02.02.2022

Feuchtgebiete und Moore weltweit schützen

Flamingos
Feuchtgebiete zählen zu den wichtigsten Ökosystemen der Erde. Foto: Wetlands International

Die Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) fördert bereits 11 Projekte in Höhe von insgesamt 52 Millionen Euro. 2022 kommen vier weitere dazu.

Anlässlich des jährlichen Welttags der Feuchtgebiete ruft das Sekretariat der Internationalen Feuchtgebietskonvention (Ramsar-Konvention) zum Handeln auf (Wetlands action for people and nature). Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) unterstützt weltweit Feuchtgebiete und Moore, um die fortschreitende Klimakrise und den Verlust der Artenvielfalt zu begrenzen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Feuchtgebiete gehören zu den vielseitigsten und zugleich gefährdetsten Ökosystemen der Erde. Seen und Flüsse, Moore und Sümpfe, Korallenriffe und Mangrovenwälder sind nicht nur als Lebensräume für seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten schützenswert. Sie stellen auch für den Menschen lebenswichtige Ökosystemleistungen bereit. Intakte Feuchtgebiete versorgen uns mit Trinkwasser und Nahrung, verbessern die Wasserqualität und schützen uns vor Naturkatastrophen wie Überschwemmungen. Sie können als langfristige Kohlenstoffspeicher einen wichtigen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz leisten. Wir müssen diese fragilen Ökosysteme daher dringend schützen, um gegen die Klimakrise und den weltweiten Biodiversitätsverlust anzugehen.“

MangrovenAuf nationaler Ebene engagiert sich Deutschland für den Erhalt von Feuchtgebieten, indem aktuell bereits 35 Gebiete (insgesamt 869.000 Hektar) im gesamten Bundesgebiet als Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung ausgewiesen wurden. Auch international setzt sich Deutschland für die Erhaltung, die Wiederherstellung, die Vernetzung sowie das nachhaltige Management von Feuchtgebieten ein. So werden im Rahmen der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) aktuell elf Projekte in Höhe von insgesamt 52 Millionen Euro gefördert.

Auch im Jahr 2022 wird das BMUV vier weitere Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 32 Millionen Euro im Rahmen der IKI starten, allen voran mit einem zum 1. Januar angelaufenen regionalen Vorhaben zur Sicherung wichtiger Biodiversitäts-, Kohlenstoff- und Wasserspeicher in den Mooren des Kongobeckens.

Die seit 2017 kartierten Moore der „Cuvette Centrale“ in der Republik Kongo und der Demokratischen Republik Kongo sind mit schätzungsweise 145.000 Quadratkilometern (ca. 30 Gigatonnen Kohlenstoff) der größte zusammenhängende tropische Moorkomplex der Welt. Sie beherbergen eine beeindruckende Artenvielfalt: Hier gibt es die höchste Dichte an westlichen Flachlandgorillas in der Welt, zusätzlich zu anderen Arten wie Bonobos, Schimpansen und Waldelefanten sowie Vogelarten. Hier gibt es verschiedene Schutzgebiete, darunter mehrere Ramsar-Feuchtgebiete wie das „Ngiri-Tumba-Maindombe-Gebiet“ (mit 6,7 Mio. Hektar das zweitgrößte Feuchtgebiet der Welt), das im grenzüberschreitenden Gebiet des Télé-/Tumba-Sees liegt. Das Gebiet enthält die größte kontinentale Süßwassermasse Afrikas und ist damit eines der wichtigsten Feuchtgebiete Afrikas und eine der wichtigsten Süßwassermassen der Welt.

Moor

Um diesen Lebensraum zu erhalten, wird das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gemeinsam mit weiteren Partnern über sechs Jahre lang Aktionspläne für gefährdete Arten entwickeln und in Pilotprojekte erproben. Außerdem soll ein geeigneter Managementplan zur Erhaltung der Wasserressourcen erarbeitet werden, der auch ein Monitoringsystem für die Moore umfasst. Allein für diese Maßnahmen hat die IKI 15 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Videos zum Projekt

Video Thumbnail: Pong Dam Lake, A Wetland of International Importance

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Video Thumbnail Coordinated by the Congopeat project, University of Exeter; University of Kisangani; Marien N’Gouabi University and UNEP-WCMC, the session provided information on the central Congo peatlands from the CongoPeat project, a network of 50 scientists working together to assess the size, carbon stocks and threats to these peatlands. The panellists highlighted some of the threats to this newly discovered ecosystem and presented some possibilities for the continued protection of these peatlands.

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Video Thumbnail Global Peatlands Initiative: Opening of the Peatland Pavilion

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