Senegal: Zweites französischsprachiges Forum zum NAP-Prozess
Im Senegal hat das zweite französischsprachige Forum zu Nationaler Anpassungsplanung (NAP) stattgefunden. Expertinnen und Experten aus neun Ländern tauschten sich dabei zu aktuellen Themen des NAP-Prozesses aus.
Nach dem Erfolg des ersten Frankophonen Forums zum Nationalen Anpassungsplan (NAP)-Prozess im August 2018 in Benin fand vom 30. Juli bis 02. August die zweite Auflage des Forums in Dakar im Senegal statt. Das Forum bietet Expertinnen und Experten aus frankophonen Ländern Afrikas die Möglichkeit zum Austausch zu aktuellen Themen des NAP-Prozesses und schließt dadurch die Lücke zwischen dem hohen Bedarf an Informationen und Austausch zu Anpassungsplanung in frankophonen Ländern Afrikas und den bisher hauptsächlich englischsprachigen Veranstaltungsformaten zu dem Thema. Das Zweite Frankophone Forum wurde vom senegalesischen Umweltministerium (MEDD) und dem IKI-Projekt „Wissenschaftsbasierte Unterstützung nationaler Anpassungsplan (NAP)-Prozesse in frankophonen LDC in Subsahara-Afrika“ organisiert, unterstützt durch das NAP Global Network.
Die am wenigsten entwickelten Länder (LDCs) des frankophonen Afrikas gehören zu den Ländern, die bereits heute stark von den Folgen des Klimawandels betroffen sind. In immer kürzeren Abständen sind sie von extremen Wetterereignissen betroffen, wie beispielsweise Dürren, Hitzewellen, Stürmen und Überschwemmungen. Hinzu kommt, dass diese Länder nur sehr geringe Kapazitäten besitzen, sich an die verändernden Umstände anzupassen. Die finanziellen Ressourcen, die den Ländern für die Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung stehen, sind oftmals nicht ausreichend. Des Weiteren sind wichtige, insbesondere wissenschaftliche Informationen zur effektiven Anpassungsplanung meist nicht vorhanden oder stehen nur in englischer Sprache zur Verfügung. Internationale Austauschformate zwischen Expertinnen und Experten und politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern werden zumeist auf Englisch durchgeführt. Aufgrund der häufig nur geringen Englischkenntnisse ist die Teilnahme von Expertinnen und Experten sowie Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus den frankophonen Ländern Subsahara-Afrikas bei diesen Veranstaltungen gering. Eine aktive Partizipation von Teilnehmenden aus frankophonen Ländern wäre jedoch wichtig, um von den positiven Beispielen aber auch den Herausforderungen anderer Länder zu profitieren.
Das viertägige Forum wurde durch Vertreterinnen und Vertreter des senegalesischen Umweltministeriums, des Privatsektors und lokaler Behörden sowie des deutschen Botschafters eröffnet. Anschließend tauschten sich die Teilnehmenden aus neun Ländern unter anderem zur Integration des Privatsektors und von Genderaspekten in die nationalen Anpassungsplanungsprozesse sowie dem direkten Zugang der Länder zu internationaler Klimafinanzierung aus und präsentierten Beispiele aus ihren Ländern.
Bei der Planung von Anpassungsprozessen ist von entscheidender Bedeutung, den Privatsektor als einen wichtigen Motor der nationalen Entwicklung mit einzubeziehen. Dabei ist es nicht nur wichtig, dass der Privatsektor eigene Anpassungsstrategien entwickelt, sondern er muss auch eine wichtige Rolle bei nationalen Anpassungsmaßnahmen spielen. Bei der Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen müssen überdies insbesondere die vulnerablen Teile der Gesellschaft beteiligt werden. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Einbezug von Genderperspektiven bereits in der Planung von Anpassungsstrategien. Diese Punkte spielen auch eine zentrale Rolle beim direkten Zugang der Länder zu internationaler Klimafinanzierung, wie etwa dem Adaptation Fund und dem Green Climate Fund, zur Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen.
Gestärkt wurde der Austausch dadurch, dass neben Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Ministerien, nationaler Fonds, des Privatsektors sowie Focal Points für Anpassung und Gender aus sieben Subsahara-afrikanischen LDCs (Benin, Burkina Faso, Demokratische Republik Kongo, Guinea, Madagaskar, Mali und Senegal) auch Delegationen aus Haiti und Marokko teilnahmen und dadurch auch Erfahrungen aus anderen Regionen einbezogen werden konnten.
Zum Abschluss des Forums besuchten die Teilnehmenden ein Projekt zum Schutz vor Erosion an der Küste Senegals in der Region Saly. Der Privatsektor spielt bei den Maßnahmen eine wichtige Rolle, da es sich um einen Küstenstreifen handelt, der besonders touristisch genutzt wird und Hotels und Märkte bis nah an das Wasser reichen. Die Teilnehmenden konnten sich dabei mit Vertreterinnen und Vertretern der Planungsbehörden, beteiligten Firmen und der lokalen Bevölkerung zu den Chancen und Risiken solcher Anpassungsmaßnahmen austauschen.
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