Indigene und afrokolumbianische Frauen tragen zum Erhalt der biologischen Vielfalt bei

In den Departments Chocó und Antioquia im biodiversitätsreichen Nordwesten Kolumbiens leben viele indigene und afrokolumbianische Gruppen. Nationale und regionale Schutzgebiete sind dort insbesondere dem Druck durch die Bergbauindustrie ausgesetzt. Das Projekt unterstützte deshalb die Entwicklung von Strategien zur Landnutzungsplanung von indigenen Territorien. Es stärkte gemeinschaftliche Produktionssysteme und zeigte Möglichkeiten nachhaltiger Nutzung der Artenvielfalt, insbesondere durch Frauen, auf. So wurde traditionelles Wissen erhalten und für die Menschen in Wert gesetzt. Zusätzlich bildete das Projekt Indigene aus und stärkte diese. So können sie ihre territorialen Rechte wahrnehmen und sich stärker in Entscheidungsprozesse einbringen. Das Projekt stärkte außerdem das Zusammenwirken von Naturschutzgebieten und Gebieten, die von indigenen und afrokolumbianischen Gruppen bewirtschaftet werden. So trägt es zur Nutzung von Synergien und zu einer nachhaltigen Entwicklung der Region bei.

Projektdaten

Länder
Kolumbien
IKI Förderung
961.332,00 €
Laufzeit
06/2019 bis 11/2022
Status
abgeschlossen
Durchführungs -organisation
Asociación de Cabildos Indígenas y Autoridades Tradicionales de Antioquia – OIA
Politischer Partner
  • Corporación Autónoma Regional para el Centro de Antioquia (CORANTIOQUIA)
  • Parques Nacionales Naturales de Colombia
  • The Pacific Environmental Research Institute "JOHN VON NEUMANN" (IIAP)

Stand der Umsetzung/Ergebnisse

 

  • Das Projekt ist abgeschlossen.
  • Bislang wurden zwanzig Schulungsworkshops in acht Gemeinden abgehalten, um nachhaltige Produktionsverfahren zu entwickeln, die zur Erhaltung der biologischen Vielfalt im Projektgebiet beitragen
  • Außerdem wurden zehn Treffen der lokalen Wächter abgehalten, vierzehn Workshops zu Lebensplänen und internen Vorschriften durchgeführt sowie für die am Projekt beteiligten Gemeinden eine Grundstruktur von acht Lebensplänen und zehn internen Regelungen entwickelt, die jeweils beide wichtige Instrumente für die von den Gemeinden ausgeübte territoriale Kontrolle darstellen. Lebenspläne und interne Regelungen sind Planungsstrategien für die Landnutzung, die ethnische Ansätze einbeziehen und auf eine nachhaltige Nutzung und Verwaltung der angestammten Gebiete abzielen.
  • Dazu hat das Projekt ein regionales Treffen für indigene Frauen abgehalten bei dem es darum ging, traditionelles Wissen auszutauschen, Frauen zu stärken und diese dabei zu unterstützen, indigenes Land zu schützen.
  • Im Vorfeld wurden drei Schulungsworkshops über die Stärkung der Rolle der Frau und den Schutz der biologischen Vielfalt entwickelt und eine vorläufige Verbreitungsstrategie ausgearbeitet. Außerdem wurden 40 Verbreitungsveranstaltungen durchgeführt, die von geschulten Frauen in ihren Gemeinden abgehalten wurden.
  • Des Weiteren wurde ein Erfahrungsaustausch zwischen nationalen Wächtern und indigenen Wächtern durchgeführt, um deren Fähigkeit zu stärken, ihre Gebiete, heiligen Stätten und strategischen Ökosysteme wirksam zu kontrollieren, zu überwachen und zu schützen.
  • Die für die Geodatenbank benötigten Informationen stammten aus der Arbeit von Fachleuten und aus Workshops in den Gemeinden.
  • Außerdem wurde ein regionales Diskussionsforum über die REDD+-Strategie in Kolumbien durchgeführt und die Position der indigenen Gemeinschaften zur REDD+-Strategie dokumentiert.
  • Eine Studie über die biophysikalischen und soziokulturellen Merkmale von kulturell bedeutsamen Gebieten in traditionellen Territorien, die in das GIS aufgenommen werden sollen, wurde durchgeführt. Diese Studien zielen darauf ab, heilige Stätten indigener Gemeinschaften sowie ökologische und soziale Praktiken zu dokumentieren, um die Bedeutung der Stätte für die Gemeinschaft aufzuzeigen und gleichzeitig repräsentative ökologische Werte zu bewahren.
  • Eine neue Vereinbarung zwischen indigenen Völkern, afroamerikanischen Gemeinschaften und Schutzgebietsbehörden (auf nationaler und regionaler Ebene) zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt wurde geschlossen und sechs territoriale Routen in den Gemeinschaften entwickelt.
  • Darüber hinaus wurde ein Treffen zur Stärkung der an ethnischen Schutzgebieten beteiligten Akteure (Behörden der indigenen und afrokolumbianischen Gemeinschaften, Partnerinstitutionen) abgehalten.

Letzte Aktualisierung:
04/2024

Legende:

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