Entwicklung der Biodiversitätsökonomie in ausgewählten Landschaften Namibias
70 Prozent der namibischen Bevölkerung sind von den natürlichen Ressourcen zum Lebensunterhalt abhängig. Allerdings stehen Biodiversität und Schutzgebiete durch Bevölkerungswachstum, nicht nachhaltige Landwirtschaftsmethoden und Klimawandel zunehmend unter Druck. Das Projekt baut auf Namibias Erfolgsgeschichte im Naturschutz auf. Die Schutzgebiete in Namibia bedecken mehr als 40 Prozent der Landfläche. Sie sind jedoch fragmentiert und es fehlt an Koordinierung zwischen den einzelnen Schutzgebietstypen und an Finanzierung. Das Projekt wandelt sie in ein System gut koordinierter Landschaften um und gibt ihnen über eine nachhaltige wirtschaftliche Nutzung einen Schutzwert. Der Fokus liegt auf Sektoren wie dem Tourismus, die direkt vom Erhalt der Biodiversität abhängen. Auf nationaler Ebene fördert das Projekt die Institutionalisierung des Ansatzes der Biodiversitätsökonomie, um eine breitenwirksame Umsetzung und ihre Finanzierung zu ermöglichen.
- Länder
- Namibia
- IKI Förderung
- 5.000.000,00 €
- Laufzeit
- 08/2019 bis 04/2024
- Status
- laufend
- Durchführungs -organisation
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
- Politischer Partner
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- Ministry of Environment, Forestry and Tourism - Namibia
- Durchführungspartner
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- Ministry of Environment, Forestry and Tourism - Namibia
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- COVID-19 zeigt, dass eine Diversifizierung der namibischen Biodiversitätswirtschaft notwendig ist, um das Risiko von Einkommensverlusten zu minimieren.
- Der Tourismus, die wichtigste Einnahmequelle zur Finanzierung des Naturschutzes in Namibia, erholt sich schrittweise. Damit erholt sich auf Landschaftsebene eine zentrale Einkommenssäule für die lokale Bevölkerung und den Naturschutz langsam wieder und stärkt damit die Anreize für die lokalen Gemeinden, ihre biologische Vielfalt zu erhalten.
- Digitale Anwendungen haben in diesem Zusammenhang Potenzial für biodiversitätsbasierte Wertschöpfungsketten und werden mit Unterstützung des Projekts entwickelt. Vier Projektteams, bestehend aus Unternehmer*innen und Unternehmen aus Namibia, anderen afrikanischen Ländern und Europa, haben digitale Geschäftsmodelle für die biologische Vielfalt entwickelt und bereiten sich auf den Markteintritt vor. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Wiederbelebung des Naturtourismus und anderer betroffener biodiversitätsbasierter Sektoren und Wertschöpfungsketten.
- Der Lenkungsausschuss des Projekts hat vier Ziellandschaften ausgewählt, um die Wirtschaft der biologischen Vielfalt zu unterstützen: Brandberg Landscape, Etosha West and South Landscape (EWS), Ombonde-Hoanib People's Park (OHPL) und Waterberg Landscape.
- Unter maßgeblicher Mitwirkung des Projekts wurde der Ansatz der Biodiversitätswirtschaft in der neuen nationalen Bioökonomie-Strategie verankert.
- Hochrangige Vertreter*innen des namibischen Parlaments, des Ministeriums für Umwelt und Tourismus (MEFT), des Ministeriums für Bergbau und Energie, des Bildungsministeriums, der lokalen Gemeinden und der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) nahmen an einer Informationsreise teil, um das Geopark-Konzept für Brandberg kennenzulernen, die Vorteile, die es den lokalen Gemeinden bringen kann, und die Art und Weise, wie die Biodiversitätswirtschaft nach der Einrichtung eines Geoparks als Querschnittsaufgabe umgesetzt werden kann.
- Brandberg: Aufbauend auf den Initiativen des Projekts hat Pohamba Penomwenyo Shifeta, Minister des MEFT, im Namen des Ministeriums seine Unterstützung für die Ausweisung von Brandberg als Geopark und für die Förderung des nationalen Tourismus zum Ausdruck gebracht.
- Brandberg: Campingplatzbetreiber haben an einem Austauschprogramm teilgenommen mit dem Ziel, Erfahrungen und Marketingansätze zu teilen und ein informelles Netzwerk für den zukünftigen Austausch zu initiieren.
- OHPL: Für das OHPL wird ein Routen- und Wegekonzept entwickelt, das den touristischen Zugang zur Landschaft verbessern und gleichzeitig lokale Arbeitsplätze durch die Bereitstellung von Dienstleistungen (Fremdenführer*innen, Campingplätze, Handwerk, Infoläden) schaffen soll.
- Gemeindliche Wildhüter*innen aus den Naturschutzgebieten Ehi-Rovipuka und Omatendeka wurden ausgebildet, um das Management der OHPL-Landschaft zu intensivieren und das geplante erste gemeindegeführte Schutzgebiet Namibias vorzubereiten.
- Mehrere Tourismus-Investor*innen wurden für Campingplätze und Lodges engagiert, die für EWS identifiziert wurden.
Letzte Aktualisierung:
03/2023
Relationen zum Projekt
Legende:
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