17.06.2025

Wie die Mitigation Action Facility die Umsetzung der NDCs vorantreibt

Die Mitigation Action Facility unterstützt weltweit Projekte, die NDCs in konkrete Emissionsminderungen und transformativen Wandel übersetzen. Damit ermöglicht sie Ländern, ihre Klimaschutzziele zu erreichen und den Übergang zu einer CO₂-neutralen Entwicklung zu gestalten.

Mit Blick auf die Vorlage der überarbeiteten Nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) für 2035 ist die zentrale Herausforderung klar: Ambitionierte Klimaziele müssen in skalierbare, konkrete Maßnahmen umgesetzt werden. Genau hier setzt die Mitigation Action Facility an. Entsprechend ihrer Theory of Change zeigt sie, dass Klimafinanzierung gezielt zur Umsetzung von NDCs beitragen kann – durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen und den Aufbau der Grundlagen für eine langfristige, CO₂-neutrale Entwicklung.

Über verschiedene Sektoren und Kontinente hinweg liefern die durch die Mitigation Action Facility geförderten Projekte nicht nur messbare Minderungswirkungen, sondern stärken auch politische, finanzielle und institutionelle Rahmenbedingungen für die Umsetzung aktueller und zukünftiger NDCs. Einige Beispiele aus dem Projektportfolio:

Haushaltskühlgeräte in Kolumbien

Kolumbiens aktualisiertes NDC verweist explizit auf dieses Projekt. Es senkte bislang die Emissionen um 844.683 Tonnen CO₂eq, förderte die Umstellung auf Kältemittel mit geringem Treibhauspotenzial und beeinflusste politische Maßnahmen wie die Resolution 40427. Zudem unterstützte das Projekt die vollständige Einhaltung der aktualisierten nationalen Energieeffizienznorm (RETIQ) durch alle nationalen Kühlschrankhersteller.

Zum Colombian Refrigeration Project (Englisch)

Ein älterer Mann mit grauem Haar steht in einer Werkstatt für Haushaltsgeräte. Er trägt ein hellgrünes Poloshirt und hat ein Ansteckmikrofon am Kragen. Im Hintergrund sind ein geöffneter Kühlschrank mit sichtbarem Kühlgitter, ein gelber Gaszylinder, Druckmanometer mit Schläuchen sowie weitere Küchengeräte wie ein Herd und eine Mikrowelle zu sehen. Die Wände sind hell, mit grünen und weißen Streifen, und ein gelbes Schild zeigt einen Schriftzug in Spanisch.
Wir setzen neue Technologien ein, um die Leistung der Geräte und die Arbeit der Techniker zu verbessern. Durch die Kombination aus guten Kühlprozessen und neuen Technologien verbessern wir die Effizienz und verringern Treibhausgasemissionen.
Fernando del Castillo, Berater und Ausbilder für Kühltechniker in Kolumbien

E-Mobilität für Zwei- und Dreiräder in Kenia

Das Projekt leistet einen Beitrag zur Reduzierung der verkehrsbedingten Emissionen in Kenia – einem Schlüsselbereich der nationalen Klimaziele. Da 72 Prozent der Bevölkerung in ländlichen Gebieten leben, besteht ein hoher Bedarf an kleinen Fahrzeugen (Zwei- und Dreiräder). Diese verursachen etwa 13 Prozent der nationalen Emissionen – ihre Dekarbonisierung ist also entscheidend für das Erreichen der NDC-Ziele. Das Projekt will 65.000 elektrische Kleinfahrzeuge durch Fördermittel in Höhe von 7,5 Mio. Euro bereitstellen. Geplant ist zudem der Aufbau von Kapazitäten zur Produktion von 100.000 E-Kleinfahrzeugen und zur Schaffung von 3.500 grünen Arbeitsplätzen.

Zum Kenya – Small Vehicles E-Mobility Project (Englisch)

VISON – Vietnams Weg zu nachhaltiger Industrie

Dreigeteiltes Bild: Links eine Vogelperspektive auf ein Fabrikgebäude mit einer großen Solaranlage auf dem Dach, umgeben von Bäumen und einem Wasserbecken. In der Mitte arbeiten mehrere Näherinnen mit Mundschutz in einer Textilfabrik, Stoffe liegen gestapelt auf Tischen und in Körben. Rechts eine moderne industrielle Anlage aus Edelstahlrohren, Ventilen und Maschinen zur Energie- oder Wärmegewinnung.

In Vietnam entfallen rund 50 Prozent der Emissionen auf den industriellen Energieverbrauch. Das vietnamesische NDC fordert daher explizit eine Verbesserung der Energieeffizienz in der Industrie. Das Projekt fördert entsprechende Maßnahmen in rund 300 Industrieanlagen. Die dort eingesetzten Technologien könnten direkt und indirekt bis zu 3,4 Mio. tCO₂e einsparen.

Dekarbonisierung der Stromerzeugung auf philippinischen Inseln

Auf den Philippinen sind viele abgelegene Inseln nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen und auf Dieselgeneratoren angewiesen. Die Mitigation Action Facility unterstützt hier die Einführung hybrider Energiesysteme mit erneuerbaren Quellen wie Gezeitenkraft und Solarenergie – vor allem durch Mobilisierung privater Investitionen. Das Projekt trägt direkt zum NDC-Ziel der Philippinen bei, die Emissionen bis 2030 um 75 Prozent zu senken, indem es die Energiewende in besonders verletzlichen Regionen beschleunigt.

Zum Philippines – Tidal Stream Project (Englisch)

Dekarbonisierung der indischen Stahlproduktion

Ein Handwerker in Arbeitskleidung schleift mit einem Winkelschleifer ein Stück Metallprofil. Funken fliegen in alle Richtungen, während der Mann das Werkzeug mit beiden Händen hält. Seine Hände sind schmutzig, der Boden ist rau und industriell. Im Hintergrund liegen weitere Metallteile.

Dieses kommende Projekt trägt direkt zum NDC-Ziel Indiens bei, die Emissionsintensität des BIP bis 2030 um 45 Prozent zu senken. Als zweitgrößter Stahlproduzent der Welt und mit steigender inländischer Nachfrage ist grüne wirtschaftliche Entwicklung in Indien untrennbar mit der Dekarbonisierung der Stahlindustrie verbunden. Das Projekt will die grüne Stahlproduktion ermöglichen und dadurch 11,25 Mio. tCO₂e vermeiden.

Die Mitigation Action Facility

Die Mitigation Action Facility - ein von mehreren Gebern getragenes Klimafinanzierungsprogramm - stellt technische Hilfe und Finanzmittel zur Verfügung, um die Umsetzung ehrgeiziger Maßnahmen zur Emissionsminderung zu unterstützen. Die Fazilität unterstützt die Dekarbonisierung in Sektoren wie Energie, Verkehr und Industrie. Einer der wichtigsten Geber ist die Bundesregierung, die ihre Mittel über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI) kanalisiert.

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