Global NDC Conference 2025

Den globalen Klimadialog stärken

Vom 11. bis 13. Juni 2025 kamen über 300 Fachleute und politische Entscheidungsträger*innen aus mehr als 50 Ländern in Berlin zur Global NDC Conference zusammen. Ziel war es, den globalen Dialog zu national festgelegten Klimabeiträgen (NDCs) fortzusetzen und zu vertiefen – in einem Jahr, in dem die nächste Runde von NDC-Einreichungen ansteht.

Finanziert durch die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI), unterstützt von der Bundesregierung und seit 2017 gemeinsam organisiert von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, der NDC Partnerschaft und dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), spielt die Konferenz eine zentrale Rolle dabei, nationale Ambitionen, Umsetzungskompetenzen und Finanzierungsmechanismen miteinander zu verknüpfen – alles entscheidende Bausteine im globalen NDC-Zyklus. Sie bietet ein Forum für den Austausch über politische Innovationen, die Vorstellung praxisnaher Fallstudien und die Förderung von Multi-Akteurs-Zusammenarbeit.

Förderpriorität

NDC Partnerschaft

Seit Bestehen der NDC Partnerschaft unterstützt die Bundesregierung die Initiative finanziell und politisch. Sie ist mit bisher mehr als 700 Millionen Euro die größte Geberin der NDC Partnerschaft. Davon wurden etwa 550 Millionen Euro über die IKI zur Verfügung gestellt. 

Tag 1: Von der Ambition zur Umsetzung

Der erste Konferenztag widmete sich der Steigerung der Ambition, der Beschleunigung der NDC-Umsetzung und der Umsetzung von Klimapolitik in konkrete Maßnahmen. Den Teilnehmenden wurde ein breites Spektrum an Lern- und Austauschmöglichkeiten geboten. In den Sitzungen wurden partizipative Ansätze diskutiert, wie sich Minderungs- und Anpassungsziele erfolgreich in wirkungsvolle nationale und sektorale Umsetzungspläne, langfristige Strategien und messbare Ergebnisse übersetzen lassen – bei gleichzeitiger Sicherstellung von Kohärenz, Inklusion und Transparenz.

Wir alle müssen mehr tun, um unsere Wirtschaften und Gesellschaften klimaneutral umzugestalten.
Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Kliomaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN)

Tag 2: Finanzierung und weitere Herausforderungen

Plenary Panel zur Frage "How can we secure more investment for NDC implementation from a broad funder and investor landscape, whilst ensuring efficiency and efficacy of spending?"

Der zweite Tag stand im Zeichen der Finanzierung als entscheidendem Hebel für die Umsetzung von NDCs. Mit der Vorstellung des gemeinsamen OECD-UNDP-Berichts „Investing in climate for growth and development: The case for enhanced NDCs“ wurde deutlich: Mehr Klimaschutz kann wirtschaftliche Entwicklung stärken – sofern NDCs umsetzbar und investierbar sind. In zwei Runden interaktiver Sitzungen gaben internationale Expert*innen aus Finanzinstitutionen, der NDC-Umsetzung und der Wissenschaft Einblicke und stießen kollektive Diskussionen und Wissensaustausch unter den Teilnehmenden an.

Mitigation Action Facility

Die Mitigation Action Facility – ein von mehreren Gebern getragenes Klimafinanzierungsprogramm – stellt technische Hilfe und Finanzmittel zur Verfügung. Sie unterstützt die Dekarbonisierung in Sektoren wie Energie, Verkehr und Industrie. Einer der wichtigsten Geber ist die Bundesregierung, die ihre Mittel über die IKI kanalisiert.

Tag 3: Bahnbrechende Lösungen und konkrete nächste Schritte

Solution Labs

Am Abschlusstag lag der Fokus auf der praktischen Umsetzung der NDCs. Dank interaktiver Formate wie „Solutions Labs“ und „Case Clinics“ erhielten die Teilnehmenden eine praxisnahe Werkzeugkiste mit bewährten Ansätzen und neuen Ideen zur Umsetzung, Klarheit über die nächsten Schritte im NDC-Prozess sowie ein erweitertes Netzwerk motivierter Mitstreiter*innen.

Die größte Erfolgsgeschichte war für mich zu sehen, wie viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern zusammengekommen und gemeinsam aktiv geworden sind.
Philipp Behrens, Leiter des Referats Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)

Gemeinschaften zur Handlung befähigen

Ergebnisse der Konferenz als Graphic Recording.

Erstmals fand im Rahmen der Konferenz ein Runder Tisch zu NDCs und parlamentarischem Engagement statt – in Zusammenarbeit mit GLOBE Legislators. Abgeordnete aus mehreren Ländern und Klimaexpert*innen diskutierten die zentrale Rolle der Parlamente, die Ambitionen zu erhöhen, Finanzierungen zu sichern, die Umsetzung zu beschleunigen, deren Kontrolle sicherzustellen und ein öffentliches Mandat für ambitionierten Klimaschutz zu gewährleisten.

Seit einem Jahrzehnt bereitet die Welt NDCs vor. Das sind unsere Zusagen, sich von CO₂-intensiven Aktivitäten zu verabschieden und auf emissionsarme Produktion umzusteigen.
Dessima Williams, Präsidentin des Senats, Grenada
Jugenddelegation

Ein weiteres Highlight: Neun junge Changemaker aus aller Welt sowie acht Vertreter*innen indigener Völker aus drei soziokulturellen Regionen nahmen an der Konferenz teil und teilten ihre Perspektiven auf NDC-Überprüfung und -Umsetzung. Gerade diese beiden Gruppen sind unverzichtbare Partner bei der Erreichung der Klimaziele des Pariser Klimaschutzabkommens: Junge Menschen entwickeln bereits Lösungen in ihren Gemeinschaften, treiben Innovationen voran und fordern Verantwortlichkeit ein. Indigene Völker wiederum verfügen über praxiserprobte Lösungen, die auf jahrhundertealtem ökologischem Wissen und spiritueller Verbundenheit mit der Natur basieren.

Für Jugendliche und indigene Völker ist Klimaschutz keine politische Entscheidung – er ist eine Überlebensfrage.
Camila Romero, Koordinatorin, International Indigenous Youth Forum on Climate Change / Centro Indígena de Acción Integral, Chile

Die IKI-Community auf der Global NDC Conference 2025

Mehrere IKI-finanzierte Projekte und Initiativen gestalteten aktiv das Programm mit. So waren unter anderem alle 14 IKI-Schnittstellenprojekte vertreten und brachten die Perspektive der IKI-Umsetzung in Partnerländern ein. In parallelen Sessions leitete das Projekt Transformative Climate Finance eine Diskussion zu katalytischer Finanzierung und Investitionsförderung, während das SCALA-Projekt an einer Session zur besseren Verzahnung von nationalen Anpassungsplänen und NDCs teilnahm.

Die Global NDC Conference 2025 wurde aus Mitteln der IKI finanziert.

Im Rahmen der Solutions Labs organisierte das Projekt BioClime eine Session zu Synergien zwischen Klima- und Naturschutz, das Projekt Urban-Act trug zur in einer anderen Session Diskussion über Multi-Level Climate Action bei, das SPAR6C-Projekt zum Thema Artikel 6 des Pariser Klimaschutzabkommens. Die Mitigation Action Facility war in einer Session zur Entwicklung bankfähiger Projekte eingebunden und veranstaltete strategische Treffen parallel zur Konferenz. Die Global Matchmaking Platform des Klimaklubs lud zu einem Dialog der Geldgeber zur Dekarbonisierung der Industrie ein.

Im Vorfeld der Nebenorgantagung der Klimarahmenkonvention, auch Bonn Climate Change Conference genannt, und einige Monate vor der COP30 hat die Global NDC Conference 2025 deutlich gemacht: Ambition, Gerechtigkeit und umsetzungsorientierte Finanzierung sind zentral für die Klimaziele. Die Konferenz zeigte, dass gemeinsames Handeln und Kooperation echten Fortschritt im Klimaschutz ermöglichen.

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