13.11.2025

Just Transition Compass: Ein Rahmen für Handeln und Koordination

Eine Frau hält eine Präsentation.
Dr. Vera Rodenhoff, stellvertretende Abteilungsleiterin im Bundesumweltministerium, bei der Präsentation des Just Transition Compass auf der COP30

Der Just Transition (JT) Compass hilft, faire Strategien für den Klimawandel zu entwickeln, indem er die aktuelle JT-Landschaft abbildet und Umsetzungswege aufzeigt.

Wie können hochrangige Klimaverpflichtungen in gerechtigkeitsorientierte, skalierbare Umsetzungsstrategien übersetzt werden? Der Just Transition Compass, der auf der Weltklimakonferenz in Belém vorgestellt wurde, gibt Antworten auf diese Frage. Die Publikation unterstützt internationale Akteure dabei, Politik, Finanzierung und Praxis in Einklang zu bringen und beschleunigt so die Übertragung der Prinzipien von Just Transition (gerechter Wandel) in die praktische Umsetzung.

Der Compass fasst die Erkenntnisse aus einer umfassenden Beteiligung von Anspruchsgruppen zusammen, die 2025 mit politischen Entscheidungsträgern, UNFCCC-Verhandlern, Gemeindevertretern und der Zivilgesellschaft durchgeführt wurde. Er beantwortet zentrale Fragen der Stakeholder und bietet konkrete Handlungsansätze, um die Umsetzung von Just Transition national wie international zu fördern.

Der Just Transition Compass ist eine Reaktion auf das Fehlen einer kohärenten Vision darüber, wie internationale Akteure die Umsetzung eines gerechten Wandels unterstützen können. Er greift die Prioritäten, Bedürfnisse und Fragen der Stakeholder auf und bietet zugleich Erkenntnisse, die für die Umsetzung in der Praxis helfen.

Das Konzept Just Transition

Während die Welt zunehmend auf die sich verschärfende Klimakrise reagiert, stellt sich nicht mehr die Frage, ob wir zu klimafreundlicheren Wirtschaften übergehen, sondern wie wir das gerecht gestalten. Der Wandel hin zu einer kohlenstoffarmen Entwicklung bringt enorme soziale und wirtschaftliche Herausforderungen – aber auch Chancen – mit sich. Um sicherzustellen, dass niemand zurückgelassen wird, braucht es eine Just Transition, einen gerechten Wanddel.

Das Konzept ist zu einem Grundpfeiler der globalen Klimapolitik geworden und betont, dass der Weg in eine nachhaltige Zukunft auch gerecht sein muss. Während Volkswirtschaften fossile Energieträger abbauen und Industrien sich anpassen, ist eine faire Verteilung von Vorteilen und Lasten entscheidend. Ohne gezielte Aufmerksamkeit für Gerechtigkeit drohen Übergangsphasen bestehende Ungleichheiten zu verschärfen.

Seit seiner Aufnahme in die Präambel des Pariser Abkommens (2015) und durch Initiativen wie das Just Transition Work Programme (JTWP) im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC) hat sich die Idee der Just Transition von einem abstrakten Prinzip zu einem leitenden Rahmen für Klimaschutzmaßnahmen entwickelt.

Doch die Umsetzung dieser Verpflichtungen in die Praxis bleibt komplex. Viele Diskussionen bleiben auf hochrangige Verhandlungen beschränkt, oft ohne Bezug zu nationalen Gegebenheiten und lokalen Prioritäten. Eine wirksame Umsetzung erfordert mehr als politische Zusagen: Sie braucht ein gemeinsames Verständnis, praktische Orientierungshilfen und koordinierte Maßnahmen über verschiedene Kontexte hinweg.

Die Entwicklung des Just Transition Compass

Um diese Lücke bei der Unterstützung der Umsetzung zu schließen, führte das Projekt „Just Transitions in Motion“ eine Reihe globaler Workshops durch. Zwischen Mai und September 2025 kamen über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Panama, Bonn, Addis Abeba und Brasília zusammen. Diese Veranstaltungen dienten als inklusive Räume, in denen politische Entscheidungsträger, Basisbewegungen und Fachleute Erfahrungen austauschten, einen internationalen und sektorübergreifenden Konsens über gemeinsame Elemente einer Just Transition entwickelten, zentrale Umsetzungshindernisse identifizierten und ableiteten, wie internationale Akteure die Umsetzung von Just Transition – sowohl national als auch im globalen Kontext – unterstützen können.

Die Organisationen hinter dem Compass

Der Just Transition Compass präsentiert die Ergebnisse des Projekts „Just Transitions in Motion“ – einer Partnerschaft zwischen Climate Strategies und LACLIMA, in Zusammenarbeit mit der COP30-Präsidentschaft und dem brasilianischen Umwelt- und Klimaministerium (MMA).

Das Projekt wird durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) finanziert und von der GIZ im Rahmen des Climate Diplomacy Action Programme (CDAP) im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) umgesetzt.

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Kontakt

IKI Office
Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH
Stresemannstraße 69-71

10963 Berlin

iki-office@z-u-g.org

Videos zum Projekt

Thumb des Videos mit dem Titel "Kompass - Praktisches und inklusives Tool""

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