Schutz von bestäubenden Insekten in Lateinamerika und der Karibik

Die Bestäubung durch Insekten ist für die Nahrungsmittelproduktion und den Erhalt der terrestrischen Biodiversität von entscheidender Bedeutung. Daher soll das Projekt „Regionale Maßnahmen zum besseren Schutz von bestäubenden Insekten und Bestäubungsleistungen in Lateinamerika und der Karibik“ (PoliLAC) der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) zum Schutz von bestäubenden Insekten und deren Bestäubungsleistungen dienen.
Bestäubende Insekten erbringen eine lebenswichtige Leistung für natürliche Ökosysteme und sind für die landwirtschaftliche Produktion unerlässlich. Etwa 80 Prozent der Nutz- und Wildpflanzen sind von der Bestäubung durch Tiere abhängig. Der Bestand an Bestäubern geht jedoch immer weiter zurück, was vor allem auf den Verlust von Lebensräumen, die intensive Landwirtschaft, den Einsatz von Pestiziden und die hohen Mengen an ausgebrachten Düngemitteln zurückzuführen ist. Es besteht eine dringende Notwendigkeit, die Anzahl und Vielfalt der Bestäuberarten zu erhöhen, um unser Nahrungsmittelsystem widerstandsfähiger und produktiver zu machen.
Im Rahmen dieser Arbeit konzentriert sich das PoliLAC-Projekt auf den Schutz natürlicher Ökosysteme und die Anpassung landwirtschaftlicher Systeme. Ziel ist es, die von Bestäubern erbrachten Ökosystemleistungen zu schützen und gleichzeitig die Anfälligkeit lokaler Gemeinschaften gegenüber den Auswirkungen des Rückgangs von Bestäubern zu verringern.
Das PoliLAC-Projekt auf der CBD COP 16

Auf der letztjährigen Biodiversitätskonferenz der Vereinten Nationen (UN) in Cali, Kolumbien, berichtete ein Vertreter des Projekts im Dialograum „Biodiversität und Bestäuber in Lateinamerika“ über den aktuellen Stand des Projekts. Dabei wurden die Fortschritte und Herausforderungen in der Region analysiert, und insbesondere der Aufbau von Arbeitsnetzwerken hervorgehoben, die zu einem erweiterten Wissen über Bestäuber beigetragen haben.
Eine weitere wichtige Veranstaltung fand im peruanischen Pavillon statt. Anlässlich dieser Veranstaltung ging Raquel Soto Torres, die peruanische Vizeministerin für strategische Entwicklung natürlicher Ressourcen darauf ein, dass „die Bestäubung von grundlegender Bedeutung für die Reproduktion einer großen Vielfalt an Pflanzen ist, darunter viele Obst- und Gemüsesorten sowie Nutzpflanzen, die Teil unserer Ernährung sind“.
Wissensaustausch fördern

Um den Wissensaustausch über bestäuberfreundliche Verfahren zu fördern und mögliche Lösungsansätze und innovative Instrumente für den Erhalt von Bestäubern zu identifizieren, veranstalteten die Projektverantwortlichen im März dieses Jahres einen Workshop. Bei diesem Workshop kamen Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und Partnerinnen und Partner aus Brasilien, Costa Rica, Mexiko, Paraguay und Peru zusammen. Ziel war es, eine gemeinsame Vision zur Umsetzung von bestäuberfreundlichen Verfahren und deren Überwachung zu entwickeln, um bestäubende Insekten und deren Ökosystemleistungen zu schützen.
Die Veranstaltung beinhaltete eine Exkursion zur Nicoya-Halbinsel in Guanacaste, der ausgewählten Landschaft in Costa Rica, in der das Projekt durchgeführt werden soll. Während dieser Exkursion besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Schutzgebiete für Wildtiere, biologische Korridore und produktive Landschaften, die mit dem Schutz bestäubender Insekten verbunden sind.
Dies war der zweite regionale Workshop im Rahmen des Projekts. Mit Initiativen wie dieser fördern Lateinamerika und die Karibik weiterhin Maßnahmen zum Schutz von Bestäubern, die unerlässlich sind für eine bessere Produktion, eine bessere Umwelt, bessere Lebensmittel und ein besseres Leben, bei dem niemand zurückgelassen wird.
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