22.03.2018

Weltwassertag 2018

Bewertung des Biogaspotenzials in der Kläranlage in Ayacucho, Peru; Foto: SEDA Ayacucho
Bewertung des Biogaspotenzials in der Kläranlage in Ayacucho, Peru; Foto: SEDA Ayacucho

Bis zum Jahr 2050 könnten laut UN-Schätzungen mehr als fünf Milliarden Menschen von Wassermangel betroffen sein.

Bereits jetzt lebten 3,6 Milliarden Menschen und damit die Hälfte der Weltbevölkerung in Gebieten, in denen mindestens in einem Monat pro Jahr das Wasser knapp werde, heißt es in dem Weltwasserbericht, den Unesco-Generaldirektorin Audrey Azoulay am 19. März in Brasilia vorstellte.

Wasserknappheit stellt aber nicht nur eines der größten globalen Risiken für Wirtschaft und Gesellschaft dar, sondern auch eine wachsende Herausforderung für unsere Fähigkeit zur Anpassung an den Klimawandel.

Die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) des Bundesumweltministeriums (BMU) fördert daher zahlreiche Projekte, die die Resilienz von besonders gefährdeten Bevölkerungsteilen und Ökosystemen gegenüber den Folgen des Klimawandels erhöhen und die Akteure in den verschiedenen Regionen darin unterstützen, Wasserressourcen effizient zu nutzen.

Die IKI ist zum Beispiel in kleinen Inselentwicklungsstaaten wie Grenada aktiv, die besonders vom Klimawandel betroffen sind. Der Anstieg des Meeresspiegels erhöht die Gefahr von Trinkwassermangel, Stranderosion, Überschwemmungen und Verlust von Küstengebieten. Ein Anstieg des Meeresspiegels um einen halben Meter würde bis zu 83 Prozent der Strände zerstören. Auch ein großer Teil der Infrastruktur, wie Häfen, Kraftwerke, Straßen und viele Wohngebäude, sind gefährdet.

Die Verwundbarkeit ist sehr hoch: 2004 zerstörte Hurrikan Ivan fast 90 Prozent der Wohngebäude sowie Tourismuseinrichtungen und landwirtschaftliche Produktionsflächen.

Der karibische Inselstaat leidet bereits jetzt unter Wasserknappheit und Klimamodelle sagen voraus, dass die normale Wassersituation dort im Jahr 2050 vergleichbar mit der Dürre in den Jahren 2009 und 2010 sein wird.

Erst kürzlich im Februar (27.2.) konnte für die Bevölkerung des Inselstaates und deren Anpassung an die Folgen des Klimawandels ein weiterer Erfolg durch deutsche Förderung errungen werden. Zwei Jahre entwickelte die grenadische Regierung zusammen mit einem vom BMU geförderten Vorhaben das Wasser-Projekt “Climate Resilience in the Water Sector in Grenada” (G-CREWS), das nun die Zusage vom internationalen Klimafond Green Climate Fund (GCF) bekam in Millionenhöhe finanziert zu werden.

Die Förderung durch den GCF zielt darauf ab, klimabedingte Risiken im Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Trinkwasser für die gesamte Bevölkerung Grenadas, einschließlich besonders armer und gefährdeter Gruppen, sowie der beiden größten und am stärksten gefährdeten Wirtschaftssektoren Tourismus und Landwirtschaft zu verringern. Über sechs Jahre wird die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Partnerschaft mit dem Amt für Wasser und Abwasser (NAWASA), der Regierung von Grenada und der Grenada Development Bank das G-CREWS-Projekt umsetzen, das die Widerstandsfähigkeit der drei Säulen des Wassersystems stärken wird: Wasser-Governance, Wasserversorgung und Verbraucher.

Whyme Cox von der NAWASA auf Grenada; Foto: GIZ/ Marion Geiss

Die Bereitstellung und Aufbereitung von Wasser hat aber auch ein großes Potenzial Treibhausgasemissionen zu verringern. Das von der IKI finanzierte Wasser-Projekt „Wasser- und Abwasserunternehmen auf dem Weg zur CO2-Neutralität (WaCCliM)“ unterstützt wichtige politische Entscheidungsträger in Jordanien, Mexiko, Peru und Thailand auf nationaler, kommunaler und Versorgerebene bei der Entwicklung von Minderungsstrategien im Wassersektor.

Das WaCCliM-Projekt zeigt, dass der Wassersektor seinen CO2-Fußabdruck deutlich reduzieren kann. Wasser- und Abwasserunternehmen aus Jordanien, Mexiko, Peru und Thailand zeigen Möglichkeiten für Stadtwerke auf, eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen, indem zum Beispiel Wasserpumpensysteme nachgerüstet werden. Ziel ist Reduzierung der Treibhausgasemissionen bei gleichzeitiger Senkung der Betriebskosten.

Für Stadtwerke sind unbehandelte Abwässer immer noch die größte Herausforderung, um klimaneutrale und klimaresistente Wassersysteme zu erhalten. Weltweit werden 80% des gesamten Abwassers unbehandelt in die Natur abgegeben, und unbehandeltes Abwasser entspricht dem Dreifachen der Treibhausgasemissionen herkömmlicher Abwasserbehandlungen. Ein massiver Ausbau der Abwasserbehandlung in Kombination mit Maßnahmen zur Energieeinsparung und zur Erzeugung erneuerbarer Energien ist entscheidend, um Versorgungsunternehmen auf den Weg zur CO2-Neutralität zu bringen.

Daher sind nachhaltige sanitäre Einrichtungen, die naturbasierte Lösungen integrieren Schlüsselfaktoren für die Wiederherstellung und den Schutz unserer natürlichen Ökosysteme und die Bekämpfung des Klimawandels.

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