Integrierte Umsetzung der SDGs in Asien und der Pazifikregion

Mit regionalen Workshops unterstützt die IKI die Verbreitung der Empfehlungen des Weltnachhaltigkeitsberichts in Partnerländern.
Das global aktive IKI-Projekt „Unterstützung von SDG-Review- und Implementierungs-Prozessen“ realisierte in enger Zusammenarbeit mit dem Vereinten Nationen (UN) Department of Economics and Social Affairs einen regionalen Verbreitungsworkshop für die Region Asien und Pazifik zum zweiten Weltnachhaltigkeitsbericht (Global Sustainable Development Report – GSDR). Der Workshop fand vom 22. bis 24. Oktober 2024 in Neu-Delhi, Indien, statt. Ziel des Workshops war es, die Kernbotschaften des Berichts in der Region zu verbreiten und Expert*innen verschiedener Stakeholdergruppen die Anwendungsmöglichkeiten des Berichts in Ihrem lokalen Kontext näherzubringen.
Status Quo
Auch nach ihrer Halbzeit ist die Weltgemeinschaft noch weit davon entfernt, die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) zu erreichen. Umso wichtiger ist es, die Umsetzung der SDGs auf lokaler Ebene zu beschleunigen und tiefgreifende Transformationen anzustoßen. Zu diesem Ergebnis kommt auch der zweite Weltnachhaltigkeitsbericht, der im September 2023 im Rahmen des UN-Nachhaltigkeitsgipfels in New York veröffentlicht wurde. Insbesondere mit Blick auf die freiwilligen Staatenberichte zum SDG-Fortschritt (Voluntary National Reviews – VNRs) sind transformative, vorausschauende Ansätze wichtiger denn je.
Eindrücke aus dem Workshop

Im Rahmen des Workshops betonten hochrangige Vertreter*innen aus Indien, Malaysia, Indonesien, Sri Lanka, Fidschi und Deutschland sowie Vertreter*innen von UN-Organisationen und der UN-Major-Group für Kinder und Jugend (MGCY), u. a. die Bedeutung von Wissenschaft, Jugendbeteiligung, internationaler Zusammenarbeit und integrierten Ansätzen für die beschleunigte Umsetzung der SDGs. Die wissenschaftlichen Autor*innen des GSDR 2023 betonten die Relevanz transformativer Entwicklungspfade und empfahlen den gezielten Einsatz von fünf strategischen Hebeln zur beschleunigten Umsetzung regionaler Transformationen: Governance, Wirtschaft, kollektives Handeln, Wissenschaft und Kompetenzaufbau.

In den folgenden Workshoptagen ging es in Plenarbeiträgen und Kleingruppen, in denen auch Peer-Learning gefördert wurde, darum, wie die Erkenntnisse des GSDR durch die Teilnehmenden in ihrem jeweiligen Kontext gewinnbringend angewandt werden können. Besonders betont wurde die Bedarfe für Kompetenzaufbau, strategische Vorausschau, die Relevanz der Erstellung integrierter nationaler Aktionspläne sowie die Relevanz der wissenschaftlich fundierten GSDR-Rahmenwerke zur SDG-Umsetzung und Berichterstattung. Dadurch wurden zahlreiche fachliche und technische Anknüpfungspunkte identifiziert, um die Umsetzung der Agenda 2030 im jeweiligen Länder- und Regionalkontext zu beschleunigen. Am letzten Workshoptag fand eine Exkursion zum Alag Karo Abfallwirtschaftprojekt in Neu-Delhi statt. Es nahmen 77 Vertreter*innen aus über 20 Ländern und verschiedenen Stakeholdergruppen wie Politik, Wissenschaft, Privatsektor und Zivilgesellschaft teil.
Aktuelle Relevanz auch für die deutsche Politik
Die deutsche Regierung war durch Vertreter*innen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) beim Workshop vertreten und hatte Gelegenheit, sich mit Partnern aus der Region Asien und Pazifik zu Ansätzen der integrierten und lokalisierten SDG-Umsetzung auszutauschen. Der GSDR dient auch der deutschen Bundesregierung als wichtiges Referenzdokument, denn Deutschland plant im kommenden Jahr einen VNR beim hochrangigen politischen Forum in New York zu präsentieren. Zudem basiert die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie auf den Empfehlungen des ersten GSDR von 2019 und berücksichtigt auch in ihrer Aktualisierung die Empfehlungen des Berichts von 2023.
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