Wiederaufbau von Waldlandschaften in Zentralamerika und der Karibik und Umsetzung des Grünen Entwicklungsfonds für Zentralamerika (REDD Landscape)
Auf der relativ kleinen Fläche Zentralamerikas leben rund acht Prozent aller bekannten Arten weltweit. Durch Abholzung, Bodendegradierung und landwirtschaftliche Nutzung können Wälder ihre Funktionen für den Wasserhaushalt, den Bodenschutz und die Artenvielfalt nicht mehr erfüllen. Das Projekt unterstützt mindestens vier Länder des Zentralamerikanischen Integrationssystems (SICA), Umsetzungs- und Finanzierungsmechanismen für FLR aufzubauen, weiterzuentwickeln und durchzuführen. Dazu werden nationale Strategien, Instrumente und Bestimmungen eingeführt, gesetzlich verankert und umgesetzt. Der in das Programm integrierte Grüne Entwicklungsfonds stellt Projektmittel zur Verfügung und finanziert FLR-Pilotprojekte auf Landschaftsebene. Ergänzend wirbt das Projekt öffentliche und private Investitionen ein. Das Vorhaben unterstützt außerdem die CCAD dabei, die Bonn Challenge Initiative im Karibikraum zu verbreiten.
- Länder
- Belize, Costa Rica, Kuba, Dominikanische Republik (Dom Rep), El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Panama
- IKI Förderung
- 8.620.000,00 €
- Laufzeit
- 08/2017 bis 05/2022
- Status
- laufend
- Durchführungs -organisation
- Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH
- Politischer Partner
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- Central American Integration System (SICA)
- Durchführungspartner
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- Indigener Rat Zentralamerikas (Consejo Indígena de Centroamérica – CICA)
- Koordinierende Vereinigung Indigener- und der Landbevölkerung Agroforstwirtschaftlicher Gemeinden Zentralamerikas (Asociación Coordinadora Indígena y Campesina de Agroforestería Comunitaria Centroamericana – ACICAFOC)
- Ministry of Environment and Energy (MINAE) - Costa Rica
- Ministry of Environment and Natural Resources (MARN) - El Salvador
- Ministry of Environment and Natural Resources (MARN) - Guatemala
- Ministry of Environment and Natural Resources - Dominican Republic
Stand der Umsetzung/Ergebnisse
- Das Projekt unterstützt die Umsetzung der Bonn Challenge, einer internationalen Initiative zur Wiederherstellung von wald- und baumreichen Landschaften (FLR), in der zentralamerikanischen und karibischen Region.
- Die diesjährige regionale Bonn-Challenge-Konferenz fand erstmals virtuell statt und wurde von Costa Rica am 28. bis 30. Juli 2021 ausgerichtet. Es nahmen u. a. BMU-Staatssekretär Flasbarth und mehr als 15 Staaten der Region teil, u. a. Mexico, Chile, Kolumbien, Ecuador, die SICA-Staaten, sowie CARICOM-Vertretende aus der Karibik, außerdem Vertreternde des Green Climate Fund, UNEP, IUCN, WRI. Die Teilnehmenden unterzeichneten die Deklaration von San José, in der sie u. a. FLR als wichtige Säule der Post-Covid-Recovery benennen, die Synergie der Bonn Challenge mit SDGs, NDCs sowie der UN Dekade betonen und die Notwendigkeit öffentlicher und privater Investitionen in FLR sowie weiterer innovativer Finanzierungsstrategien herausstellen.
- Honduras verkündete die Erhöhung seines Pledge auf 1,3 Mio ha und Belize schloss sich mit einem Pledge von 130.000 ha offiziell der Bonn Challenge an.
- Trotz pandemiebedingter Einschränkungen haben bis Mitte 2021 die Projekte des „Grünen Entwicklungsfonds für die Region SICA“ zur Wiederherstellung von Ökosystemen in sieben Ländern (El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Dominikanische Republik) ihre Feldaktivitäten begonnen.
- Ein erstes Pilotprojekt in El Salvador konnte Ende April 2021 bereits erfolgreich abgeschlossen werden.
- Das Vorhaben führt mit der Unterstützung von IUCN ROAM-Studien in Belize und der Dominikanischen Republik durch, die im Juli 2021 die Grundlage der offiziellen Zusage der Regierung von Belize bildeten, im Rahmen der Bonn Challenge 130.000 ha Waldlandschaften wiederherzustellen.
- In der Dominikanischen Republik wurden die ersten Potenzialkarten partizipativ erstellt und validiert. Auf dieser Grundlage soll noch 2021 eine nationale Strategie zur Wiederherstellung von Waldlandschaften entwickelt werden.
- Am 27.09.2021 wurden von Epsy Campbell, der Vizepräsidentin Costa Ricas, gemeinsam mit der deutschen Botschafterin in San José, Martina Nibbeling-Wriessnig, die ersten Bäume der Route der Freundschaft zwischen Costa Rica und Deutschland eingeweiht. Die Route besteht aus vier Aufforstungen mit insgesamt 10.000 Pflanzen heimischer Baumarten, die in den Modellfarmen der landwirtschaftlichen Berufsschulen im Interventionsgebiet des Vorhabens angelegt werden. Damit sollen die freundschaftlichen Beziehungen und die jahrzehntelange Zusammenarbeit gewürdigt und auf die Bedeutung des Waldes für eine nachhaltige Zukunft hingewiesen werden. Die Route wird im Rahmen der nationalen Aufforstungsinitiative Huella del Futuro („Spur der Zukunft“) angelegt. Die Auftaktveranstaltung hat für eine große Sichtbarkeit der deutsch-costaricanischen Zusammenarbeit und des Themas Aufforstung/FLR gesorgt.