03.03.2022

Fünfzig Millionen Euro Startkapital für neue Initiative zur Pandemieprävention

Antilope
Foto: Miguel Schmitter

BMUV kündigt gemeinsam mit Partnern den Start der Initiative „Biodiversity for Health“ zur Pandemieprävention in Form eines Multi-Partner-Treuhandfonds an.

Die Gesundheit der Umwelt und der Tiere sind wesentliche Einflussfaktoren für die menschliche Gesundheit. Oder anders gesagt: Geht es den Tieren und den Ökosystemen, in denen sie leben gut, geht es auch uns Menschen gut. Ein Gedanke, der auch dem „One Health“-Ansatz zugrunde liegt und dessen effektive und integrierte Umsetzung dazu beitragen kann, um Zoonosen und künftige Pandemien zu vermeiden.

Deshalb hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) am Welttag des Artenschutzesgemeinsam mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und dem Sekretariat des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) den Start der Initiative „Biodiversity for Health“ zur Pandemieprävention in Form eines Multi-Partner-Treuhandfonds angekündigt.

Der Fonds erhält von der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) ein Startkapital von 50 Millionen Euro. Er bringt führende UN-Organisationen, zwischenstaatliche Organisationen und Nichtregierungsorganisationen aus den Bereichen Umwelt und Gesundheit zusammen. Es beteiligen sich das CBD-Sekretariat, das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), die Weltnaturschutzunion (IUCN) und die Organisation EcoHealth Alliance. Der Fond wird vom UN Multi-Partner Trust Fund Office verwaltet werden.

„Die weltweite Pandemie hat gezeigt, wie stark Natur und menschliches Wohlergehen miteinander verknüpft sind. Wir brauchen einen echten „One Health“-Ansatz, um die dreifache globale Krise aus Klimawandel, Biodiversitätsverlust sowie Umweltverschmutzung und Abfallproblematik zu bewältigen. Nur so können wir die Gesundheit und das Wohlergehen heutiger und zukünftiger Generationen sicherstellen”, sagt Inger Andersen, Untergeneralsekretärin der Vereinten Nationen und Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms UNEP

Logo Multi-Partner-Treuhandfonds für Biodiversity for Health"-Initiative

Der neue Fonds wird Länder durch weitere Nachweise für den Zusammenhang zwischen biologischer Vielfalt, Klima und Gesundheit dabei helfen, ihre Politik ganzheitlicher auszurichten, und Entscheidungsträger und relevante Akteure darin unterstützen, Maßnahmen zur Vermeidung künftiger Pandemien zu ergreifen. Auf der Grundlage eines erweiterten „One Health“-Ansatzes will der Fonds bessere politische Maßnahmen und eine sektorübergreifende Zusammenarbeit erreichen.

„Die Initiative wird sich vor allem auf die Umsetzung konzentrieren. Es geht um die Umsetzung von präventiven Maßnahmen auf der Grundlage des „One Health“-Ansatzes auf lokaler, nationaler und regionaler Ebene. Zusammenarbeit ist geboten, um weltweit das volle Potential der Biodiversität als Beitrag zur Gesundheit zu entwickeln”, sagt Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Der Fonds wird eine beschleunigte Umsetzung des Globalen Aktionsplans für Biodiversität und Gesundheit unterstützen. Dieser wird zurzeit im Rahmen der CBD erarbeitet.

Elizabeth Maruma Mrema, Exekutivsekretärin des Übereinkommens über die biologische Vielfalt: „Der globale Rahmen für biologische Vielfalt für die Zeit nach 2020 ist unser Rezept, um die Natur wieder auf einen Pfad der Erholung zu bringen. Der Multi-Partner-Treuhandfonds wird die Umsetzung des Globalen Aktionsplans für Biodiversität und Gesundheit beschleunigen, dessen Entwurf bei der COP15 der CBD zur Diskussion steht. Genau diese Art von Partnerschaft brauchen wir, um die Vision 2050 für die biologische Vielfalt umzusetzen und neben der Gesundheit des Planeten die menschliche Gesundheit voranzubringen.”

Der Fonds ruft weitere Länder und Geber dazu auf, sich der Initiative anzuschließen und Maßnahmen zu ergreifen, um die nächste Pandemie durch Investitionen in den Naturschutz zu verhindern.

Potentielle Unterstützer kontaktieren bitte unep-onehealth(at)un.org

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