13.05.2025

Frauen und Gemeinschaften sind Vorreiterinnen beim natürlichem Klimaschutz

Kenia: Frau auf einem Feld
Engagement für die Entarara Community Forest Association, Kenia: Sharon Kilasho verwaltet dort auch die Finanzen.

Wer ist am besten in der Lage, die Wiederherstellung der Wälder und Landschaften Afrikas zu leiten - und welche Unterstützung ist die beste?

Die Alliance for Restoration of Forest Ecosystems in Africa (AREECA) geht dieser Frage nach, indem sie traditionelles Wissen und partizipative Ansätze integriert. Das heißt: Das Programm stellt und Frauen und Gemeindeverbände in den Mittelpunkt der Bewirtschaftung von Wäldern und natürlichen Ressourcen.

AREECA setzt die Prinzipien des natürlichen Klimaschutzes in die Praxis um, indem Ökosysteme wiederhergestellt und bewirtschaftet werden, um die biologische Vielfalt zu erhöhen, Kohlenstoffsenken zu schützen und die Widerstandsfähigkeit der Gemeinschaften zu stärken. Auf diese Weise reduziert die Initiative nicht nur die Emissionen aus degradierten Flächen, sondern stärkt auch die Anpassungsfähigkeit von Natur und Mensch an den Klimawandel.

Gemeinschaftliche Wiederherstellung von Ökosystemen, verwurzelt in der Tradition

Das Programm wird von der Erkenntnis geleitet, dass die Wiederherstellung auf lokaler Ebene verankert sein muss. Es stützte seine Arbeit auf lokales Wissen, traditionelle Strukturen und integrative Entscheidungsfindung, um Ökosysteme und Lebensgrundlagen wiederherzustellen.

In gemeindebasierten Netzwerken für natürliche Ressourcen werden überliefertes Wissen und vorgeschriebene Regelungen kombiniert, um die Land- und Wasserbewirtschaftung in Kajiado County, Kenia, zu koordinieren. Ähnliche Modelle verfolgen lokale Waldausschüsse in Malawi und „Umuganda“ (kommunale Arbeitstage) in Ruanda, die die kollektive Aufforstung, Agroforstwirtschaft und den Erosionsschutz unterstützen.

In Kamerun sind heilige Wälder, die von lokalen Räten verwaltet und durch Bräuche und Tabus geschützt werden, Schutzgebiete für die biologische Vielfalt und das spirituelle Erbe. Während der Zugang zu diesen Wäldern in der Vergangenheit von Männern dominiert wurde, beginnen sich nun partizipative Räume zu öffnen, die es Frauen ermöglichen, sich an der Nutzung der Ressourcen zu beteiligen und sich für deren Schutz einzusetzen. AREECA dient als Plattform, um diese Beteiligung zu fördern und den Schutz und die bessere Bewirtschaftung dieser heiligen Wälder zu koordinieren.

In der gesamten Region werden diese von der Gemeinschaft geführten Systeme, die oft traditionelle Werte mit modernem Wissen über die Wiederherstellung verbinden, von Nutzervereinigungen, Dorfältesten und zunehmend auch von Frauen und Jugendlichen verwaltet. Ihre Bemühungen sorgen nicht nur für ökologisch sinnvolle Ergebnisse, sondern auch für dauerhafte Übernahme von Verantwortung und Rechenschaft.

Frauen als treibende Kraft für Klimaresilienz

Menschen auf einer Waldfläche, die aufgeforstet wird.
Kontrolle von Wiederherstellungsmaßnahmen.

Frauen sind oft die ersten, die mit den Auswirkungen der Umweltzerstörung konfrontiert werden und die ersten, die handeln. Ihre Führungsrolle stellt sicher, dass die Wiederaufforstung den alltäglichen Bedarf an Brennholz, Wasser und Nahrungsmitteln deckt, während sie gleichzeitig die Rolle der lokalen Verwaltung neu definieren und den sozialen Zusammenhalt stärken.

Überall in Kenia haben sich Frauen als treibende Kräfte bei der Waldbewirtschaftung und der Wiederherstellung von Land erwiesen. In gemeinschaftlich verwalteten Schutzgebieten wie dem Entarara-Wald koordinieren sie Baumpflanzungen und organisieren Aufklärungskampagnen über die nachhaltige Nutzung der Ressourcen. Viele von ihnen haben Führungspositionen in den Gruppen übernommen, die die natürlichen Ressourcen nutzen. So stellen sie sicher, dass die Stimmen und Prioritäten der Frauen die Landnutzungsplanung und die Ergebnisse der Wiederherstellung mitgestalten.

Mitbestimmung durch die Übernahme von Leitungspositionen

Eine weitere wichtige Plattform sind die sogenannten Farmer Field Schools, insbesondere in Malawi, wo Frauen mit gutem Beispiel vorangehen. Sie führen Techniken der nachhaltigen Landwirtschaft ein, leiten Peer-Learning-Angebote an und organisieren die Wiederherstellung von Landschaften. Ihr Einfluss in diesen Schulen hat dazu beigetragen, dass die Wiederherstellungsmaßnahmen auf die lokalen Gegebenheiten zugeschnitten sind und dass die Stimmen der Frauen die landwirtschaftliche Planung und die Entscheidungen zur Landnutzung beeinflussen.

In Ruanda sind von Frauen geführte Kooperativen zu einem zentralen Bestandteil der lokalen Wiederherstellungswirtschaft geworden: Sie produzieren Setzlinge, verwalten Baumschulen und bieten Landwirten Dienstleistungen im Bereich Agroforstwirtschaft und Bodenmanagement an. Diese Unternehmen schaffen Arbeitsplätze, sichern den Lebensunterhalt und verankern die Führungsrolle der Frauen in jeder Phase der Wiederherstellung. Ihr kontinuierliches Engagement bei der Überwachung und Pflege der wiederhergestellten Flächen trägt dazu bei, den langfristigen Erfolg zu sichern.

Zusammengenommen unterstreichen diese Bemühungen die transformative Kraft der Beteiligung von Frauen an Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes. Durch die Kombination von Umweltverantwortung mit Unternehmertum, Wissensaustausch und Governance tragen Frauen dazu bei, integrativere, widerstandsfähigere und nachhaltigere Landschaften zu gestalten.

Also: Wer ist am besten geeignet, die Wiederherstellung der Wälder und Landschaften Afrikas zu leiten?

Durch heilige Wälder, Farmers Field Schools, von Frauen geführte Unternehmen und partizipative Entscheidungsfindung zeigt das Programm AREECA, dass diejenigen, die dem Land am nächsten stehen, am besten in der Lage sind, es wiederherzustellen.

Wenn den Gemeinschaften Vertrauen entgegengebracht wird, wenn Frauen die Führung übernehmen und wenn traditionelle Systeme respektiert und wiederbelebt werden, wird die Wiederherstellung mehr als eine ökologische Anstrengung: Sie wird zu einem Weg hin zu aktivem Handeln, Widerstandsfähigkeit und gemeinsamer Verantwortung.

Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes wachsen dann praktisch von selbst heran!

Über das AREECA-Programm

Das regionale Programm arbeitet in verschiedenen Landschaften in Kamerun, Kenia, Malawi und Ruanda und wird von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt.

Es wird gemeinsam von der GIZ, der IUCN, dem WWF, der FAO, dem WRI, der Weltbank und der AUDA-NEPAD in enger Zusammenarbeit mit nationalen und lokalen Partnern durchgeführt, um die Wiederherstellung von Waldlandschaften (Forest Landscape Restoration - FLR) zu verbessern und ihre klimatischen, biologischen und sozioökonomischen Vorteile zu nutzen.

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Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.

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Video-Thumb: Mehrere Frauen bücken sich beim Pflanzen junger Setzlinge in einem bewaldeten Gebiet.

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Eine Gruppe von Menschen arbeitet in einer schattigen Baumschule zusammen und verpackt junge grüne Setzlinge in Pappkartons, die von Reihen von Pflanzen unter einer Holzkonstruktion umgeben sind.

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