Communities of Practice als Treiber einer bottom-up Energiewende in Nigeria
Übergeordnetes Projektziel ist eine klimafreundliche Energieversorgung durch dezentrale Erneuerbare Energien (DEE) in Nigeria bis 2030. Um dies bedarfsgerecht zu gestalten, muss die Zivilgesellschaft eine treibende Rolle spielen. Das Projekt soll beispielhafte zivilgesellschaftliche Keimzellen („Communities of Practice“) schaffen und diese zu der Planung und Implementierung von DEE-Projekten befähigen (lokale Ebene). Darauf aufbauend arbeitet es transdisziplinär an der Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen für lokale dezentrale EE Projekte (nationale Ebene). Abschließend dient der Aufbau einer z. B. internetbasierten Plattform dazu, die Wirkung der lokalen Projekte zu überprüfen und erlaubt eine Extrapolation in Nigeria und Subsahara Afrika (regionale Ebene). So ist die Zivilgesellschaft in der Lage selbstständig DEE zu implementieren und ein signifikanter Beitrag zu dem Erreichen klimapolitischer Ziele geleistet werden.
- Länder
- Nigeria
- IKI Förderung
- 645.730,39 €
- Laufzeit
- 11/2021 bis 10/2024
- Status
- laufend
- Durchführungs -organisation
- Reiner Lemoine Institut gGmbH
- Durchführungspartner
-
- Clean Technology Hub
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- Aktuell wurden im Projekt in Nigeria insgesamt zehn Gemeinden in fünf geopolitischen Zonen von Projektmitarbeitenden besucht, und anschließend fünf Gemeinden in fünf verschiedenen geopolitischen Zonen als "Gemeinschaften der Praxis" ausgewählt. Während das allgemeine Ziel darin bestand, die Vielfalt der Gemeinden in Nigeria widerzuspiegeln, wurden bei der Auswahl auch die folgenden Kriterien berücksichtigt:
- Sicherheit: Es ist notwendig, eine sichere Gemeinde auszuwählen, um eine effektive und effiziente Datenerhebung, die Organisation von Aktivitäten zum Kapazitätsaufbau und Schulungen ohne Risiken zu ermöglichen.
- Die Bereitschaft der Gemeinde: Es ist wichtig, dass nur Gemeinden ausgewählt werden, die bereit sind an diesem Projekt teilzunehmen. Die Bereitschaft wurde auf der Grundlage der Antworten von Gemeindeleitern ermittelt, die gefragt wurden, ob ihre Gemeinden an einer Teilnahme als "Communities of Practice" interessiert wären.
- Einkommen schaffende Aktivitäten: Gemeinschaften, die einkommensschaffende Aktivitäten (Produktion von Gütern) betreiben, wurden bevorzugt behandelt.
- Genossenschaften: Gemeinden mit bestehenden Genossenschaften wurden ebenfalls bevorzugt, weil es dann bereits ein geeignetes Betreibermodell für die Umsetzung sauberer Energielösungen gibt.
- Zugang zu Elektrizität: Gemeinden mit begrenztem oder gar keinem Zugang zu Elektrizität werden bevorzugt.
- Gemeindegröße: Die ausgewählten Gemeinden unterscheiden sich in ihrer Bevölkerungsgröße.
- Kultureller Hintergrund: Es wurden Gemeinden aus verschiedenen geopolitischen Zonen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen ausgewählt.
- Folgende Gemeinden wurden als "Community of Practice" ausgewählt:
- Ebute Ipara, Ilaje Local Government, Ondo State;
- Nkomoro, Enugu East Local Government, Enugu;
- Usungwe, im Okehi Local Government im Bundesstaat Kogi;
- Okpanam, Gemeinde im Oshimili North Local Government im Bundesstaat Delta;
- Unguwar Kure in der Kommunalverwaltung Karaye im Bundesstaat Kano
- In den meisten Gemeinden gibt es nur wenige öffentliche Einrichtungen, zu denen in der Regel eine Grundschule, ein Gesundheitszentrum und Gotteshäuser gehören. In einigen Gemeinden gibt es einen kleinen Markt, und die Bevölkerung ist hauptsächlich in der Landwirtschaft oder Fischerei tätig. Die Bevölkerungszahl schwankt zwischen schätzungsweise 500 und 5.000.
- Die meisten Teile der Gemeinde haben überhaupt keinen Zugang zu Elektrizität. In einigen Gemeinden werden Dieselgeneratoren oder Batterieladestationen betrieben, um eine geringe Stromversorgung zu gewährleisten. In zwei Gemeinden gibt es zwar Strommasten, die aber nicht funktionieren oder nur bis zu 3 Stunden pro Tag Strom liefern.
- Zu den nächsten Projektaktivitäten gehört die Durchführung von Feldstudien in den "Communities of Practice". Diese Erhebungen werden es ermöglichen, die Planungsinstrumente für dezentrale Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien richtig zu gestalten. In einer späteren Phase des Projekts werden ausgewählte Gemeindevertreter in der Anwendung der Instrumente geschult.
Letzte Aktualisierung:
10/2023
Relationen zum Projekt
Legende:
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