Zentralsumatra: Schutz des Regenwaldes und der bedrohten Sumatra-Orang-Utans
Das indonesische Forstministerium hat im Juli diesen Jahres eine Naturschutzkonzession vergeben, mit der ein 39.000 Hektar großes Regenwaldgebiet in Zentralsumatra unter Schutz gestellt wird. Davon profitiert die Waldstruktur, gleichzeitig wird der Lebensraum der gefährdeten Sumatra-Orang-Utans und Sumatra-Elefanten geschützt.
Über die jüngst vergebene sogenannte "Ecosystem Restoration Concession“ schützt eine auf 95 Jahre angelegte Lizenz insgesamt 39.000 Hektar tropischen Regenwald im Bukit Tigapuluh Gebiet in Zentralsumatra. Der Lizenzerteilung vorangegangen war ein freiwilliges Moratorium, das zwischen den beiden größten Papierherstellern Asiens, dem World Wide Fund for Nature (WWF) und Greenpeace e.V. vereinbart wurde. Mittels dieser von Natur- und Umweltschutzverbänden wie der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt geforderten Übereinkunft wird der gemeinsame Wille zum Ausdruck gebracht, die Umwandlung von Naturwald in Plantagen zu stoppen.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) beteiligt sich über seine Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) mit knapp 3,6 Millionen Euro an dem Vorhaben. Durch das von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) umgesetzte Projekt soll zukünftig die Waldstruktur verbessert und geschützt werden. Außerdem steht die enge Einbeziehung der lokalen Bevölkerung im Mittelpunkt, die in die nachhaltige und umweltschonende Nutzung der Wälder einbezogen werden soll. Auf diese Weise bietet das Projekt innovative Möglichkeiten, die wirtschaftliche Entwicklung in der Region zu fördern, ohne die traditionelle Lebensweise indigener Völker negativ zu beeinflussen. Als Grundlage dafür entwickeln die beteiligten Akteure gemeinsam einen Waldnutzungsplan.
Die neue Konzessionsfläche, die wie ein Schutzgebiet wirkt, grenzt direkt an den Bukit Tigapuluh Nationalpark an, dem größten zusammenhängenden Tieflandregenwald auf Sumatra. Diese bietet Säugetieren wie den Sumatra-Elefanten, den Sumatra-Tigern, Tapiren und seit einigen Jahren auch wieder den Sumatra-Orang-Utans eine Heimat. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt wildert bereits seit dem Jahr 2002 im Auftrag der indonesischen Naturschutzbehörde Orang-Utans aus, die illegal privat gehalten und beschlagnahmt wurden. Durch die Ausweitung der Schutzflächen kann diesen etwas mehr als 300 Sumatra-Orang-Utans ein weiterer Lebensraum geboten werden, mit dem Ziel der Wiederansiedlung einer langfristig überlebensfähigen Population.
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