Moore schützen

Priorisiertes Handlungsfeld im IKI-Förderbereich Erhalt und Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffsenken (Stand: April 2025)

Moor

Intakte Moore gehören zu den wichtigsten Kohlenstoffspeichern der Welt. Moorgebiete bedecken nur 3-4% der Landfläche, enthalten aber bis zu einem Drittel des globalen Bodenkohlenstoffs. Moorschutz unterstützt die Bindung dieses Kohlenstoffs und ist daher für die Erreichung der weltweiten Klimaziele von entscheidender Bedeutung. Degradierte und entwässerte Moore hingegen werden von Kohlenstoffsenken zu Quellen gewaltiger Treibausgasemissionen und belasten das Klima.

Moorökosysteme erfüllen eine Reihe weiterer wichtiger ökologischer Funktionen: Sie spielen eine entscheidende Rolle im Wasserkreislauf, indem sie Wasser speichern und filtern, Abflussspitzen abbremsen und die Auswirkungen von Überschwemmungen verringern. Darüber hinaus sind sie Lebensraum für einzigartige Pflanzen und Tiere, auf die Millionen von Menschen angewiesen sind. Trotz ihrer Bedeutung für Natur und Klima sind Moore durch Landnutzungsänderungen massiv bedroht. In den letzten Jahrzehnten hat der Anteil degradierter und entwässerter Moore weltweit stetig zugenommen. Es wird erwartet, dass sich die Bedingungen für das Wachstum und den Erhalt von Mooren durch den Klimawandel in regional unterschiedlichem Ausmaß verschlechtern werden.

Moore im internationalen Kontext

Die Bedeutung des Moorschutzes für den Klimaschutz, die biologische Vielfalt und die Resilienz natürlicher Systeme wird in vielen Ländern zunehmend erkannt. Internationale Resolutionen wie die Ramsar-Konvention (Übereinkommen über schützenswerte Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung), das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD), sowie Resolutionen der Weltnaturschutzunion (International Union for Conservation of Nature, IUCN) und der Umweltversammlung der Vereinten Nationen (UN Environment Assembly, UNEA) betonen die Bedeutung des Schutzes, der nachhaltigen Bewirtschaftung und der Wiederherstellung von Mooren. Dennoch gibt es nur wenige Länder mit nationalen Moorstrategien. Auch in den nationalen Klimazusagen im Rahmen des Pariser Abkommens werden Moore trotz ihrer entscheidenden Rolle kaum erwähnt. Trotz einiger politischer Fortschritte bestehen in vielen Ländern nach wie vor große Herausforderungen für den Moorschutz, darunter der Mangel an Ressourcen, Wissen über Moorvorkommen und nationalen Definitionen von Mooren.

Fokus der IKI

Davon ausgehend liegt in der IKI der Fokus einerseits auf dem Erhalt der noch vorhandenen naturnahen Moore und andererseits auf der Wiederherstellung und Stabilisierung geschädigter und degradierter Moore in den Partnerländern. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Integration und stärkere Berücksichtigung des Moorschutzes bei Infrastrukturprojekten und Planungen zur Entwicklung ländlicher Räume gelegt.

Die IKI-Strategie

Die IKI will maximale Wirkungen für den Schutz des Klimas und der Biodiversität erreichen. Dazu konzentriert sie die Förderaktivitäten auf priorisierte Handlungsfelder innerhalb der vier Förderbereiche. Ein weiteres zentrales Element ist die enge Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnerländern, insbesondere mit den Schwerpunktländern der IKI.

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