Schutz der Biodiversität, der natürlichen Ressourcen und des Klimas durch nachhaltige land- und forstwirtschaftliche Nutzung am Cyamudongowald (Ruanda)
Cyamudongo ist ein Regenwaldgebiet im Südwesten Ruandas, das als Teil eines Nationalparks geschützt ist. Eine nicht-nachhaltige Landnutzung und ausgeprägte Bodenerosion gefährden jedoch den Wald und seine hohe Biodiversität. Das Projekt unterstützt deshalb die lokale Bevölkerung in den Randzonen des Nationalparks beim Übergang zu einer nachhaltigen Agroforstwirtschaft und Waldrestaurierung. Die Maßnahmen tragen zu ihrer Ernährungssicherung und Energieversorgung bei und vermindern den Nutzungsdruck auf den Wald. In den Randzonen pflanzen durch das Projekt geschulte Bäuerinnen und Bauern 1,5 Millionen Setzlinge. Die so entstehenden Agroforstsysteme und Kleinforste machen eine Holzentnahme aus dem Cyamudongo überflüssig. Ferner soll der Wald so mit dem benachbarten Hauptteil des Nationalparks verbunden werden. Das Vorhaben verankert darüber hinaus Natur- und Ressourcenschutz in der politischen Praxis, gibt Handlungsempfehlungen und bildet Ranger, Mitarbeitende der Naturschutzbehörden und Studierende aus.
- Länder
- Ruanda
- IKI Förderung
- 2.297.722,50 €
- Laufzeit
- 09/2016 bis 12/2022
- Status
- laufend
- Durchführungs -organisation
- Universität Koblenz-Landau
- Politischer Partner
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- Ministry of Environment - Rwanda
- Rwanda Development Board (RDB)
- Rwanda Water and Forestry Authority
- Durchführungspartner
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- Verein zur Förderung nachhaltiger Entwicklung in Ruanda e.V.
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- Seit Projektbeginn wurden in den Dörfern der Projektregion mehr als 13.000 Bäuerinnen und Bauern geschult. Anzahl geschulter Bäuerinnen ist 46,5 %.
- Mit Abschluss der neunten Pflanzsaison im Herbst 2021 sind mehr als 1.57 Mio Baumsetzlinge gepflanzt und 6.385 Hektar landwirtschaftliche Fläche in Agroforstsysteme umgewandelt worden.
- Eine fortführende Unterstützung der ehemaligen Baumschulen in Gitambi und Cyandarama, die nach Projektende von ehemaligen Baumschulmanagern des Projektes betrieben werden, wurde im Februar 2022 begonnen.
- Der Um- und Neubau des Nationalen Saatgutzentrums ist abgeschlossen, und ein Teil der Mitarbeitenden wurde an den neuen zweiten Standort in den Osten des Landes versetzt. Die Ergebnisse der Erfassung der Biodiversität im Arboretum werden online auf www.arboretum.cyamudongo-rwanda.de präsentiert.
- Am 09.12.2021 veranstaltete das Projekt eine Tagung zum Thema “Taking Action in Biodiversity Conservation of Mountain Rainforests” zu Projektergebnissen und Herausforderungen im Bergregenwaldschutz. Es nahmen Vertreter und Vertreterinnen aus dem nationalen und internationalen Umwelt- und Naturschutz teil, darunter RDB, RFA, Rwanda Environment Management Authority (REMA), University of Rwanda, IPRC, IUCN, GIZ und Enabel. Das Event trug zur Vernetzung der Akteure und Akteurinnen mit dem Projekt und untereinander bei.
- Die Doktoranden Aimable Nzanzurwimo und Concode Nsengumuremyi haben im November 2021 in Koblenz ihre Arbeiten erfolgreich verteidigt und führen nun den Titel „Doktor der Naturwissenschaften“.
- Es fanden weitere Schulungen und Workshops für Behördenvertreter und -vertreterinnen, Nationalpark-Guides und Studierende unter Leitung von Prof. Dr. E. Fischer und S. Seidel statt.