung mit Schlüsselakteuren in ausgewählten Ländern (vor allem zuständige Ministerien und Netzbetreiber) und Sondierung des politischen Interesses an Mitgliedschaft in der geplanten SF6-Initiative:
- Die meisten Länder haben bislang ihr Potential zur Vermeidung von SF6-Emissionen kaum ausgeschöpft, sind jedoch interessiert an der Entwicklung künftiger Maßnahmen und internationaler Kooperation.
- SF6 sollte berücksichtigt werden in den 2025 anstehenden Überarbeitungen nationaler Klimaschutzbeiträge (NDC).
- Zur Reduzierung von SF6-Emissionen könnten je nach Fallgestaltung nationale Regulierung, Klimafinanzierung oder Kohlenstoffmärkte zum Einsatz kommen.
- Vernetzung mit potentiellen strategischen Partnern einer SF6-Initiative: UN Organisationen, Entwicklungsbanken, Privatsektor, Forschung/Wissenschaft.
- Auf der COP29 Veranstaltung zur Finanzierung von SF6-Minderung durchgeführt.
Letzte Aktualisierung:
06/2025
Relationen zum Projekt
Legende:
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