10.07.2020

„Eine kleine Insel ist wie ein Labor“

Figuren unter Wasser
Die Unterwasserskulpturen des Künstlers Jason deCaires Taylor vor der Küste Grenadas thematisieren die Gefahren des Klimawandels. Foto: AdobeStock/Richard30d

Ein IKI-Projekt unterstützte Grenada bei der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels. Die stellvertretende Projektleiterin Marion Geiss im Gespräch.

Inseln wie Grenada sind besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels Das IKI-Projekt „Grenada - Pilotprogramm für integrative Anpassungsstrategie“ unterstützte Grenada bei der Erhöhung der Widerstandsfähigkeit. Vier Fragen an die stellvertretende Projektleiterin Marion Geiss von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) über die Herausforderungen und Chancen der Arbeit auf einer kleinen Insel.

Die GIZ ist als Durchführungsorganisation führend beim Pilotprogramm für eine integrative Anpassungsstrategie in Grenada beteiligt. Welche Rolle spielen Sie in diesem Prozess?

Marion Geiss: Wir haben schnell festgestellt, dass das technische Know-how auf der Insel vorhanden ist. Woran es fehlt, ist die Koordination der verschiedenen Akteure im Klimaschutz. Dort haben wir angesetzt. Die Regierung hat im Rahmen des Projekts zwanzig Schlüsselakteure benannt, ihre Zuständigkeiten klar definiert und einen regelmäßigen Erfahrungs- und Wissensaustausch in Gang gebracht.

Warum eignet sich Grenada für diese Art von Modellprojekt?

Eine kleine Insel wie Grenada kann wie ein Labor funktionieren. Der Wirkungshorizont ist überschau­bar und Veränderungen, die man anstößt, haben schnell transformativen Charakter. Auch die direkte Kommunikation mit den Akteuren ist leichter.

Inseln wie Grenada gelten als besonders anfällig für die Folgen des Klimawandels. Welche Veränderungen können Sie vor Ort beobachten?

Fast die gesamte wirtschaftliche und touristische Infrastruktur liegt an der Küste und wird durch den Anstieg des Meeresspiegels und die damit einhergehende Erosion bedroht. Es gibt Strände, die bereits verschwunden sind, und das eintretende Salzwasser beeinträchtigt die Landwirtschaft. Die Abholzung von Mangrovenwäldern im Küstenbereich ist ein Problem, weil damit natürliche Schutzvorrichtungen gegen Tropenstürme und Tsunamis verloren gehen. Und Regen- und Trockenzeit sind durch den Klimawandel stärker ausgeprägt, das heißt, sowohl Fluten als auch Dürren werden extremer.Marion Geiss im Porträt

Wie kann ein Projekt wie Integrated Climate Change Adaptation Strategies, Grenada (ICCAS) helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen?

Wir haben mit dem integrativen Ansatz einiges bewegt. Das reicht von der Bewusstseinsbildung über den Klimawandel mit Bildungsmaterialien für Schulen und Erwachsenenbildung, die wir entwickelt haben, über die Verabschiedung einer Nationalen Anpassungsstrategie bis hin zu konkreten Maßnahmen wie die Aufforstung von Mangrovenwäldern oder dem Aufbau einer Anlage zum Speichern von Regenwasser. Mit Hilfe der Anlage können knapp eine Million Liter Wasser gespeichert und in Kommunen auf der Insel geleitet werden. Oft fehlt es für die Umsetzung von Klimaschutzprojekten an der notwendigen Datengrundlage. Hier haben wir uns engagiert, indem wir zum Beispiel ein Monitoringsystem installiert haben, mit dem der Zustand der Küsten und Strände dokumentiert und überwacht werden kann.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

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Foto: Screenshot

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