04.07.2023

Das Mekong-Delta - zwischen Wachstum und buchstäblichem Niedergang

Eine Straße, die durch einen Uferbruch stark beschädigt ist.

Das Mekong-Delta, einer der klimavulnerabelsten Regionen, sinkt schneller als der Meeresspiegel steigt. Doch woran liegt das und was kann man dagegen tun?

Das vietnamesische Mekong-Delta, Lebensraum von 17 Millionen Menschen und Schatzkiste der Artenvielfalt, liegt durchschnittlich weniger als einen Meter über dem Meeresspiegel und ist vom Meeresspiegelanstieg bedroht. Der relative Meeresspiegelanstieg ist jedoch noch größer als der klimawandelbedingte: Als typisches Schwemmland dehnte das Delta sich aus, solange die Arme des Mekong genug Sedimente mit sich trugen. Durch den Ausbau der Wasserkraft am Oberlauf und den Abbau von Sand und Kies für einen boomenden Bausektor jedoch mangelt es an Sedimenten, das Land sinkt. Uferabbrüche reißen Straßen, Häuser und Felder in den Fluss und verursachen so erhebliche sozio-ökonomische Kosten: Das Delta zwischen Wachstum und buchstäblichem Untergang.

Warum bedroht der Sandabbau das Mekong-Delta, welche Alternativen gibt es und wie kann der Wandel politisch vorangetrieben werden – um diese Fragen ging es im IKI Brown Bag Lunch am 4. Juli 2023.

Nachhaltiges Sand-Management im Mekong-Delta

Der Abbau von Sand führt zu einem Mangel an Sedimenten. Dadurch sinkt das Land ab.

Mit dem IKI-finanzierten Projekt „Treibsand“ arbeitet der World Wide Fund for Nature (WWF) in Vietnam daran, gemeinsam mit Partnern aus Regierung und Bausektor das Sandmanagement im Mekong-Delta nachhaltig zu machen. Ein Sandbudget und ein geomorphologischer Plan sollen Klarheit schaffen, wieviel Sand sich noch nachhaltig abbauen lässt und wo. Mittels Studien und Stakeholder-Engagement soll die Regulierung und Praxis des Sandmanagements verbessert werden. In Runden Tischen werden Bewusstsein und Offenheit im Bausektor für alternative Materialien als Ersatz für Sand gefördert.

Zu den ersten Ergebnissen des Projekts, die auf dem IKI BBL vorgestellt wurden gehören das weltweit erste Sandbudget in der Größenordnung eines großen Deltas zur Unterstützung einer fundierten Vergabe von Abbaulinzenzen. Zudem erarbeitete das Projekt einen internationalen Überblick über die Vorschriften zur Sandgewinnung und nahm eine Bestandsaufnahme von Ersatzbaustoffen vor, die den Flusssand im Bausektor ersetzen könnten. Der vietnamesische Rat für grünes Bauen (Vietnam Green Building Council) beabsichtigt, den reduzierten Sandverbrauch in sein LOTUS-Zertifizierungssystem für grüne Gebäude aufzunehmen.

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